Kilimanjaro Uhuru Peak 5892m (Marangu Route)


Publiziert von Bolivar , 22. Januar 2011 um 22:39.

Region: Welt » Tansania
Tour Datum:10 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: EAT 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 4350 m
Abstieg: 4350 m
Strecke:Marangu Gate - Mandara Huts - Horombo Huts - Kibo Hut - Gilman's Point - Stella Point - Uhuru Peak
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Transport vom Hotel zum Ausgangspunkt durch Tourorganisator (www.zaratours.com)
Unterkunftmöglichkeiten:z.B. Springlands Hotel Moshi (www.springlandshotel.com)

Nach dem Iliniza Norte (5116m) und dem Cotopaxi (5897m) konnte ich mit dem Uhuru Peak am 10. Januar dieses Jahres bereits meinen dritten 5000er innerhalb von 8 Monaten besteigen. Durch die Tatsache, dass der Kilimanjaro zu den Seven Summits gehört und man sich verhältnismässig relativ lange am Berg aufhält, war dies sicher mein speziellster von allen. Technische Schwierigkeiten sind jedoch keine zu meistern. Hier die Chronik meiner Besteigung:

1. Tag:
Abflug von Zürich über Amsterdam zum Kilimanjaro Airport, der etwa 30km westlich von Moshi auf einem Hochplateau liegt. Hier wurde ich bereits mit der ersten Überraschung konfrontiert. Mein Reisebüro hatte mir ein Visum für Kenya organisiert und da ich meinen Pass vor Abflug nicht mehr überprüfte, habe ich den Irrtum ebenfalls nicht bemerkt. Glücklicherweise kann man sich jedoch gleich beim Flughafen für USD 50.- ein Visum ausstellen lassen, somit war dieses Problem schnell gelöst. Vom Tourorganisator wurde ich dann bereits erwartet und innerhalb einer Stunde zum Hotel transportiert.

2. Tag:
Diesen Tag blieb ich im Hotel und nutzte ihn aufgrund der späten Ankunft gestern zur Erholung und zur Neuorganisation meines Gepäcks. Am Nachmittag gab es noch ein "Briefing" und ich wurde einer Gruppe mit 2 Deutschen aus Magdeburg zugeteilt. Die beiden waren mir auf Anhieb sympathisch und so hatten wir unsere kleine Truppe zusammen.

3. Tag:
Am Morgen wurden wir mit einem Geländefahrzeug an den Parkeingang resp. zum Marangu Gate gefahren und mussten uns ordnungsgemäss registrieren lassen. Die erste Etappe führte anfangs durch dichten Urwald, begleitet von ewigem Zirpen und unbekannten Tierlauten, vorbei an riesigen Farnen und prachtvollen Hagiabäumen. Auf ca. 2700m erwarteten uns auf einer hügeligen Lichtung die Mandara Hütten, welche den norwegischen Zeltdachhäusern ähnlich sehen. Bei gutem Wetter hätten wir einen Blick auf den Regewaldgürtel ins Tiefland geniessen können, der einsetzende Regen machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Somit verzichteten wir auch auf einen kurzen Akklimatisierungsspaziergang zum Maundi Krater.

4. Tag:
Nach einer frühen Tagwacht marschierten wir auf einem leicht ansteigenden Weg durch tropischen Regenwald weiter. Die Umgebung ändert jedoch rasch und der sich lichtende Urwald geht zu Moorland über. Nun geht es weiter, leicht bergauf bis zum Plateau der Horombo Hütten welche im ähnlichen Stil wie die Mandara Hütten gebaut sind. Nach der erneuten Registration wurden wir einem dieser Viererzimmer zugeteilt. Bereits befanden wir uns auf einer Höhe von ca. 3700m und wurden von dicken Nebelschwaden umringt. Der Rest des Tages diente zur Erholung.

5. Tag:
Heute war ein Ruhetag eingeplant. Zwecks besserer Akklimatisierung besuchten wir jedoch die Zebra Rocks welche noch etwa 300m höher als die Horombo Hütten liegen. Nachmittags waren wir wieder früh zurück und genossen die Campidylle. Ich denke, dass dieser Ruhetag für eine erfolgreiche Besteigung Gold wert ist, vorallem dann wenn man keine Möglichkeit hat sich vorgängig an die Höhe zu gewöhnen.

6. Tag:
Nach dem Frühstück brachen wir erneut auf und liefen zuerst durch hohes Heidekraut-Gewächs und teilweise über sumpfiges Moospolster dem leicht ansteigenden Kibo Sattel entgegen. Nach weiteren 30 Minuten öffnete sich uns ein atemberaubendes Panorama auf die beiden Bergmassive Kibo und Mawenzi. Beim "Last Water Point" zeigte der Höhenmesser bereits ca. 3940m an. Der Weg der jetzt ein wenig steiler wird ist von Felsblöcken gesäumt welche durch einen Vulkanausbruch bis fast zu den Horombo Hütten geschleudert wurden. Man merkt, wie die Vegetation wechselt während man weiter langsam ansteigend Richtung Mawenzi Sattel wandert. Der letzte Teil zur Kibo Hütte führte durch eine weite Steinwüste, welche sanft zum gleichnamigen Sattel ansteigt. Der letzte Aufschwung zur Kibo Hütte wird durch lockeren Lavasand erschwert. Hier bekommt man erstmals einen Geschmack auf das, was einem auf der letzten Etappe erwartet.

7. Tag:
Nun war also der Moment gekommen um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Um 23:00 Uhr wurden wir geweckt und eine halbe Stunde später war auch das Frühstück bereit welches heute aus Tee und Gebäck bestand. Zusätzlich habe ich den Tee noch mit einem Powergel gewürzt. Spätestens hier sieht man auch die ersten Leute die von der Höhenkrankheit betroffen sind und gegen Kopfschmerzen und Übelkeit ankämpfen. Kurz nach Mitternacht ging es dann endlich los. Der Weg von der Kibo Hütte zum Gilman's Point auf 5681m ist eigentlich unspektakulär, er führte uns in endlosen Serpetinen über Lavasand, vorbei am Hans Meyer Cave und schlussendlich auf den Kraterrand. Kurz vor diesem muss man in den Felsen auch teilweise die Hände zur Hilfe nehmen. Oben beim Gilmans' Point angelangt war es dann auch schon merklich kälter und die Fleecehandschuhe wurden durch die Fausthandschuhe ersetzt. Nach einer kurzen Stärkung ging es dann im dichten Nebel weiter. Beim Stella-Point hätte sich nochmals die Möglichkeit ergeben eine Rast einzulegen. Aufgrund der Kälte gingen mein Guide Frederic und ich jedoch gleich weiter und so erreichten wir kurze Zeit später (um 05:45 Uhr) den höchsten Punkt Afrika's, den Uhuru Peak. Durch die Dunkelheit und den dichten Nebel war leider nicht viel zu sehen und so machten wir uns nach den obligaten Gipfelfotos bereits wieder auf den Rückweg. Schade, dass uns der Ausblick in den Krater und die nahe Umgebung wetterbedingt verwehrt blieb, hatte ich doch schon auf meinen beiden ersten 5000er kein Wetterglück. Trotzdem, die Freude auf dem höchsten Punkt Afrika's gestanden zu haben überwog und so war der Rückweg zum Gilman's Point ein leichtes Unterfangen. Nach einer kurzen Stärkung ging es dann auch schon weiter und kurz unterhalb des Gilman's Point konnte ich dann auch die erhofften Panoramafotos schiessen. Der Blick auf den Mawenzi, den Sattel und das Wolkenmeer war atemberaubend. Der Abstieg über den Lavasand zur Kibo Hütte verging wie im Flug und so war ich mit meinem Guide bereits um 07:45 Uhr wieder unten. Genügend Zeit also, sich kurz zu stärken und im warmen Schlafsack auf die anderen Gipfelstürmer zu warten. Nach dem Mittag nahmen wir dann auch gleich den weiteren Abstieg zu den Horombo Hütten unter die Füsse und erreichten diese noch im Laufe des Nachmittags. Müde aber überglücklich verbrachten wir eine ruhige Nacht auf 3700m.

8. Tag:
Noch vor Sonnenaufgang wurden wir geweckt und haben kurz darauf gefrühstückt und unsere Taschen gepackt um wieder zum Marangu Gate absteigen zu können. Unterdessen wurden wir mit einem spektakulären Sonnenaufgang beglückt, ein Feuerwerk von Farben wie ich es wohl noch selten erlebt habe. Somit wurden wir doch noch für die fehlenden Gipfelfotos entschädigt und der erste Abschnitt der letzte Etappe war dann schnell vorbei. Kurz vor den Mandara Hütten besuchten wir noch den Maundi Krater wo es jedoch nicht all zu viel zu sehen gibt. Nach einem kurzen Mittagessen bei den Hütten nahmen wir auch noch das letzte Stück durch den Regenwald unter die Füsse und erreichten nach dem Mittag wieder unseren Ausgangspunkt beim Marangu Gate. Nach einem herrlich schmeckenden Bier und der Aushändigung des Besteigungs-Zertifikates wurden wir mit dem Geländwagen wieder zum Hotel gefahren und liessen die Erlebnisse der vergangen Tage nochmals Revue passieren.

9. Tag:
Rückreise vom Kilimanjaro Airport bei Moshi über Dar es Salaam und Amsterdam nach Zürich. Eine wunderschöne Reise geht zu Ende.

Mit der Besteigung des Kilimanjaro ging nun ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung und es bleibt wieder Raum für neue Träume und Ziele. Spätestens im Jahre 2012 möchte ich wieder nach Südamerika fliegen und probieren weitere Projekte zu realisieren. Mit dem Cayambe (5796m / Ecuador), dem Chachani (6075m / Peru) oder dem Huayna Potosi (6088m / Bolivien) wären durchaus interessante und machbare Möglichkeiten vorhanden.

Tourengänger: Bolivar, Flashman


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Kommentare (4)


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alpstein hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 23. Januar 2011 um 15:59
Interessanter Bericht und tolle Fotos.

Ein Erlebnis, das man sicher nicht vergißt.

Beste Grüße
Hanspeter

Bolivar hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 24. Januar 2011 um 08:58
Hallo Hanspeter.
Vielen Dank. In der Tat, der ganze Aufstieg ist ein Riesenerlebnis, das man wohl sein ganzes Leben nicht mehr vergisst. Vorallem kann mal abgesehen von der letzten Etappe, den Aufstieg so richtig geniessen!
herzliche Grüsse!
Marc

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 23. Januar 2011 um 18:50
Herzliche Gratulation zum Uhuru Peak, toll gemacht. Der Kili ist ja wegen seinen vielen Vegedationszonen ein besonders schöner Berg um ihn zu besteigen!

Viele Grüsse,

Andi

Bolivar hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Januar 2011 um 12:02
Sali Andi,
Danke für Deine Gratulation. Die Landschaft in Tansania und vorallem rund um den Kili ist tatsächlich wunderschön. Schade, dass ich nicht mehr Zeit in diesem Land verbringen konnte. Trotzdem, die Erinnerungen bleiben und vielleicht werde ich irgendwann mal zurückkehren. Auch der Mount Meru würde mich noch reizen.
viele Grüsse
Marc


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