Unter der Woche ohne "Rush Hour" um den Grünstein


Publiziert von simba , 8. April 2019 um 09:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:28 März 2019
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Marienbergbahnen Biberwier. Tourenkarte für 3 Lifte: 15 EUR
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Kostenloser Skibus Linie 1 von der Ehrwalder Almbahn nach Biberwier

Dass es an den Wochenenden auf der Grünsteinumfahrung vielfach zugeht wie zur wochentäglichen Rush Hour in der Stuttgarter Innenstadt ist kaum erstaunlich: Landschaftlich ist die Tour durch steile felsgesäumte Kare und Rinnen und rund um die bizarre Felslandschaft des Grünsteins kaum zu übertreffen und die Nordkare nach Grünsteinscharte und Tajatörl bieten noch dazu oftmals guten Pulverschnee. Für uns eine Tour, die lange auf der Liste der "irgendwann einmal, wenns unter der Woche passt"-Ziele gestanden hat. Gepasst hat es, denn im Gegensatz zur Stuttgarter Innenstadt gehts rund um den Grünstein unter der Woche ohne "Rush Hour" ab...wir waren mit "nur" ca. 15 anderen unterwegs und fanden vielerorts noch unverspurten Pulver.

Angesichts Traumwetter, stabiler Lawinenlage und frischer Pulverschneedecke stürmen wir nach Liftfahrt zum Marienbergjoch gedankenlos drauflos und landen linkshaltend auf guter Spur eines Einzelgängers im beeindruckenden "Südkar" unter dem Grünstein. Dies beschert uns eine extrem steile (45° - hierauf bezieht sich die Bewertung ZS, sonst WS+ / ZS-) Querung von diesem Kar in Richtung Hölltörl - die schwerste Stelle der ganzen Tour. Richtig rum geht es ab dem Marienbergjoch eher rechtshaltend zum Hölltörl, von dem auf guter Stapfspur schnell der Höllkopf erstiegen ist, der einen tollen Tiefblick auf die anstehende Abfahrt "in die Hölle" bietet.

Wir erwischen es schon hier sehr gut: Pulver und wenige Spuren. In der Hölle ist die landschaftliche Szenerie beeindruckend: ca. 500Hm geht es "schnurgerade" hinauf durch die Rinne in die Grünsteinscharte. Ansonsten sind die Nassschneelawinen, die gottseidank in respektvoller Ferne der Spur aus den besonnten Wänden des Grünstein abgehen, visuell und akustisch ebenso beeindruckend und veranlassen uns - obwohl wir weit außerhalb des Gefahrenbereichs sind - doch einen Zahn zuzulegen. Dies ist angesichts des durchweg steilen Anstiegs zur Scharte auch kein besonderes Problem.

Die Einfahrt nach Norden ist dann noch etwas hart, danach aber traumhafter Pulver, so dass wir die eigene Spur bis knapp oberhalb des Drachensees ziehen können. Wer bei solchen Bedingungen, wie vielfach in Beschreibungen empfohlen, direkt zum Tajatörl und noch dazu durch sehr steile Hänge quert, ist selbst schuld ;) Eine andere Gruppe hat ab dem Drachensee den teilweise steilen Wiederanstieg zum Tajatörl bestens gespurt und wir können bequem folgen und erreichen alsbald das bequeme Tajatörl - und damit die Aussicht auf weitere Pulverschneemeter im ebenfalls nordseitigen Brendlkar. Wir verzichten auf den Gipfel des Hinteren Tajakopfs und geben der Abfahrt (vor einer Gruppe, die direkt vom Tajatörl gequert herannaht) Vorrang, was sich lohnt, denn bis kurz vor der Loipe bei Ganghofers Rast erwischen wir unverspurten Pulver.

Der Gegenanstieg nach Osten auf der Loipe und die Abfahrt auf dieser ins Skigebiet und dort über die sulzige aber sehr gut zu fahrende Talabfahrt beschließen einen traumhaften Tag.

Tourengänger: simba, Nala


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»