Bergtour Al Legn - Monte Comino - P. Ruscada

Von Brissago ins Centovalli
Uf, ich war überrascht, als ich in Bris&sago den Bus verliess und ich die tiefliegende Schneegrenze sah. Und tatsächlich. Bereits 600 Höhenmeter unterhalb des Refugios al Legn stiess ich auf Schnee. Ich stieg von Cortiaccia über den steilen Weg hoch, so dass es mitunter etwas schliefrig wurde.
Ich war erstaunt, dass sich bei diesem Wetter noch andere Leute auf die Hütte begaben. Aber auch zu dritt hatten wir genügend Platz in der super gelegenen Hütte. Vor rund dreissig Jahren war ich erstmals an diesem wunderschönen Fleck. Lage und Hütte sind auch heute nach wie vor meine Favoriten.
Als wir uns schon langsam hinlegen wollten, klopfte es kurz vor neun an die Türe. Draussen standen drei junge Tschechen und wollten auch noch übernachten. Als sie sich in der Hütte bequem machten, packten sie neben einer Gitarre auch noch ihren 11 Monate alten Sohn aus... Der hatte sichtlich Freude am Hüttenleben, es wurde ein lustger Abend.
Die Nacht wurde unruhig, nicht wegen dem Bėbė, sondern weil der Wind die Hütte zum zittern brachte. Auch am Morgen stürmte es noch stark, doch um 8 machte ich mich auf den Weg Richtung Ghiridone. Bis zur Bocchetta di Valle ging es recht gut, doch dann wurde der Schnee zu tief und der Wind zu unangenehm. So liess ich den Gipfel links liegen und nahm die Spur runter Richtung Centovalli. Zwei Deutsche nahmen diesen Abstieg am Vorabend und deren Spur war noch gut erkennbar. Rubd 500 Höhenmeter war der Schnee durchgehend und darum gut zu gehen. Nachher wurde es schwieriger, weil auch das Gelände steiler wurde. Dieser Weg sollte man wirklich nur bei aperen Verhältnissen begehen. Zwei, drei Mal rutschte ich über nasse Steine und Wurzeln, eine Gemse kreuzte meinen Weg und nach gut zwei Stunden erreichte ich Bordei. Nun weiter rauf nach Rasa und mit den beiden Luftseilbahnen runter nach Verdasio und rauf zum Monte Comino.
Ich übernachtete in der top geführten Capanna Monte Comino. Tags darauf startete ich um 8 Uhr zum Pizzo Ruscada. Der Weg war nun grösstenteils schneefrei und so kam ich über den Ostanstieg gut voran. Eine bombastische Sicht Richtung Walliser Alpen erwartete mich auf dem Gipfel. 
Den Rückweg nach Intragna wählte ich über Monre Comino - Calascio - Gribel - Cremaso - Pila, eine Variante, die ab Calascio etwas Ortskenntnisse verlangt.
Ein wunderschöner Aufenthalt im Tessin ging somit zu Ende.