Vom Gotthard zur Rotondohütte oder fast nicht ...
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bei herrlichstem sommerwetter gings vom gotthard hospiz an den zahlreichen touris vorbei zum lago die lucendro und dort einem gepflasterten saum-/militär-weg entlang auf den passo die lucendro (T2).
traversieren zur cresta del poncionetto. der steile abstieg auf der S seite war mit einigen nicht sehr vertrauenserweckenden fixseilen "gesichert" (T3+).
danach aussichtsreicher höhenweg und schlussanstieg zum passo di cavanna (T3-).
auf einem abenteuerlichen z.t. abgerutschten militärweg gehts dem ronggergrat entlang zum hühnersattel (T3).
hier folgt man am besten den blau-weissen markierung zur rotondo hütte, so man sie denn alle findet.
ich hatte irgendwie nicht das nötige gespühr und folgte verschiedenen wegspuren bis ich vor einem etwa 50m breiten schneefeld unterhalb einer felswand stand, ca 150m SE pt 2560. es hatte eine schmale spur hinüber und die alternative wäre wohl 100 höhenmeter anstieg gewesen. so gab ich der versuchung des leichten weges nach, wohl wissend, dass solche schneefelder zu dieser jahres- und tageszeit (ca. 17h) keine allzu verlässlichen tragschicht mehr bilden. schritt für schritt tastete ich mich vor, immer mit den stöcken stochernd, wie dick die schicht denn sei.
dann ging alles viel zu schnell und ich brach bis zu den achseln in den schnee ein. die decke musste an dieser stelle wohl nur etwa 30cm dick gewesen sein, darunter 1.5m nichts und dann der bach der über den felsen sprudelte. ich brauchte wohl 1, 2 minuten um zu realisieren was mit mir passiert war. zum glück hatte ich beide arme mit den stöcken in den händen über dem schnee. so hing ich da und überlegte, was jetzt zu tun sei.
mich mit den händen aus dem loch stemmen ging nicht, da der schnee viel zu weich war und ich zudem noch den rucksack an hatte. diesen auszuziehen ging auch nicht, denn dann hätte ich mit den händen loslassen müssen. mit den füssen am felsen abstossen ging auch nicht, denn die machten höllisch weh, auch war der felsen viel zu rutschig um den nötigen halt zu finden. einen moment lang dachte ich, was wohl wäre, wenn ich ganz im schneeloch einbrechen würde ...
so sinierte ich wohl eine viertel-stunde vor mich hin, bis ich mich entschloss, dass der weg irgendwie oben raus führen muss. zum glück war das schneefeld recht steil und lief unten flach aus, wenn auch mit viel geröll bedeckt. so lehnte ich mich so gut es ging kopf-voran aus dem loch und strampelte mit den füssen um mich ganz aus dem loch zu stossen. mühsam, aber es ging, langsam, langsam und dann plötzlich ganz schnell und immer schneller. ich versuchte noch mit den händen zu bremsen und schaffte es auch irgendwie fuss-voran unten anzukommen.
dort blieb ich erst einmal eine weile liegen, bevor ich mich auf allen vieren zu punkt 2560 hoch arbeitete. zitternd vor schmerz und erschöpfung versuchte ich mit den zerschundenen fingern mein natel einzuschalten. kein empfang! auch das noch. ich hatte mich zwar in der rotondo-hütte angemeldet aber ich wollte mich nicht voll darauf verlassen. zu recht, wie ich später herausfand.
so blieb ich eben auch hier noch einmal eine weile liegen, bis ich wieder zu kräften kam. ich weiss auch nicht woran es lag aber irgendwie gelang es mir ganz ruhig zu werden. ich ass und trank, warf 2 ponstan ein, packte die füsse aus und fixierte sie mit leukotape bevor ich die schuhe wieder satt band.
dann ging es los, schritt für schritt. das schlimmste war, wenn ich die füsse nicht eben aufsetzen konnte, das gab jeweils eine stich bis in die unterschenkel. so kämpfte ich mich im zeitlupentempo die restlichen 1.5km zur hütte hinüber.
die hüttenwartin war völlig überrascht, als ich auftauchte. sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich noch kommen würde ... !!! so machte ich kein allzu grosses aufheben, denn es schien sie nicht speziell zu interessieren. es gab etwas z'nacht. schlafen tat ich nicht viel, trotz schmerzmitteln.
am nächsten morgen waren wir mitten im nebel. somit war die option rega kein thema. zum glück fand aber in der woche darauf in der hütte ein jugendlager statt und einige eltern waren mit dem auto zum oberstafel gefahren um ausrüstung und lebensmittel zur hütte zu portieren. sie erklärten sich bereit, mich beim oberstafel mitzunehmen und nach andermatt zu fahren. ich erspare euch den abstieg zum oberstafel aber irgendwie schaffte ich es in andermatt gerade noch auf den zug nach hause.
so gewann ich weder den darwin-award 2005, noch fand ich eingang in pit schuberts lesenswerten doppelband zu sicherheit und risiko in fels und eis.
aber einen heidenrespekt vor schneefeldern, den habe ich.
ach ja, nichts gebrochen nur schürfungen und bänder überdehnt!
traversieren zur cresta del poncionetto. der steile abstieg auf der S seite war mit einigen nicht sehr vertrauenserweckenden fixseilen "gesichert" (T3+).
danach aussichtsreicher höhenweg und schlussanstieg zum passo di cavanna (T3-).
auf einem abenteuerlichen z.t. abgerutschten militärweg gehts dem ronggergrat entlang zum hühnersattel (T3).
hier folgt man am besten den blau-weissen markierung zur rotondo hütte, so man sie denn alle findet.
ich hatte irgendwie nicht das nötige gespühr und folgte verschiedenen wegspuren bis ich vor einem etwa 50m breiten schneefeld unterhalb einer felswand stand, ca 150m SE pt 2560. es hatte eine schmale spur hinüber und die alternative wäre wohl 100 höhenmeter anstieg gewesen. so gab ich der versuchung des leichten weges nach, wohl wissend, dass solche schneefelder zu dieser jahres- und tageszeit (ca. 17h) keine allzu verlässlichen tragschicht mehr bilden. schritt für schritt tastete ich mich vor, immer mit den stöcken stochernd, wie dick die schicht denn sei.
dann ging alles viel zu schnell und ich brach bis zu den achseln in den schnee ein. die decke musste an dieser stelle wohl nur etwa 30cm dick gewesen sein, darunter 1.5m nichts und dann der bach der über den felsen sprudelte. ich brauchte wohl 1, 2 minuten um zu realisieren was mit mir passiert war. zum glück hatte ich beide arme mit den stöcken in den händen über dem schnee. so hing ich da und überlegte, was jetzt zu tun sei.
mich mit den händen aus dem loch stemmen ging nicht, da der schnee viel zu weich war und ich zudem noch den rucksack an hatte. diesen auszuziehen ging auch nicht, denn dann hätte ich mit den händen loslassen müssen. mit den füssen am felsen abstossen ging auch nicht, denn die machten höllisch weh, auch war der felsen viel zu rutschig um den nötigen halt zu finden. einen moment lang dachte ich, was wohl wäre, wenn ich ganz im schneeloch einbrechen würde ...
so sinierte ich wohl eine viertel-stunde vor mich hin, bis ich mich entschloss, dass der weg irgendwie oben raus führen muss. zum glück war das schneefeld recht steil und lief unten flach aus, wenn auch mit viel geröll bedeckt. so lehnte ich mich so gut es ging kopf-voran aus dem loch und strampelte mit den füssen um mich ganz aus dem loch zu stossen. mühsam, aber es ging, langsam, langsam und dann plötzlich ganz schnell und immer schneller. ich versuchte noch mit den händen zu bremsen und schaffte es auch irgendwie fuss-voran unten anzukommen.
dort blieb ich erst einmal eine weile liegen, bevor ich mich auf allen vieren zu punkt 2560 hoch arbeitete. zitternd vor schmerz und erschöpfung versuchte ich mit den zerschundenen fingern mein natel einzuschalten. kein empfang! auch das noch. ich hatte mich zwar in der rotondo-hütte angemeldet aber ich wollte mich nicht voll darauf verlassen. zu recht, wie ich später herausfand.
so blieb ich eben auch hier noch einmal eine weile liegen, bis ich wieder zu kräften kam. ich weiss auch nicht woran es lag aber irgendwie gelang es mir ganz ruhig zu werden. ich ass und trank, warf 2 ponstan ein, packte die füsse aus und fixierte sie mit leukotape bevor ich die schuhe wieder satt band.
dann ging es los, schritt für schritt. das schlimmste war, wenn ich die füsse nicht eben aufsetzen konnte, das gab jeweils eine stich bis in die unterschenkel. so kämpfte ich mich im zeitlupentempo die restlichen 1.5km zur hütte hinüber.
die hüttenwartin war völlig überrascht, als ich auftauchte. sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich noch kommen würde ... !!! so machte ich kein allzu grosses aufheben, denn es schien sie nicht speziell zu interessieren. es gab etwas z'nacht. schlafen tat ich nicht viel, trotz schmerzmitteln.
am nächsten morgen waren wir mitten im nebel. somit war die option rega kein thema. zum glück fand aber in der woche darauf in der hütte ein jugendlager statt und einige eltern waren mit dem auto zum oberstafel gefahren um ausrüstung und lebensmittel zur hütte zu portieren. sie erklärten sich bereit, mich beim oberstafel mitzunehmen und nach andermatt zu fahren. ich erspare euch den abstieg zum oberstafel aber irgendwie schaffte ich es in andermatt gerade noch auf den zug nach hause.
so gewann ich weder den darwin-award 2005, noch fand ich eingang in pit schuberts lesenswerten doppelband zu sicherheit und risiko in fels und eis.
aber einen heidenrespekt vor schneefeldern, den habe ich.
ach ja, nichts gebrochen nur schürfungen und bänder überdehnt!
Tourengänger:
kopfsalat
Communities: Pleiten, Pech und Pannen
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