Chronenstock und Blüemberg


Publiziert von darkthrone , 6. Februar 2011 um 20:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 5 Februar 2011
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Aufstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Brunnen oder Altdorf, Riemenstalden zum Chäppeliberg
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Lidernenhütte
Kartennummer:246S Klausenpass

Nach dem ich mit Bombo vor zwei Wochen die Winterbegehung des Chaiserstocks geniessen durfte, stand heute eine weitere schöne Tour im Liderngebiet auf dem Programm. Diesmal sogar mit zwei Gipfeln.

 

Ich, Pasci, Sissi_vs schwebten mit der Chäppeliberg Bahn zur Bergstation. Mit den Skis an den Füssen ging es dann los zur Lidernhütte wo wir eigentlich den morgen bei einem Kaffee gemütlich beginnen wollten. Da jedoch das Kaffeewasser noch nicht abgekocht war zogen wir weiter.

 

Von der SAC Lidernhütte unter dem Schmalstöckli durch. Etwas aufsteigend,  den Schnüerstock an seinem südlichen Ende querend, zum Nordfuss des Chli Chaiser. Hier folgt die 43° steile Querung. Diese Hangquerung sollte lawinentechnisch gut eingeschätzt werden. Entlastungsabstände sind zu empfehlen.

 

Da heute der ganze Hang mit Triebschnee eingeblasen und windgepresst war, entschieden wir uns mit Entlastungsabständen den Steilhang zu queren. Sissi_vs spurte voraus, danach kam ich und zuletzt Pasci.

 

Ca. in der Mitte der Hangquerung hörte ich ein dumpfes Geräusch und auf einmal zerteile sich blitzschnell der Schnee um mich herum in diverse grössere Schneeplatten. Ein Augenzwinkern später setzte sich das Ganze in Bewegung. Upps, dachte ich und versuche noch nach rechts aus dem Schneebrett hinauszufahren, was sich jedoch mit den Skis in Laufstellung und offenen Skischuhen als unmöglich herausstellte. So viel ich hin und rutsche mit dem Brett nach unten. Zum Glück war das Brett relativ klein und ich kam nach ca. 20 Metern zum stehen. Das war eine Erfahrung welche ich so schnell nicht nochmals erleben möchte.

 

Nach kurzem seelischen Sammeln wollte ich zuerst nach vorne zurück in die Aufstiegsspur aufsteigen. Dies ging jedoch nicht, lag vor mir eine weitere grosse Fläche mit losem Triebschnee. So entschied ich mich über die abgerutschte nun sichere Fläche zurück zur Aufstiegsspur aufzusteigen.

 

Scheinbar haben ebenfalls zwei Tourenfahrer welche vor uns den Hang gequert hatten, ein Schneebrett ausgelöst.

 

Nach dieser Schreckeinlage setzten wir die Querung fort ohne weiteren Zwischenfall. Nun weiter zum Blüemalpeli. Hier sind wir über den Steilhang in den Sattel zwischen Chronenstock und Chaiserstock aufgestiegen und haben dann links haltend zum Skidepot unterhalb der Rinne gequert.

 

Nun zu Fuss steil mit wenig kraxeln durch die Rinne auf das Gifpelplateau aufgestiegen. Der Pickel leistete uns hier gute Dienste. Bei schlechten Schneebedingungen in der Rinne können auch Steigeisen sowie ev. ein Seil für den Abstieg. sehr hilfreich sein. Nach der Rinne nahmen wir die letzten Flachen Metern bis zum Gipfel des Chonenstocks unter die Füsse. Fast gleichzeitig traf auch Bombo auf dem Gifpel ein. Die Tour auf den Blüemberg wurde ab hier gemeinsam fortgesetzt.

 

Nach kurzer windiger Gipfelrast stiegen wir durch die Rinne zurück zum Skidepot ab. Abgefahren sind wir dann über den Aufstiegshang mit Bruchharsch zurück zum Blüemalpli um unseren Aufstieg zum Blüemberg zu beginnen.

 

Über einen weiteren Steilhang (35°) hinauf in den Sattel zwischen dem Blüemberg und dem Chronenstock (Achtung grosse überhängende Wechte) und zuoberst links zu den Felsen des Blüemberg aufgestiegen. Mit den Skier aufgebunden zu Fuss weiter über einen mit Stahlseil versicherten Steilaufschwung hinauf zum Gipfel des Blüemberg.

 

Nach einer ausgiebigen und sonnigen Gipfelrast, wählten wir die Abfahrt nach Ruperslaui. Bei Rupperslaui nun links am Fuss des Rupperslauistöckli vorbei zu „Vor den Löchern“. Weiter über andere schöne Abfahrtshänge hinunter nach Rotenbalm.

 

Bei Rotenbalm fellten wir das letzte mal für heute an, um einen kurzen Gegenanstieg zu bewältigen, bevor es dann definitiv die letzten Abfahrtsmeter zurück zum Chäppeliberg ging.

 

Fazit:


Eine Tour mit Wiederholungsfaktor jedoch nur bei einer mässigen Lawinensituation (Lawinenhang in der Querung unterhalb des Chli Chaiser plus bei den Aufstiegen zum Chronenstock und Blüemberg).Die Abfahrt vom Blüemberg war eine der schönsten welche ich bis jetzt unter den Brettern hatte.

 

 

Tipp:

Für den Aufstieg zum Chronenstock leistet der Pickel gute Dienste. Bei schlechten Schneeverhältnisse in der Rinne (Vereisung) sind Steigeisen und ev. ein kurzes Seil für den Abstieg sehr zu empfehlen (SAC Führer).

 

Der Aufstieg zum Blüemberg ist dank des Stahlseil problemlos ohne Pickel und Steigeisen zu meistern.

 

 

SLF: Gemeldet für dieses Gebiet „mässig“. Nach den angetroffenen Verhältnissen (viel verfrachteter Triebschnee) würde ich jedoch eher zu einem mässig + / erheblich – tendieren.


Routen:

623a + 623c

 


Tourengänger: Pasci, Bombo, darkthrone, Sissi_vs


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Kommentare (2)


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Kieffi hat gesagt: Lawinenschreck
Gesendet am 7. Februar 2011 um 11:42
Dann war es also nicht so übel, dass wir auf den Hagelstock ausgewichen sind... Ich denke mal, die Abfahrt ins Muotathal wäre eh ziemlich früh fertig gewesen...
Ich hatte vor kurzem auch so ein Erlebnis im Guspistal bei schlechter Sicht. Als mein Brett plötzlich nicht mehr steuerte, merkte ich, dass der Boden sich genau gleich schnell bewegte wie ich, Adrenalinschub pur. Dann sah ich, dass das Schneebrett nur ca 3x3m war und gleich wieder anhielt. Aber diese Schrecksekunde werde ich wohl nie vergessen...

Spez hat gesagt: schmal stöckli & Rupperslauistöckli?
Gesendet am 11. Januar 2017 um 07:50
du hast als wegpunkte das schmal stöckli und das rupperslauistöckli drin. in der beschreibung schreibst du aber dran vorbei.... folglich sind es nicht wirklich wegpunkte!!??


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