'Sonntagsspaziergang' durchs unwegsame Chräzeretobel (1)


Publiziert von Fico , 9. Februar 2011 um 21:41.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 6 Februar 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 255 m
Abstieg: 255 m
Strecke:Hüttlingen-Chirchtobel-Chräzeretobel-Pt.658-Mettendorf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Hüttlingen-Mettendorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hüttlingen-Mettendorf
Kartennummer:1053 (Frauenfeld)

Inspiriert durch eine Beschreibung des Chräzeretobels als "teilweise sehr schönes, lichtes Kerbtal (...) mit prägnanten Nagelfluhbänken" begebe ich mich an diesem milden Februarsonntag auf Entdeckungstour. Es sei vorweggenommen, dass ich mein Ziel, vom Chirchtobel her das ganze Chräzeretobel bis zur Quelle des Baches zu durchschreiten, nicht erreicht habe. Allzu unwegsam und steil ist dieses wilde Tobel. Auch die erwähnte "bis zu einem Meter mächtige Schicht von Wetterkalk" habe ich (noch) nicht gefunden.

Von der Station Hüttlingen-Mettendorf aus führt der Weg vorerst an der malerischen Kirche Hüttlingen vorbei. Auf der Höhe der Kirche rechts über eine Brücke und auf einem breiten Weg (T1) leicht ansteigend durchs wildromantische Chirchtobel wandern. Gleich nachdem man den Bach überquert hat, am gelben Wegweiser "Pilgerweg" vorbei und weiter auf dem auf der Landeskarte eingezeichneten Fahrweg bis an dessen Ende. Nun den Bach, der von links einmündet, durchqueren und auf der rechten Tobelseite (bachabwärts gesehen) auf schwach erkennbarer Wegspur bis zur ersten Felsstufe. Diese kann mässig steil umgangen werden. Anschliessend weiter hinauf, wenn es geht am besten direkt im Bachbett, sonst die einzelnen, kleineren Sandsteinstufen mal auf der einen, mal auf der andern Seite überwinden. Eine Orientierungshilfe zur Wegfindung bieten gut sichtbare Spuren von Wildwechseln. Zwischendurch muss über moosbewachsene Bäume, die den Weg versperren, gestiegen werden. Das Tobel wird immer enger und dessen Seiten steiler, bis irgendwann ein Weiterkommen nicht mehr lohnend erscheint. 

Nach etwa 500 Metern komme ich zu diesem Schluss und halte Ausschau nach einem Ausstieg. Auf der linken Seite (bachabwärts gesehen) kraxle ich teilweise sehr steil und halsbrecherisch etwa 30 Meter den rutschigen Hang hinauf (T3, stellenweise T4) bis zur gut erkennbaren, lichten Anhöhe von Burketsriet. Dort treffe ich auf eine Forststrasse, die ich bald wieder verlasse, um anschliessend weglos oder auf schwach erkennbaren Wegspuren der 'Kante' des Chräzeretobels zu folgen, bis ich nach etwa 600 m eine weitere Forststrasse erreiche, der ich bis zum Pt. 658 folge. Hier zweige ich rechts ab und wandere auf der bekannten Route (Beschreibung hier) den Wald hinab nach Mettendorf (T1, teilweise T2). Genausogut könnte man auch einer der Forststrassen folgen, die alle irgendwann ebenfalls nach Hüttlingen hinabführen.

Faszinierend an dieser Tour finde ich die völlige Abgeschiedenheit und Naturbelassenheit des unwegsamen Tobels. Fast überflüssig zu erwähnen, dass ich an diesem schönen Sonntagnachmittag auf der ganzen Strecke keiner einzigen Menschenseele begegnet bin. Trotz relativer Stadtnähe (keine 10 km von Frauenfeld entfernt) bietet das Waldreservat Wellenberg beliebige und sehr abwechslungsreiche Touren in einer teilweise voralpin anmutenden Gegend. Fest steht daher mein Entschluss, das Chräzeretobel bei nächster Gelegenheit weiter zu erkunden, in der Hoffnung, die "bis zu einem Meter mächtige Schicht von Wetterkalk" doch noch zu finden.

Tourengänger: Fico


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