Jakobsweg - Konstanz nach Amlikon


Publiziert von Freeman , 11. Januar 2010 um 22:15. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 2 April 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG   D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 143 m
Abstieg: 124 m
Strecke:Konstanz - Kreuzlingen - Bernrain - Schwaderloh - Ellighausen - Lippoldswilen - Märstetten - Amlikon

Laufen für die Ärmsten der Armen

Pilgern für einen guten Zweck auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela


Wie heisst es so schön? Ich bin dann mal weg!

Eine Pilgerreise gilt in vielen Religionen als Sinnbild des Lebens. Sich auf den Weg machen bedeutet aufbrechen, loslösen von Bestehendem. Jeder Pilger stösst auf der Reise an seine eigenen Grenzen. Die Wiederbelebung der Wallfahrt nach Compostela in jüngster Zeit dürfte teilweise mit dem Selbstfindungsprozess der heutigen Menschen in Zusammenhang stehen und widerspiegelt weniger ein konfessionelles Engagement, eher aber der Wunsch sich ungewohnten Lebensumständen aussetzen zu wollen.

Der Anlass für das Pilgern kann vielfältig sein. So kann auch das Wissen um die historische Tatsache, dass schon unzählige Menschen vor einem den gleichen Weg unter die Füsse genommen haben und dass die einzelnen Regionen ihre eigene Geschichte und Spiritualität haben, die es wahrzunehmen gilt, ausschlaggebend sein.

Ein anderes Motiv liegt in der umfassenden Sinnlichkeit des Wanderns und des Rastens selbst. Es ist die Freude an der Bewegung, der Reiz der Landschaften und ihrer Kulturgüter, das Erkunden des Weges, das Erfahren der eigenen Kräfte und Kondition auch bei widrigen Wetterverhältnissen. Das Auge nimmt die architektonischen Bauten und die Natur ganz anders wahr. Der Pilger kennt seine Last am Rücken und denkt voraus für ein künftiges Nachtlager. Er erlebt die Ruhe und Gelassenheit ganz neu. Auch in der heutigen hektischen Zeit entspricht nach wie vor der Weg als Ziel und Lebensprozess.

Auf meinen früheren Wanderungen z.B. von Mexiko nach Kanada oder auf der Via Alpina von Triest nach Monaco wurde ich immer wieder gefragt, warum ich dies mache. Naja, eigentlich gibt es nur ein Grund dafür: Weil ich gerne durch die Berge wandere.

Aber für meine Wanderung von Anfang April bis Ende Juni 2009 auf dem Jakobsweg, von Konstanz durch die Schweiz, durch den südlichen Teil von Frankreich und in Spanien von den Pyrenäen bis nach Compostela nahe der Atlantikküste, da gab es einen anderen gewichtigen Grund.

Ich wanderte den Jakobsweg um für die Ärmsten der Armen dieser Welt Spenden zu sammeln.

Und ich lud alle interessierten Personen ein, an dieser Pilgerreise auf eine spezielle Art teilzunehmen.

Für jeden Kilometer den ich auf dieser Pilgerreise wanderte, sammlte ich Beiträge für die Ärmsten der Armen dieser Welt. Interessierte Personen konnten an dieser Reise teilnehmen indem sie sich durch eine Spende an ein Hilfswerk engagierten.

Über den Fortschritt meiner Pilgerreise habe ich regelmässig Berichte und Bilder über meine Reise von Konstanz nach Compostela veröffentlicht. Gestartet bin ich Anfang April 2009 und habe mein Ziel Compostela Ende Juni 2009 erreicht.

Warum spende ich für die Ärmsten der Armen?

Ich kaufe mir mein Brot und die Milch ganz selbstverständlich, bei mir hier gleich um die Ecke. Ich trinke mein Wasser bei mir in der Küche mit der Selbstverständlichkeit, dass Wasser aus der Leitung kommt und es keimfrei und bedenkenlos konsumierbar ist. Ich kaufe mir dies oder jenes und weiss gar nicht recht was Hunger eigentlich ist. Viele Menschen unserer Welt hungern und wissen nicht wie sie ihre Kinder ernähren sollen. Sie haben kein Zugang zu sauberem Trinkwasser, kein Obdach, leben in einem Kriegsgebiet, haben keine Schulbildung und keine Medikamente.

Ich wollte einen Beitrag leisten diesen Menschen zu helfen, durch meine Spende an eine kompetente Hilfsorganisation, da ich selber die Hilfe vor Ort nicht leisten kann.

Warum spende ich für krebskranke Menschen in der Schweiz?

Hast Du es nicht auch? Nein, hoffentlich nicht Krebs! Nein, ich meine Menschen in Deinem Umfeld, Freunde, Verwandte oder Bekannte die an Krebs leiden oder daran gestorben sind. Drei Menschen aus meinem Freundeskreis resp. Kreis der Verwandten sind an Krebs erkrankt, zwei davon innert kurzer Zeit daran gestorben. Auch in meinem Freundeskreis sind Verwandte und Freunde ihrerseits an Krebs gestorben. Krebs steht in den Industrienationen nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle der Todesursachen! Die statistische Verteilung der Neuerkrankungen an Krebs ist ab dem 40. Altersjahr stark ansteigend.

Es wäre eine falsche Annahme, wenn ich dächte, es könnte nicht auch mich treffen. Deshalb spende ich zur Forschung, Prävention und Rehabilitation, gegen Krebs.

Meine Berichte und Bilder über meine lange Wanderung von Konstanz nach Compostela möchte ich nun hier beschreiben.


Aufbruch


Konstanz besticht durch eine wunderschöne Altstadt mit engen Gassen und bunten Häuser. Unsere Erkundungstour beginnt an der Hafenpromenade und führt uns zur Rheinbrücke, weiter am nördlichen Wehrturm und Pulverturm vorbei und quer durch die Altstadt zum Münster.
 

Das Münster ist eindrücklich aber eher schlicht. Durch den Kreuzgang gelangt man zur Mauritiusrotunde hinter dem Münster. Die ist ein Nachbau der Heiliggrabkirche in Jerusalem. Darin befindet sich eine Nachbildung des heiligen Grabes. Der heilige Jakobus steht mit den anderen Apostel im Kranz auf dieser Rotunde.
 

Am Informationsstand im Münster habe ich den ersten Stempel in mein Pilgerpass erhalten. Nun bin ich ganz offiziell ein Pilger unterwegs nach Santiago de Compostela.
 

Die Markierungen der Jakobsmuschel führen uns durch die Altstadt zum südlichen Wehrturm. Kurz darauf geht es über die Grenze in die Schweiz, das zweites Land auf meiner Pilgerreise ;o)
 

Etwas nachteilig ist im Kanton Thurgau, dass rund 1/3 der Wegstrecke auf asphaltierten Wegen geführt wird.
 

Trotz dem eher mässig guten Wetterbericht löste sich der Hochnebel bald schon auf und die Sonne hat wunderbar gewärmt.
 

Der Jakobsweg führt nach Kreuzlingen durch ländliches Gebiet, meist über Wiesen und Felder. Unser Tagesziel Amlikon ist ein kleines Dörfchen zwischen Weinfelden und Frauenfeld. Der einzige Gasthof mit Zimmer hatte leider Ruhetag, so mussten wir nach Weinfelden ausweichen.
 

Eigentlich seltsam, schon nach den ersten 17km tun uns die Füsse und alle Knochen weh! Wir führen dies zurück auf unsere bescheidene Kondition, die ungewohnte Last am Rücken und die vielen asphaltierten Streckenabschnitte.
 

Nach einem üppigen Abendmahl und zwei Glas Rotwein haben wir geschlafen wie die Murmeltiere.
 
Weiter auf dem Jakobsweg - Amlikon nach Fischingen


Tourengänger: Freeman


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