Camino Inka - Machu Picchu - Peru


Publiziert von Schmiderik , 29. Januar 2010 um 23:48.

Region: Welt » Peru
Tour Datum: 5 Dezember 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 4 Tage
Strecke:KM 82 (2750m) - Llaqtapata (2650m) - Wayllabamba (3000m) - Warmiwañuscca (4200m) - Runkuraqay (3800m) - Sayacmarca (3580m) - Phuyupatamarca (3640m) - Machu Pcchu (2400m) - Aguas Calientes (2400m)

Am 29. November 2009 war es endlich soweit. Unsere 4-Wöchige Perureise startete mit dem Abflug in Zürich. Nachdem wir die ersten paar Tage in Lima verbracht haben reisten wir weiter nach Cusco. Dort hatten wir drei Übernachtungen gebucht, um uns an die Höhe von 3430m zu gewöhnen. Diese bemerkte man vor allem beim Treppenlaufen, nach wenigen Stufen war man bereits ausser Atem.
Der 5. Dezember 2009, der Tag des Inka Trails, rückte immer näher und somit auch meine Nervosität. Oft haben wir uns überlegt, warum wir uns das eigentlich antun…und schon jetzt kann ich euch verraten, der Camino Inka war der Höhepunkt unserer Perureise.
 
5. Dezember 2009 – 06.00 Uhr – Von unserem Guide Jair wurden wir im Hotel abgeholt. Später stiegen wir in den Bus wo bereits die anderen Gruppenmitglieder warteten. Von Cusco aus fuhr der Bus zuerst nach Ollantaytambo. Dort assen wir unser Frühstück. Von dort aus dauerte es noch ca. 1 Stunde bis zum Ausgangspunkt Km 82, diesen erreichten wir um ca. 11.00 Uhr. Der Startpunkt der 4-Tägigen Wanderung auf dem Inka Trail liegt auf einer Höhe von 2600m. Die ersten Kilometer verliefen ohne grössere Höhenunterschiede und waren ein guter Einstieg. Unterwegs machten wir einige Stopps und der Guide erklärte die Pflanzenwelt. Mit den peruanischen Pflanzen kann man sich anscheinend ein paar schöne halluzinogene Trips verschaffen…Bereits nach zwei Stunden erreichten wir den 1. Lunch-Platz. Nach dem Mittagessen wanderten wir weiter nach Wayllabamba, wo wir auf 2950m ü.M. in Zelten übernachteten. Für diese Strecke benötigten wir drei Stunden und zwischendurch konnten wir die wunderschöne Inkastadt Llaqtapata bestaunen.
 
6. Dezember 2009 – 05.00 Uhr – Geweckt wurden wir mit einem Rütteln des Zeltes und einem heissem Coca-Tee. Während wir langsam erwachten packten wir unsere Sachen zusammen und gesellten uns zum Frühstückstisch. Die Guides bereiteten uns darauf vor, dass der Tag sehr anstrengend sein werde. Vor uns lagen 1200 Höhenmeter auf einen Pass von 4200m. Langsam marschierten wir los und es ging wirklich stets bergauf. Nach ca. 1.30h erreichten wir den ersten Rastplatz „Tres Piedras“, nach weiteren zwei Stunden dann den zweiten Rastplatz „Llullucha Pampa“. Von diesem Punkt aus, kann man bereits den Pass sehen. Nun wanderten wir noch ca. 1.45h und erreichten schlussendlich den Pass „Warmiwañuscca“ auf 4200m. Die letzten 50m vor dem Pass kamen mir unendlich vor. Man spürt die „dünne“ Luft und man sieht schon von weitem das Ziel und die Menschen, welche bereits oben sind. Doch das Gefühl, endlich den höchsten Punkt erreicht zu haben, ist überwältigend. Lange hatte ich Angst vor diesem Aufstieg und nun hatte ich es doch tatsächlich geschafft, beinahe kamen mir die Tränen :-) Leider war es ein wenig Neblig, daher konnten wir das Bergpanorama nicht so sehr geniessen. Danach erfolgte der Abstieg von ca. 1.30h auf das 3620m ü.M. gelegende Pacaymayu, wo wir die zweite Nacht im Zelt verbrachten. Wir erreichten das Camp um ca. 13.00 Uhr, assen unser Mittagessen, gönnten uns ein paar ruhige Stunden im Zelt, gesellten uns später zur Tea-Time-Runde und wurden königlich mit einem feinen Abendessen verwöhnt. Ausser ein wenig Kopfweh, ging es mir sehr gut. Es war ein gelungener Tag!
 
7. Dezember 2009 – 05.00 Uhr – Nach dem morgendlichen Aufweckritual und dem immer sehr feinen Frühstück marschierten wir los zu unserem letzten Pass. Nach dem steilen, ca. 30-minütigen Aufstieg erreichten wir die Inkaruinen „Runkuraqay“ auf 3750m. Von hier aus kann man den Pass vom vorigen Tag sehen und sich noch einmal auf die Schulter klopfen. Nochmals eine halbe Stunde später erreichten wir den Runkurqay-Pass auf 3900m. Wir gönnten uns einen kleinen Snack und nahmen den Abstieg zur Festung Sayacmarca in Angriff. Diese erreichten wir nach weiteren 45 Minuten. Auch diese Inkaanlage beeindruckt einmal mehr durch die Bauweise von dicken Schutzmauern, engen Gassen und Kanälen. Nach Besichtigung der Anlage liefen wir noch ca. 45 Minuten bis wir unseren 3. und letzten Lunch-Platz erreichten. Einmal mehr war das Mittagessen super und stärkte uns für die letzten Kilometer. Ohne grössere Höhenunterschiede gelangten wir nach weiteren zwei Stunden zur „Stadt über den Wolken“, Phuyupatamarca auf 3640m. Auch hier lernte uns Jair vieles über das Leben der Inkas und deren Anlagen. Unser Guide Jair war übrigens ein guter Kenner der Inkakultur und konnte uns auf Englisch vieles über die Inkas und deren Mythen erzählen. Nach dem Besuch dieser Anlage erwarteten uns nun hunderte von Stufen steil bergab zum letzten Camp „Wiñaywayna“ auf 2740m. Dieses erreichten wir nach ca. 2.30h. Bei diesem Camp erwartete uns wieder etwas Zivilisation; Bar, Musik und warme Duschen. Nach der obligaten Tea-Time und dem Abendessen fand noch eine Art Zeremonie für die Träger statt. Wir stellten uns gegenseitig vor und bedankten uns mit einem Trinkgeld bei den Trägern für deren harte Arbeit und das feine Essen. Danach verbrachten wir unsere letzte Nacht im Zelt.
 
8. Dezember 2009 – 04.00 Uhr – Viel früher und ohne Coca-Tee war Tagwach. Rasch packten wir unsere Sachen zusammen und assen unser Frühstück. Bei diesem Camp muss man einen letzten Check-Point passieren um auf das Gelände von Machu Picchu zu gelangen. Dieser öffnete um 05.20 Uhr. Weil wir nicht die Letzten sein wollten, standen wir bereits um 04.50 in der Schlange und warteten auf den Durchlass. Unser Ziel war es, nach 1.30h das Sonnentor „Intipunku“ zu erreichen und von dort aus einen Herrlichen Ausblick über Machu Picchu geniessen. Der Regen bzw. Nebel gönnte uns jedoch keinen Ausblick und somit wanderten wir ohne Pause weiter zur Inkastadt. Diese erreichten wir nach weiteren 45 Minuten, allerdings konnten wir uns gar nicht so richtig freuen, denn die Sicht war katastrophal. Dies änderte sich allerdings im Verlaufe des Morgens und wir durften eine super Zeit in Machu Picchu verbringen, obwohl es die ganze Zeit regnete. Nach der eindrucksvollen Besichtigung fuhren wir mit dem Bus nach Aguas Calientes und anschliessend mit dem Zug durch das heilige Tal „Valle Sagrada“ zurück nach Cusco.
 
Wissenswertes – In unserer Gruppe waren wir acht Leute. Während dem Mittagessen und am Abend gesellten sich noch zwei weitere Gruppen bestehend aus zwei bzw. drei Personen zu uns. Somit waren wir 12 Leute und drei Guides. Gemeinsam hatten wir viel Spass und verstanden uns super, wir waren wirklich eine geniale Bande! Auch die Guides waren toll! Zusätzlich hatte es ca. 10 Träger, welche unsere Zelte, das Essen, die Einrichtung und weiss ich was alles trugen. Pro Träger maximal 25kg. Diese haben unseren Respekt verdient, denn auch für sie ist es nicht immer ein Zuckerschlecken – Hut ab!!! Die Träger bereiteten auch immer die Essen zu und glaubt mir, ich habe während der ganzen Perureise nie so gut gegessen wie auf dem Inka Trail!
 
 

Tourengänger: Schmiderik


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Kommentare (2)


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Lechtaler hat gesagt: wirklich schön .....
Gesendet am 4. Februar 2010 um 22:29
Hallo - der bericht ist wirklich schön ....
nur oben hast du das tourdatum mit 2005 angegben -:))
man meint beim lesen- man sei selbst dabei gewesen...so nah schilderst du das...

lg - charly

Schmiderik hat gesagt: RE:wirklich schön .....
Gesendet am 5. Februar 2010 um 07:08
Hallo Charly
Vielen Dank für die nette Rückmeldung. Es freut mich sehr, wenn der Bericht nicht zu trocken rüber kommten. Danke auch für den 2005-Tipp - was habe ich da wohl geträumt :-) Habe es gleich geändert.
Liebe Grüsse, Nicole


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