Calmont-Steig am steilsten Weinberg Europas


Publiziert von alpstein , 13. Mai 2019 um 08:34.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 6 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Eifel 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Zell über Alf nach Bremm, PP an der Kirche oder unten zwischen Ortsrand und Umgehungsstraße
Kartennummer:Cochem-Zell Rad- und WK 1:25000

Was für ein Wunder, ein weiterer niederschlagsfreier Urlaubstag kündigte sich an. Diese Chance ließen wir uns nicht entgehen, um den vielgepriesenen Calmont-Steig in Angriff zu nehmen. Er wird als Klettersteig bezeichnet, was den Nagel nicht so richtig auf den Kopf trifft. Auf jeden Fall ist der Calmont aber ein Wanderhighlight, das man in dieser Region so nicht vermuten würde. Er bietet schmale und aussichtsreiche Pfade, Passagen, die auch mal Handeinsatz erfordern und eine prächtige Flora. Das Ganze erinnerte uns stark an die Wanderpfade in den sonnigen Steillagen des Vinschgaus.

Gestartet sind wir am Ortsrand von Bremm (90 m) neben der Umgehungsstraße. Der beschauliche und gepflegte Ort ist eine Augenweide. Es böten sich auch schon zahlreiche Möglichkeiten einer Weinprobe, die man aber besser auf das Ende der Tour verschiebt. Der Calmont-Klettersteig ist gut ausgeschildert und der mit 4 Flaggen ausgestattete Einstieg östlich der Kirche St. Laurentius leicht zu finden.

Eine Treppe leitet in die Traverse, welche sich mit vielen Auf's und Ab's auf 2,7 km Länge horizontal durch die Bergflanke windet. Einzelne Weinbaulagen sollen bis zu 65 Grad steil sein. Wie in einer Halbschale - nach Süden offen - wird es am Calmont mit Sonneneinstrahlung meist sehr schnell gemütlich war. Die Blumen- und Pflanzenpracht war entsprechend schön und vielfältig.

Die technischen Anforderungen sind nicht sehr hoch, dennoch sollte eine gewisse Trittsicher- und auch Schwindelfreiheit vorhanden sein. Nicht nur auf den Leitern oder Trittbügeln muss man ab und zu auch mal die Hände benutzen. Auf längerer Strecke setzt sich der abwechslungsreiche Wanderspaß so fort. Anderen Leuten begegneten wir nur vereinzelt.

Etwa eine Stunde nach dem Einstieg kamen wir an die Abzweigung zum Aussichtspunkt "Todesangst". Da wir den Calmont (380 m) ohnehin noch überschreiten wollten, setzten wir den Steig hier nicht Richtung Eller fort. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt (220 m) war steil. Laubwald löste die Rebhänge ab. Mit einer prächtigen Aussicht auf die Mosel wurden die Mühen belohnt.

Nach den obligatorischen Fotos setzten wir den Weg nach oben fort. Bald erreichten wir die Calmont-Höhenweg, der in T1-Manier wunderschön über den Rücken zieht. An verschiedenen Aussichtspunkten besteht die Gelegenheit, die Aussicht auf die Mosel, aber auch in das dschungelähnlich anmutende grüne Hinterland zu genießen. Am Bremmer Gipfelkreuz (380 m) hatten wir den letzten Höhenpunkt auf dem Calmont-Rücken erreicht. Leider hat der Kiosk nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Gerne hätten wir hier oben noch verweilt. So machten wir uns bald an den Abstieg.

Wer es gemütlich mag, geht im weiten Bogen nach Bremm zurück. Uns lockte ein schmaler, markierter Bergpfad , der uns wieder zu einer kleinen Hütte runter und von dort durchweg sehr steil in die Rebhänge oberhalb des Anfangs vom Calmont-Steig zurückbrachte. Bei einer Abkürzung über einen Sporn eines Weinbergs konnten wir erahnen, wie beschwerlich sich die Arbeit in diesen Steillagen gestalten muss. Im Dorf angekommen, schlenderten wir zum Ausgangspunkt hinunter und nahmen dort auf der windgeschützten, aber sonnenbeschienen Terrasse eines Gasthauses Platz.

Fazit: Diese Calmont-Runde war ein sehr schönes und abwechslungsreiches Wandererlebnis. Die Route auf den Collis-Turm fanden wir zwar knackiger, aber der Calmont ist vom Gesamteindruck her nicht zu toppen. Eine würdiges Unternehmen für den 700. Hikr-Bericht.

Route: Siehe Foto am Schluss der Bilderstrecke. Die Angaben der Höhenmeter schwanken in den Fundstellen im Internet zwischen 370 und 800. Mit 450 m wegen zahlreicher Auf- und Abstiege denke ich nicht übertrieben zu haben. Vom Schwierigkeitsgrad her sehe ich diesen näher bei T3 als bei T2.

Link zur Calmont-Website

Tourengänger: alpstein, Esther58


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»