Pizzo Tambo (3279 m) via Ostgrat


Publiziert von cardamine , 20. Mai 2019 um 22:58.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:21 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Tambo-Curciusa   CH-GR   I 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:8,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A13 Ausfahrt Splügen, Parkmöglichkeit hinter der Splügengalerie neben einem alten Steinhäusschen, direkt beim Wanderweganfang

Der Pizzo Tambo wurde hier zwar schon einige Male beschrieben, allerdings möchte ich auch noch meine Tour hinzufügen, da die Berichte, die diese Bergtour als T3 einstufen, meiner Meinung nach etwas zu optimistisch sind. Von der Schwierigkeit her empfand ich den Tambo ähnlich wie den Piz Platta. Schwierigkeit T3 würde ich persönlich bis zu dem namenlosen Aussichtspunkt vergeben; der Ostgrat und gerade die Kletterstufe zum Gipfel sind jedoch schon ein alpines Unterfangen und sollten nur bei guten Verhältnissen angegangen werden.

Hier nochmal eine kurze Wegbeschreibung: Vom Parkplatz auf der Splügenpasshöhe weist ein verwitterter Wegweiser den Weg zum Pizzo Tambo - 3 Stunden soll der Aufstieg laut der Aufschrift dauern -  was in meinem Fall auch genau zutraf. Bis zum Piz Tamborello, dessen Gipfel jedoch normalerweise nicht überschritten wird, läuft man recht angenehm über einen grasigen Rücken . Danach quert man unterhalb des Piz Tamborellos durch viel Schutt in Richtung des kleinen Seeleins . Hinter dem Lattenhorn geht es kurz direkt auf den Grat bevor man sich, gut geleitet von zahlreichen Steinmannli, den Weg durch Blockschuttgelände bahnt. Ab und zu muss man schon ein bisschen kraxeln. Von dem namenlosen Aussichtspunkt mit Kreuz geht es zuerst ein Stück nach unten über ein Altschneefeld und dann auf schmalen Felsbändern oberhalb des Gletscherrestes zum Tambo-Ostgrat. Von weitem betrachtet sieht das ganze ziemlich unnahbar aus, hat man jedoch den Einstieg gefunden, wird man gut von Steinmannlis geleitet. Ich habe auch Leute beobachtet, die mit Steigeisen über den Gletscherrest gehen, ich würde allerdings davon abraten, da man sich dann im Geröll wieder nach oben kämpfen muss. Auf dem Grat geht es dann auf grossen Blöcken wieder einfacher voran. Die Schlüsselstelle der Tour befindet sich direkt unterhalb des Gipfels, hier ist nur eine sehr schmale Felsterrasse , von der aus man über ein paar Stufen nach oben klettern muss. An sich ist die Kletterei nicht schwer, es gibt genug Tritte und Griffe, das Problem ist nur, dass man, falls man hier abrutschen sollte, 300 Meter weiter unten auf dem Gletscher landet. Bei schlechten Verhältnissen sollte man also lieber auf die letzten Meter verzichten.
Auf dem Gipfel mit seiner stolzen Prominenz von 1164 m fühlt man sich dann ein bisschen wie auf einer Nadelspitze.
Abstieg wie Aufstieg, Dauer ca. 2 Stunden.


Tourengänger: cardamine


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Kommentare (6)


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brandtp hat gesagt: Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 21. Mai 2019 um 20:06
… dachte ich, als ich Deine Bilder ansah; dieser von Nordosten aufziehende Wolkenschirm knapp oberhalb der Gipfelflur. Siehe da, ich war am selben Tag unterwegs am Tambo. Sicher haben wir uns gesehen, wir waren zu dritt; vielleicht war ich eines der abschreckenden Beispiele, das vom Eis versucht hat über den Schutt hochzukrabbeln und dabei ein paar Meter mit Schutt aufs und übers Eis runterrutschte...
Ich habe von der Tour einige Panoramabilder mitgebracht, die man unter https://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=35346 bzw. https://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=34981 anschauen kann. Wenn Du magst.

By the way: Ich finde die Tour mit T5 und II etwas zu hart bewertet; an die Kletterstelle kann ich mich gar nicht erinnern, ggf. kann man sie leicht umgehen?

cardamine hat gesagt: RE:Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 21. Mai 2019 um 21:36
Das ist ja ein lustiger Zufall :) Ich war so ziemlich die letzte am Gipfel, junge Alleingängerin, fällt meistens auf ;)
Schöne Bilder hast du gemacht!

Ich habe die Tour bewusst härter bewertet als die meisten hier, um der Absturzgefahr bei der Kletterstelle am Schluss Rechnung zu tragen. Ich musste an der Stelle sogar 10 Minuten wegen Gegenverkehr warten, umgehen wird man sie wohl nicht können. Betrachtet man die Tour ohne diese Stelle geb ich dir recht, dass eine niedrigere Bewertung angebracht wäre.

brandtp hat gesagt: RE:Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 21. Mai 2019 um 22:03
Ob wir drei der Gegenverkehr waren? Drei Männer zwischen 45 und 50... Ich erinnere mich dunkel, dass wir unten am Parkplatz einer jungen Alleingängerin begegneten, die uns von oben kommend einholte, sie war mit einem Wagen mit dt. Kennzeichen unterwegs, irgendwo aus Bayern glaub ich...

cardamine hat gesagt: RE:Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 23. Mai 2019 um 13:30
Jep, das war wohl ich... weißer Smart mit PAF-Kennzeichen?
Sag bloß, ihr wart die Kehlheimer?

brandtp hat gesagt: RE:Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 23. Mai 2019 um 20:07
Jawoll, der Smart! Aber wir hatten ein Auto aus einem mittelfränkischen Landkreis am Start... Trotzdem: Irrer Zufall!

cardamine hat gesagt: RE:Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Gesendet am 25. Mai 2019 um 13:42
Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht!


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