Pizzo Leone – Verlegenheitsvariante mit Happyend


Publiziert von 360 Pro , 12. Februar 2010 um 21:34. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:10 Februar 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Corcapolo
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Ascona, Posta

Omega3 und ich reisen wegen ungünstigen Wetter- und Lawinenverhältnissen im Norden ab in den Süden. Zwar sind sich nicht ganz alle Wetterfrösche einig darüber, dass es im Tessin auch wirklich sonnig sein wird, am Vorabend wählen wir aber jene Prognosen aus, die genau dies versprechen. Mit dem ersten Zug reisen wir dann guten Mutes ins Tessin. Wir haben verschiedene Pläne mit dabei und wollen uns je nach Wetter für den einen oder anderen entscheiden. Als wir in Airolo aus dem „Loch“ kommen ist der Himmel zwar grau und in den Bergen schneit es leicht, aber wir wissen ja, dass sich das Wetter bei einer solchen angekündigten Nordföhnlagen normalerweise erst so ab Biasca merklich bessert. Je weiter wir die Leventina runter fahren desto schlimmer wird es jedoch, der Nebel wird dicker und das Wetter schlechter. In Bellinzona verwerfen wir unseren ersten Plan und entscheiden uns nicht ins Sottoceneri, sondern nach Locarno weiter zu fahren und dort über das weitere Vorgehen zu entscheiden. In Locarno verwerfen wir auch den zweiten Pfeil im Köcher (das Maggiatal) und entscheiden schweren Herzens im Nebel den Pizzo Leone vom Centovalli aus zu besteigen.

Da das nächste Centovalli-Bähnli erst in einer halben Stunde fährt, genehmigen wir uns eine heisse Schoggi und fahren anschliessend nach cff logo Corcapolo. Als wir dort aussteigen glauben wir erste Anzeichen einer Wetterbesserung zu erkennen, allerdings ist es momentan mehr Hoffnung als Tatsache. Wir wandern auf dem markierten Weg hinunter zur Brücke über die Melazza und anschliessend dem Wanderweg folgend Richtung Rasa. Nach einer guten halben Stunde ziehen wir unsere Schneeschuhe an (und jener der sie dabei hat auch die Gamaschen...) und ziehen unsere Spur weiter Richtung Bsoind. Dort sehen wir nun tatsächlich auf einmal den blauen Himmel und die Sonne scheint uns über dem Pizzo Leone entgegen. Bei den Hütten von Monti „feiern“ wir dies dann auch ausgiebig mit einer Rast auf der Südseite eines Rusticos - auf und neben dem Steintisch.

Irgendwann ziehen wir dann aber trotzdem weiter in Richtung unseres Tagesziels. Bei Termine entscheiden wir uns für den Aufstieg via Canva (dem Sattel westlich des Pizzo Leone) und schlagen deshalb den rechten Weg ein. Ein tapferer Schneeschuhläufer hat hier vor einigen Tagen seine Spur entlang dem markierten Wanderweg gezogen, welcher wir natürlich dankend folgen. Auf dem Gipfel trüben zwar ein paar Wolken den Himmel, alles in allem bieten sich aber trotzdem wunderbare Tief- und Weitblicke.

Auf der Suche nach einem geeigneten, windstillen, schneefreien Rastplatz werden wir bei beim Kreuz bei P. 1499 kurz vor der Alpe di Naccio fündig. Dort zeigt sich nun auch wieder die Sonne und eigentlich würden wir es dort gut noch länger aushalten. Ein Blick auf die Uhr (für uns beide der erste heute!) verrät uns aber, dass es langsam Zeit wird uns auf den Abstieg nach Ascona zu machen, um dort noch vor dem Eindunkeln anzukommen.

Wir folgen den über-deutlichen Schneeschuhspuren die uns von den Alpe di Naccio weiter nach Casone führen und anschliessend durch den vor ein paar Jahren abgebrannten Wald oberhalb von Ronco hinunter nach Purèra. Hier endet die gut ausgetretene Schneespur bei der Strasse (da wohl die meisten Schneeschuhbesucher des Pizzo Leone bis hier mit ihren Autos fahren...), wir aber folgen dem Wanderweg weiter nach Cassina, einem malerischen kleinen Dörfchen. Kurz darauf wird die Schneelage so, dass wir unsere Schneeschuhe auf den Rucksack binden können und nun zu Fuss weiter gehen. Kurze Zeit folgen wir nun der Teerstrasse, bei P. 937 schlagen wir wieder den Wanderweg hinunter nach Prato Cortella ein und von hier dem markierten Weg entlang am Monte Verità vorbei nach Ascona.

Obwohl wir beide für diese Variante der Tour keine Bus und Zugverbindungen herausgeschrieben haben, klappt das Timing optimal. Ein Bus fährt in wenigen Minuten nach unserer Ankunft nach Locarno. Dort reicht die Zeit gerade um ein paar Einkäufe zu tätigen, bevor der Zug nach Bellinzona fährt. Auch in Bellinzona klappt der Anschluss perfekt und der ICN zurück in den Norden folgt lediglich ein paar Minuten nach unserer Ankunft.

So haben also die Wettergötter an diesem Tag mit uns beiden doch noch Erbarmen gezeigt und sich unsere anfänglichen Bedenken am Morgen in Locarno in Luft aufgelöst, sodass diese Verlegenheitstour nun trotz den „Startschwierigkeiten“ als voller Erfolg verbucht werden muss :-)

cff logo Corcapolo – Bosind – Monti – Termine – P. 1135 – Canva - Pizzo Leone – P. 1499 –Alpe di Naccio – Casone – Purèra – Cassina – Prato Cortella – Monte Verità – cff logo Ascona, Posta


Tourengänger: Omega3, 360


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