Tour de Gridone (Season Opener) 1.+2. Tag - Pizzo Ruscada 2004 m


Publiziert von basodino , 19. November 2009 um 18:31.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:27 Mai 2005
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Ruscada   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Auto oder Zug bis Locarno, dann wie beschrieben
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bordei ist mit dem Auto erreichbar via Centovalli und Palagnedra
Unterkunftmöglichkeiten:Berghaus alla Capanna (Monti di Comino, 1160 m) Campo Rasa (898 m) Osteria Bordei (726 m)
Kartennummer:1311 Comologno, 1312 Locarno

Unser Tradition gemäß ging auch der Season Opener 2005 ins Tessin. Da wir relativ früh im Jahr unterwegs waren, sollte es dieses Mal in der Nähe des Lago Maggiore bleiben und nicht ganz so hohe Höhen erreicht werden. Getroffen haben wir uns in Locarno, von wo aus uns die Centovalli-Bahn nach Intragna brachte und die kleine Bergbahn nach Costa (636 m). Dank der Anfahrt von Deutschland fällt der erste Tag ja immer etwas harmloser aus. So ist das erste Teilstück auch schnell durch den Wald angestiegen. Der Weg gestaltet sich eher gemütlich und ist auch gut beschildert. So erreicht man schnell Selna (884 m) und weiter geht es durch den Wald langsam immer höher. Es folgt bei der Erhebung Mött dürai (1149 m) ein Flachstück. Am Ende dessen muss man sich links entscheiden und etwas später nochmals links, um in die Traverse unter der Aula (1417 m) zu gelangen. Die Aula selbst habe ich mal als Kind erstiegen und ist nicht viel mehr als eine hoch gelegene Lichtung ohne wirklichen Ausblick (es sei denn, sie hätten inzwischen den Wald dort gerodet).
Schließlich erreicht man die offene Alpe Monti di Comino (ca. 1160 m). Dort findet sich zentral im unteren Bereich sonnig gelegen das Berghaus alla Capanna, eine vorzügliche Unterkunft.

Am nächsten Morgen wanderten wir gemütlich nach Pian Segna (1166 m). Dort beginnt ein Weg (links), der sich steil durch den Wald (und viel Laub) hinaufzieht. Man erreicht eine erste Anhöhe im Wald (ca. 1300 m), wo man etwas verschnaufen darf. Dann zieht es nochmals richtig an zum Pizzin (1510 m), einem ersten Gipfel, wenn man so will. Ein paar Meter hinab und nochmals steil hinauf auf den Pianascio (1643 m) und der zählt dann nicht nur, sondern bietet auch schöne Ausblicke. Unter einem erkennt man den tief gelegenen Stausee von Palagnedra und gegenüber die düstere Seite des Gridone.
Da wir erst ca. 1 1/4 Std. unterwegs waren, fiel es uns leicht, den nächsten großen Nachbarn auch noch anzugehen. Hierzu muss man aber erst einmal absteigen und das nicht zu knapp. Über offene Wiesen und lichten Wald geht es hinab nach Pescia Lunga (1511 m, Abstiegsmöglichkeit ins Centovalli). Jenseits geht es dann wieder die gleiche Strecke hinauf zu einer alten Alpe namens Corte Nuovo (irgendwann war die wohl auch mal neu!). An dem dortigen Gebäude machten wir eine zweite Frühstückspause. Bis hierher 2 Stunden.
Im weiteren Verlauf erreicht man noch eine kleine Schulter (1713 m), bevor der Gipfelgrat wartet. Hier wird der Weg sehr rustikal (erdig, hohe Stufen, Büsche). Aber schneller als in dieser direkten Gratlinie kann man den Gipfel nicht erreichen. Insgesamt ca. 3 1/4 Std.
Der Pizzo Ruscada bietet eine tolle Fernsicht, ist er doch mit seinen 2004 m hoch genug für einen Blick bis ins nicht allzu ferne Wallis und man wähnt sich fälschlicherweise auch auf Augenhöhe mit dem Gridone. Die im Frühjahr saftig grünen Wälder des Centovalli und Valle Onsernone kontrastieren hierbei schön mit einem hoffentlich blauen Himmel. Außerdem ist man hier beinahe allein, auch wenn wir klar bezeugen können, dass nicht allzuviel Zeit vor uns einige Vierbeiner auch hier waren, die nicht über die feine Toilette verfügten. Mööh!

Im Abstieg kann man eine Variante begehen, indem man den Nordgrat bis zum Cappellone (1879 m) verfolgt (das ist eher eine Schulter als ein Gipfel trotz des Namens). Dort scharf rechts abzweigen, ein paar Kehren hinab und die Ostseite des Ruscada komplett queren bis man wieder zur Aufstiegsroute zurückfindet. Vom Cappellone kann man natürlich auch nach Comologno (Val Onsernone) absteigen, wobei ich über den Zustand dieses Abstieges nichts weiß.
Auf dem Rückweg merkt man dann den unvermeidlichen Gegenanstieg zurück zum Pianascio deutlich in den Beinen. Man besteigt ja nicht so oft ein und denselben Gipfel an einem Tag zweimal.

Um unsere viertägige Tour zu vollenden, ruhten wir uns am Berghaus nicht lange aus, sondern gondelten mit den 2 Bergbahnen rüber nach Rasa. Von dort kann man einen malerischen Waldweg begehen, welcher einen in gut 1 Stunde nach Bordei (726 m) führt. Hierbei ist zu beachten, dass es einen langen oberen Weg gibt, der wirklich gemütlich ist, aber sich zieht, und einen unteren kürzeren. Letzterer hat den Nachteil, dass man sich einen steilen Gegenanstieg von ca. 60 Höhenmeter einhandelt. Wenn man nicht schon gut 6 Stunden Auf- und Abstieg hinter sich hat, ist das sicherlich kein Ding, so wurde es für uns aber der lange, flache Weg.
In Bordei gibt es eine Osteria in einem alten Gebäude (wohl bis ins 16. Jahrhundert zurückreichend). Das Gebäude ist sehr schön renoviert und strahlt ein gehobenes Ambiente verbunden mit einfachem Komfort aus. Nicht ganz billig, aber sehr schön zum Übernachten. Und einen leckeren Wein gibt es unter Weintrauben auf der Terrasse auch.

Fortsetzung in Teil 2 des Season Openers 2005

Tourengänger: basodino


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