Hoher Göll 2522 m via Mannlgrat


Publiziert von basodino , 18. November 2009 um 18:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 1 August 2007
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Berchtesgaden zum Parkplatz Obersalzberg, dann mit Bussen zum Kehlstein (1710 m) und dem Fahrstuhl zum Kehlsteinhaus (1837 m)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Kartennummer:UK 25-1

Eigentlich verirre ich mich nur alle paar Jahre in einen Klettersteig, aber der hier hat Spaß gemacht. Da ich mich mit Klettersteigen sowie deren Klassifizierung nicht auskenne, mag man mir verzeihen, wenn die vorgenommene Bewertung nicht exakt zutrifft.
Ausgangspunkt ist das Kehlsteinhaus (1837 m), welches meist wegen seiner unrühmlichen Vergangenheit oder wegen des schönen Ausblicks besucht wird. Wenn man sich auf den Weg zum Mannlgrat begiebt, verlässt man die Turnschuhabteilung recht bald. Es geht etwas auf und ab über felsige, grasige und verbuschte Passagen auf einem nicht zu verfehlenden Weg. Nach 20 Minuten erscheint eine Mahntafel, die den Weiterweg nur dem ausgerüsteten Alpinisten weist. Es geht allerdings noch einige Minuten harmlos dahin.
Schließlich beginnen die Felsen und die Seile. Eine vergnügliche Kletterei im durchaus luftigen Gelände, mal rechts vom Grat, mal links, dann wieder rechts, einmal durch ein Art kleine Höhle bis man direkt an den Fuß des großen Gipfelaufbaus gelangt. Hier geht es nochmals sehr steil direkt hinauf zum Teil mit Leitern.
Nach meinem Empfinden kann man die ganze Strecke gut klettern, auch ohne das man das Seil als Griff benutzt. Für jemanden, der sicher den II. Grad beherrscht, ist das Seil als Sicherung auch nicht unbedingt nötig, wenngleich ich hiermit keinesfalls die Empfehlung aussprechen möchte, mögliche Sicherungen wegzulassen. Auf dem Rückweg ergibt sich eine Stelle, in der man einen ca. 2-3 Meter hohen Felsen erklettern muss, der an seinem Fuße einen Hohlraum bildet und insofern überhängt. Dies ist die einzig unangenehme Stelle, die mir in Erinnerung geblieben ist. Auf unserem Weg haben wir auch eine Familie überholt, die sich mit der Strecke eher schwer getan hat. Man sollte, wenn man nicht fit und sicher in solchem Gelände ist, den Zeitbedarf nicht unterschätzen.
Nach der letzten Leiter steigt man in einen sehr steinigen Abhang ein, der die ganze obere Westseite kennzeichnet. Hier findet sich ein normaler Wanderweg, welchem man bis zu einer Schulter folgt, wo der Schustersteig einmündet. Ab hier folgt man dem Grat, meist knapp in seiner Westseite und fortan eher leicht bis zum Gipfel. Dieser war an diesem herrlichen Tag leider hoffnungslos überfüllt. Da er nicht eben spitz ist, können sich die Massen verteilen, aber so ein richtiges Hochgefühl kommt da eher nicht auf.
Für den Abstieg, welchen wir über die gleiche Route nahmen, muss man beinahe die gleiche Zeit wie im Aufstieg rechnen, da die Kletterstrecke in umgekehrter Richtung kaum schneller zu machen ist. Schließlich erreicht man wieder das Kehlsteinhaus und wenn man morgens hier schont glaubte, Trubel vorzufinden, so muss man diese Definition jetzt korrigieren. Wenn man einen Platz in einem Bus ergattert, ist man schon gut bedient.

Resümee: Schöne Route, viel, zu viel los, beim Klettern durchweg eine II, mal eher mit einem +, dann wieder leichter, sonst Alpinwandern zwischen T2 und T3+.

Tourengänger: basodino


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»