Schilt 2299m


Publiziert von tschiin76 , 13. Juni 2010 um 23:07.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 November 2008
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1098 m
Abstieg: 1098 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ennenda
Kartennummer:1154 Spitzmeilen

Schönes Wetter, top Motivation: ich peile den Schilt an.

 Unten schneefrei, die gegüllten Wiesen gefroren. Der Weg führt mitten durch, es ist herbstlich, braun, blau, dunkelgrün dominiert.
Ab der Mittleren Stafel dann der erste Schnee, ich komme zügig voran, keine Menschenseele weit und breit.
Ab der Ober Stafel (Heuboden) nimmt die Schneedeckendicke zu, der Boden ist schon fast durchgängig weiss. Ich mache Pause in der Sonne.
Dann wirds mühsam, der Schnee immer tiefer, gerade tief genug, um die Karrenlöcher zu verdecken aber nicht genug, um eben diese zu füllen.
Es hat eine Spur, welcher ich folge. Mehrmals breche ich ein, muss mir einen anderen Weg suchen, über Sträucher und scharfe Karren klettern, es braucht immer mehr Motivation, nicht umzukehren.
Natürlich habe ich die Schneeeschuhe nicht mitgenommen, vermutlich hätten diese mir den Aufstieg doch erleichtert.
Das Gebiet ist wunderschön und gerade deswegen und weil ich an der Kante oben einen Wegweiser entdecke beschliesse ich, noch bis dort aufzusteigen.
Der Weg geht nicht direkt sondern immer wieder um bizarre Felsen herum, über Löcher und plötzliche Abbrüche, ich kraxle, rutsche zurück, kraxle weiter und komme ganz schön ins Schwitzen.
Dann eben heute kein Gipfel, denke ich.

Dann sehe ich die erste Seele heute: vom Skilift Schilt her stampft ein Sologänger in meine Richtung. Er hat ein gehöriges Tempo und fast gleichzeitig treffen wir beim Wegweiser ein.
Er mit Schneeschuhen, ich ohne. Einbisschen beneide ich ihn schon...
Nach einem kurzen Gespräch beschliesse ich, den Weiterweg zu versuchen. Ich habe noch Zeitreserve und setze einen Umkehrzeitpunkt fest.
Er stapft voran und lässt mich schon bald ein gutes Stück zurück. Der Schnee ist nun pulvrig und darunter eine gute, tragende Unterlage. Ich komme schneller als gedacht voran und treffe nur wenige Minuten nach dem Sologänger auf dem Gipfel ein.
Er meint, dass er nicht damit gerechnet habe, dass ich auch noch kommen würde..tja. Einbischen stolz bin ich ja schon...
Wir philosophieren noch einbisschen, geniessen die Sonne, die Ruhe und die grandiose Aussicht und machen uns dann auf den Rückweg.
Beim Wegweiser trennen sich unsere Wege wieder, inzwischen weiss ich, wos am besten geht, ich weiche den Löchern so gut es geht aus, der Schnee ist aber weicher geworden und der Abstieg noch mühsamer als der Aufstieg.
Ich bin froh, als ich in die schneefreie Zone komme. Allerdings währt die Freude nur kurz, denn nun ist der Mist auf der Wiese aufgetaut: es gibt kein Entrinnen....da muss ich durch....
Zufrieden, wieder einen wunderbaren Tag verbracht zu haben gehts nach Hause.

Tourengänger: tschiin76


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»