Müli- und Affoltertobel


Publiziert von Fico , 8. April 2013 um 20:49.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 8 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Wellhausen-Mülitobel-Vorderes Affoltertobel-Ifang-Hinteres Affoltertobel-Kiesgrube Zwistel-Wittobel-Mettendorf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Felben-Wellhausen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hüttlingen-Mettendorf
Kartennummer:1053 (Frauenfeld)

Das Affoltertobel gehört - ebenso wie das seitlich einmündende Mülitobel mit seinen bezaubernden Wasserfällen - zum Waldreservat Wellenberg. Das beim Schloss Wellenberg mehr als 50 Meter tiefe Tobel sei "ein eindrückliches Beispiel für die Erosionskraft der kleinen Thurgauer Bäche", schreibt das Kantonale Amt für Raumplanung in seinem GEOTOP-INVENTAR THURGAU. Die einfache Wanderung ist überaus lohnend und trotz Stadtnähe (rund 5 km oder eine S-Bahn Station von Frauenfeld entfernt) erstaunlich einsam. So bin ich auf der ganzen Tour keiner einzigen Menschenseel begegnet, dafür gleich mehrmals einigen Rehen, die - ihrem Ruf als scheue Tiere treu bleibend - mir sogleich ihr weisses Hinterteil zeigten und sich auf und davon machten.

Ausgangspunkt der Tour ist die S-Bahn Station Felben-Wellhausen. Von dort folgt man dem gelben Wanderwegweiser nach Wellhausen und weiter geradeaus bis "zur Mühle", um vor dem Haus links abzubiegen und über eine Weide auf die Fahrstrasse zu gelangen, die zum Müliweiher führt (oder man folgt  vorher dem Wanderweg ein kleines Stück weiter und zweigt dann rechts ab). Beim Rastplatz Müliweiher führt ein gut ausgebautes, jedoch leicht verfallenes Weglein durch das Mülitobel zum Schloss Wellenberg hinauf. Eine lohnende Variante mit guten Einblicken in die verschiedenen Kaskaden, über die das Wasser über 50 Meter in die Tiefe rauscht, besteht darin, weglos unmittelbar an der Tobelkante hinaufzukraxeln (T4), wobei Wurzelgriffe und Baumstrünke genügend Halt bieten. Wem das zu mühsam ist, kann auch bequem auf dem Weglein bleiben, das nachher als Abstieg dient.

Wieder zurück beim Müliweiher führt ein Weg am Zusammenfluss von Müli- und Affoltertobel vorbei über Treppenstufen zu einer Fahrstrasse hinauf, die von Wellhausen herkommt. An deren Ende geht es auf einem gut befestigten, im obersten Teil sogar mit Holzschnitzeln ausgelegten Weg 70 Höhenmeter aufwärts zu einer weiteren Waldstrasse, die beim P. 550 den Bach überquert und anschliessend auf der andern Seite des Tobels hinaufführt. Man kann ihr bis zur ersten Abzweigung folgen oder eine Abkürzung nehmen, quer durch den lichten Wald aufwärts. Der Waldstrasse, die vor der Kiesgrube links abzweigt, folgt man am besten über P. 650 bis zum P. 641. (Die linke Abzweigung, die weiter unten durchführt, ist nicht durchgehend, so dass man ein Stück weglos in der recht steilen Tobelflanke queren müsste!) Der weitere Weg verläuft nun im südöstlichen Quellgebiet des Affoltertobels. Eine Abkürzung in der Gegend von Ifang führt direkt zur gleichnamigen Waldhütte.

Von hier lohnt sich ein kurzer Abstecher zum lediglich 100 Meter entfernten Sodbrunnen des ehemaligen Hofes Bietehart, indem man entweder direkt hinter der Hütte über die nicht mehr vorhandenen Treppenstufen hinaufkraxelt oder besser einen kleinen Umweg macht. Der 1997 restaurierte, 14 Meter tiefe und beleuchtete Sodbrunnen ist sehenswert. Infotafeln erzählen die Geschichte des Hofes Bietehart und dessen Wasserversorgung und geben Auskunft über die Restaurierung des Brunnens.

Von der Ifang-Hütte folgt man der Waldstrasse, die bald einmal als Fussweg durch den hinteren Teil des Affoltertobels führt. Links ist das Tobel erneut rund 50 Meter tief und fällt steil ab. Nach der Wegbiegung befindet man sich im nordöstlichen Ausläufer des Tobels und erreicht schliesslich den gelb markierten Wanderweg Wellhausen-Lustdorf.

Wer will, kann nun einfach auf diesem Weg nach Wellhausen zurück wandern. Weit abwechslungsreicher und lohnender ist hingegen der Abstieg nach Mettendorf. Da er nirgendwo markiert ist, verlangt er allerdings ein wenig Orientierungsvermögen. Dort, wo der Wanderweg nach der Kiesgrube Zwistel rechts abbiegt, geht man ein paar Schritte weiter und anschliessend auf Wegspuren ein Stück quer durch den Wald hinunter. Nach dieser kurzen Abkürzung überquert man erneut den Wanderweg (Waldstrasse) und steuert  auf den P. 580 zu, wo sich die Waldhütte der Bürgergemeinde Mettendorf befindet. Die Wegspuren, denen man auf dem Weg dorthin in nördlicher Richtung folgt, gehen bald einmal in einen breiten Weg über, der eine weitere Waldstrasse quert und nachher in einer Senke zur Waldhütte führt. Oft versperren herumliegende Äste frisch gefällter Bäume den Weg und müssen umgangen werden. Nach der Waldhütte orientiert man sich am besten am Rand des nach Osten steil abfallenden Wittobels. Je nachdem, wie nahe man der Tobelkante entlang geht, bekommt der Weg stellenweise einen fast voralpinen Charakter (T2). Dort, wo die Waldstrasse in einer Linkskurve nach Westen abbiegt, verlässt man diese noch in der Kurve und geht in einer Senke weiter nordwärts. Ein grosser Stein dient als Markierung und Orientierungshilfe. Nachdem man rund 250 Meter weiter unten erneut eine Waldstrasse überquert hat, folgt man weiter der Tobelkante und gelangt so - zuerst durch ein kleines Seitentobel, dann sanft absteigend und schliesslich ziemlich steil an einem Fuchsbau vorbei - an den Waldrand und weiter nach Mettendorf. Vom Dorfplatz aus folgt man der Bahnhofstrasse zur Station Hüttlingen-Mettendorf.

Tourengänger: Fico


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Geodaten
 15332.gpx Müli+Affoltertobel

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