Monte Generoso - ab/bis Rovio über die seit kurzem instandgesetzte Via della Variante


Publiziert von dulac , 6. Oktober 2018 um 01:58.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 3 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Monte Generoso 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 541 von cff logo Maroggia-Melano bis Rovio-Paese
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Kartennummer:map.geo.admin.ch

blepori hatte dankenswerterweise vor kurzem davon berichtet, dass die Instandsetzung der Via della Variante am Monte Generoso durch Freiwillige des SAT Mendrisio nach anderthalbjähriger Arbeit nun mehr abgeschlossen und die offizielle Eröffnung für den 16. September geplant sei.

 

Die Via della Variante (auch von hikr'n gerne begangen – es existiert eine entsprechende Anzahl an Berichten), ein eindrücklicher Steig durch die steile und wilde NW-Flanke des Berges war ursprünglich von Schweizer Grenztruppen angelegt worden, seit langem aber nicht mehr unterhalten worden und infolgedessen in immer schlechteren Zustand geraten. Es bestand damit die Gefahr, dass er in absehbarer Zeit gar nicht mehr begehbar und/oder eine reine Instandsetzung kaum mehr möglich sein könnte. Soweit wollte es der SAT Mendrisio aber nicht kommen lassen.

 

Und das Ergebnis steht nun allen Interessierten zur Begutachtung resp. Begehung offen. Und genau dies wollte ich bereits an meinem Anreisetag tun, da der Zeitbedarf überschaubar ist und auch ein später Start – in diesem Fall war es 11.30 – kein Hindernis sein sollte.

 

Da es wie bereits erwähnt, eine Vielzahl von Berichten gibt, will ich mich im folgenden auf das konzentrieren, was sich verändert hat:

 

Zunächst einmal fehlt das bisherige Schild, auf dem von einer Begehung dringend abgeraten wurde. Stattdessen hat es nun auch Wegweiser: bis Perostabbio wrw, bis zum Gipfel wbw. Der Steig ist durchgehend markiert, vielfach durch Steinmannli. Im unteren Teil wo infolge vieler umgestürzter Bäume das ursprüngliche Trassée in einigen Bereichen kaum mehr begehbar war und man sich am besten sein eigenes gesucht hatte, hat es nun wieder ein durchgehendes.

 

Oberhalb von Perostabbio etwa auf Höhe des Kamels wurden einige Sicherungen angebracht. Bis hierher und noch ein Stück weiter kannte ich den Weg von meinen zwei bisherigen Begehungen. Wo er – in etwa unterhalb des Baraghetto – aber um einen Felssporn herumführt, tat ich mich immer schwer, den weiteren Verlauf zu finden. Stattdessen hatte ich die Variante zur Via della Variante gewählt, den weglosen Direktaufstieg bis zum Fuss des Baraghetto.

 

Der Schlussabschnitt war somit auch für mich Neuland: Da nunmehr gut markiert, konnte auch ich ihn nicht mehr verfehlen: Und dieser ist tatsächlich der eindrucksvollste Abschnitt der ganzen Tour. Es ist dies zugleich auch der anspruchsvollste, deutlich höher anzusiedeln als meine bisherige Variante, obwohl diese weglos war. Hier hat es auch die meisten Sicherungen, zumeist Metallseile, gelegentlich auch einmal eine kurze Kette oder den einen oder anderen Bügel. Über die bisherige Schlüsselstelle hilft nun eine kurze Metallbrücke und ein Seil hinüber.

 

Dennoch ist auch dieser Abschnitt überwiegend ohne zusätzliche Sicherungen angelegt. Der Charakter der Via als einem anspruchsvollen Steig, wo jeder primär selbst für seine Sicherheit Verantwortung trägt, ist somit erhalten geblieben. Denn es hat durchaus die eine oder andere Stelle, wo andernorts gewiss noch weiter abgesichert worden wäre. Dieser Versuchung ist man hier nicht erlegen. Und so meine ich, dass hier der Spagat zwischen notwendiger Sicherung und dem Erhalt eines anspruchsvollen und historisch nur sehr sparsam gesicherten Steigs gut gelungen ist.

 

Allen, die dafür den Anstoss gegeben haben und später dann in mühevoller Arbeit das Werk vollbracht haben, ganz herzlichen Dank!


Zum Ende noch ein kurzer Nachtrag: Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit Touren als Überschreitung oder Rundtouren anzulegen, waren hier Auf- und Abstieg identisch. Denn ich hatte Interesse daran, herauszufinden, wie gut sich diese Route nun auch im Abstieg begehen liesse.

Ergebnis: kein grosser Unterschied, viel Vorsicht muss man jedoch rauf wie runter gleichermassen walten lassen.

Meine Wegezeiten:
Rovio - Perostabbio  1h30
Perostabbio - Monte Generoso Gipfel: 1h15
Gipfel - Fiore di Pietra und retour 0h30
Gipfel - Perostabbio: 1h00
Perostabbio - Rovio:  1h15

Tourengänger: dulac


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 12. Oktober 2018 um 08:54
besten Dank für die Info und den Bericht, lieber Wolfgang - steht doch der Steig schon lange auf der Wunschliste ...

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2018 um 11:25
Besten Dank auch Dir, lieber Felix, und vielleicht steht sie ja nicht mehr gar zu lange auf Deiner Wunschliste. Im Tessin geht die Wandersaison zumeist um einiges länger bzw. beginnt deutlich früher als bei uns auf der Alpen-Nordseite.


LG Wolfgang


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