Mont Raimeux (1302) via Westgrat (Arête du Raimeux)


Publiziert von ironknee , 17. Februar 2007 um 20:54.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:17 Februar 2007
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Wunderschöne, teils luftige und ausgesetzte Gratkletterei auf den höchsten Jurassier.

Ausgangspunkt für die Tour ist ein Parkplatz zwischen Moutier und Roches etwa 100 Meter nördlich von P. 506. Von hier aus führt ein gut erkennbarer Pfad nach rechts etwa 40 Höhenmeter hinauf zu den nicht zu verfehlenden Felsplatten an denen das Abenteuer beginnt.

Die Platten sind im unteren Teil nicht sonderlich steil. Trotzdem sind sie mit Bergschuhen nicht besonder angenehm zu begehen. Ich habe die Platten in nordwestliche Richtung, direkt Richtung Grat, traversiert. Solange man den Rissen folgt, ist das Ganze kein grosses Problem.

Auf dem Grat angelangt, ist die Richtung eigentlich vorgegeben: Alles dem Grat antlang!

Der Hauptteil des Gartes besteht aus reiner Genusskletterei im maximal dritten Klettergrad. Die Kletterstellen sind kurz und sehr griffig. Es findet sich immer ein Griff oder ein Tritt und es ist nirgends, bis auf eine Stelle, Senkrecht. Aus diesen Gründen kann der Grat gut ohne Seil und Todesangst ( ;-) ) bewältigt werden.

Irgendwann teilt sich der Grat und es wird flacher und waldig. Der Hauptgrat befindet sich nun rechterhand und wird vernünftigerweise auf der Nordseite umgangen. Warum? Ihr werdet schon sehen.

Später wird der Grat wieder schmaler und felsiger. Nach etwa 1.5 bis 2 Stunden ist das Gratglück dann endgültig vorbei und man wandert auf einem, zwar schönen, aber schon fast schmerzhaft einfachen Weg, an der SAC-Hütte vorbei, auf den Gipfel des Mont Raimeux.

Der Absteig: Zurück zur SAC-Hütte und hinunter in die Schlucht "Combe du Pont". Alles durch die Schlucht zurück zum Ausgangspunkt.

Schlüsselstellen: Meiner Meinung nach gibt es drei Schlüsselstellen die nicht extrem schwierig sind, aber schon etwas Mut erfordern.

Die Erste sind die Platten. Wie gesagt mit Berschuhen ein wenig haarig. Auf keinen Fall sollte man auf den Platten zu weit hoch klettern. Im oberen Teil werden sie nämlich einiges steiler.

Die zweite Schlüsselstelle ist eine Abseilstelle die zwar mit einen Seil gesichert ist, aber über einen ca. 4 Meter hohen, senkrechten Abbruch führt. Hier gilt: Seil halten und NICHT loslassen! Diese Stelle kann aber auch südlich umgangen werden.

Die dritte Schlüsselstelle ist ein senkrechter Felsturm der mit Eisenstiften gesichert ist. Er ist ca. 10 bis 12 Meter hoch und kann nicht umgangen werden.

An dieser Stelle möchte ich noch Sputnik für seinen Tourenbericht und seine Unterstützung für meine Tourenplanung herzlich danken.

Fazit: Absolut geile Tour!

 

Tour im Alleingang.

Good hike,

ironknee

 


Tourengänger: ironknee


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Kommentare (7)


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Alpin_Rise hat gesagt: cool!
Gesendet am 17. Februar 2007 um 23:07
Die grande arrete hat mir auch super gefallen, war da schon zweimal.
die schönen lieben kalk-kraxelberge - war heute auf der Rigi Hochflue, auch wunderbar!

ironknee hat gesagt: RE:cool!
Gesendet am 18. Februar 2007 um 12:23
Ja, war wirklich cool. Gratklettern ist eh das Schönste.
Ich hab euren Tourenbericht gelesen. Das hat schon eher was mit richtigem Klettern zu tun, die Hochflue Südwand.

Gruss, Dani

Sputnik Pro hat gesagt: Gratuliere!
Gesendet am 21. Februar 2007 um 07:24
Tolle Fotos! Bei Tips stehe ich gerne weiter zur Verfügung, der Jura hat ja noch einiges zu bieten!

Gruss Andi

Zaza hat gesagt: Raimeux
Gesendet am 4. März 2007 um 21:28
Salut, ich war heute auf dem Grat unterwegs: Wirklich sehr schön!

Die Stelle mit dem Seil kann auch nördlich umgangen werden. Die Stelle mit den Eisenstiften ebenfalls (aber dann "verliert" man gleich ein längeres Stück des Grates). Weiter oben wird die Sache dann meist schlecht gangbar, wenn man versucht, auf dem Grat zu bleiben...

Weiss jemand etwas über den Ostgrat, östlich von Petit Pré? Der sieht im Profil halbwegs gangbar aus und das gäbe mit der Grande Arête zusammen eine elegante Überquerung des Raimeux!


Grüsse, Zaza

ironknee hat gesagt: RE:Raimeux
Gesendet am 5. März 2007 um 20:22
Ciao Zaza

Cool, jetzt können wir bald einen Raimeux-Club gründen! ;-)

Ich habe diese Tour natürlich nicht gemacht um Umgehungen zu suchen. Der Genuss liegt ja darin, möglichst lange auf dem Grat zu bleiben. Wie Du sagst, ist der obere Teil im Alleingang natürlich nicht zu empfehlen. Die höchste Schwierigkeit auf dem Grat ist im Kletterführer (Plaisir Jura) ja auch mit 5b ("Via Mala" nach den Eisenstiften) bezeichnet.

Ueber den Ostgrat weiss ich nichts. Da bin ich aber auch deiner Meinung, vom der Karte und vom Profil her sieht er machbar aus.

Was mich noch wunder nähme: Welche Route hast du über die Platten genommen. Meine Route war glaub ich nicht so optimal. Die letzten zwei Schritte musste ich auf dem glatten Fels machen. Das war nicht so angenehm.

Gruss, Dani

Zaza hat gesagt: RE:Raimeux
Gesendet am 5. März 2007 um 21:03
Im oberen Teil wurde die Sache dann schon etwas mühselig: Immer kurz auf den Grat, dann kommt wieder ein böser Aufschwung und man muss wieder runter. Da ist es wirklich so, wie du schreibst...wer eine Alpinwanderung machen will, bleibt in dem Abschnitt, etwas nach der Wand mit den Stiften, am besten auf dem Pfad auf der N-Seite.

Wenn man zu den Platten kommt, hat's weit unten eine breite Rampe, die sich schräg links nach oben zieht und allmählich zu einem Riss wird. Das schien mir problemlos (bei trockenem Wetter...). Entlang des Risses hat es auch den einen oder anderen Bohrhaken.

Irgendwie geht der Ostgrat sicher, sonst macht das kleine Brücklein zwischen Rossmatte und Bächlen irgendwie keinen Sinn. Aber ob's Kraxelei oder Kletterei ist...naja, prossima volta!

Grüsse, Zaza

360 Pro hat gesagt: RE:Raimeux
Gesendet am 7. Mai 2009 um 22:15
> Irgendwie geht der Ostgrat sicher, sonst macht das kleine Brücklein zwischen Rossmatte und Bächlen irgendwie keinen Sinn.
Nun der Ostgrat "geht", ich denke aber nicht, dass dies der Grund für das Brücklein ist, denn für "Normalverbraucher" ist der Ostgrat definitv nicht. Das Brücklein hat wohl einen anderen Sinn.

> Aber ob's Kraxelei oder Kletterei ist...
Kraxelei, definitv!

(hier gibts Details über den Raimeux Ostgrat)



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