Valle Maira: Sorgenti del Maira - Passo della Cavalla - Sorgenti del Maira 5|6

Heute nun der letzte Teil meiner Rekowoche im Valle Maira. Es war auch gleich die Königsetappe, sowohl von der Länge, der Höhe und vor allem der Aussicht. Einfach umwerfend.

Ich starte meineWanderung  an der Quelle der Maira in der Nähe des Campingplatzes. Das Wetter ist wieder hervorragend, entsprechend ist hier viel los. 

Der Weg steigt ganz ordentlich an und führt mich zuerst zum Ex-Albergo/Rifugio Piemonte. In diesem einsamen Tal ist es sicher schwierig so eine Einrichtung über Jahre hinweg aufrecht zu halten. Bald schon kommt der erste See, der Lago Visaia ins Blickfeld. Tief unten liegt er und leuchtet dunkelblau. Das umliegende Gelände spiegelt sich in der Wasseroberfläche.

Über P 2077 und P 2267 kommt jetzt das Bivako Binello ins Blickfeld. Um es zu erreichen muss man zum Lago d'Apsoi absteigen. Kurz vorher biegt doch der Wanderweg S14/gta nach Süden ab. Es ist nicht zu glauben, auf diesen Weg ist gerade ein Mountainbiker unterwegs. Der hat noch einige Höhenmeter vor sich und in der Ferne sehe ich, wie er sein Rad erst einmal schieben muss.

Ich wandere weiter aufwärts und halte kurz inne als der Lago delle Munie ins Blickfeld kommt. Noch ist der Aufstieg nicht beendet, der höchste Punkt für heute ist der Passo della Cavalla auf 2.539m Höhe. Hier befinde ich mich auf der Grenze Italien/Frankreich. Anstatt die Aussicht zu genießen, werde ich von vier Hunden angegiffen. Weiter weg weidet eine Schafherde. Da mache ich schnell, dass ich weiterkomme. So bleibt nur ein kurzer Blick auf die Ex Caserma Cavallo. Bis hier oben ist der Irrsinn eines Krieges gekommen. In dem unwegsamen Gelände gibt es nun wirklich nichts zu verteidigen.

Jetzt wird die Wegweisung etwas undurchsichtig. Es fehlen einfach einige Markierungen. Da ich den Monte Soubeyran nicht besteigen will, folge ich erst einmal einer deutlichen Spur. Irgenwann sehe ich auf der rechten Seite fernab der Spur eine rot/weiße Markierung. Ich gehe dorthin, muss aber feststellen, dass es nicht weitergeht. Also zurück .

Nach einem weiteren Abstieg folgt nun einmal ein Gegenanstieg. Und danach geht es weiter runter. In der Ferne ist im Gegenhang eine deutliche Spur zu sehen. Dieser gehe ich nun entgegen und sie führt mich durch einen Schotterhang weiter abwärts. Am Ende gibt es wieder verfallene Gebäude.

Jetzt wird es total undurchsichtig. Tief unten eine rot/weiße Markierung, aber kein sichtbarer Einstieg von oben. Dafür rechter Hand eine Spur, die allerdings recht steil auf rutschigem Untergrund nach unten führt. Versuch macht klug, also abwärts, möglichst ohne ausrutschen. Da ich den weiteren Verlauf nicht richtig einsehen kann, nehme ich nun doch die Stöcke zu Hilfe.

Später kommt noch einmal ein nicht markierter Abzweig, ich nehme den oberen Weg, was sich als richtig erweist. In diesem Bereich gibt es entweder Markierungen, wo man sie nicht braucht oder keine, wo sie zwecks Wegfindung gut wären. Außerdem hat man die gesamte Farbskala ausgepackt. Gelbe Punkte, blaue Punkte, gelbe Striche, rote Striche und rot/weiße Markierungen. Ein bisschen viel Auswahl.

Noch einige Höhenmeter weiter abwärts, durch etwas rutschiges Gelände, dann ist die alte Militärstraße erreicht. Anfangs lassen sich die vielen Serpentinen durch einen besseren Wanderweg abkürzen. Später folge ich der Straße, die mich zielgenau zurück zur Sorgenti del Maira führt. Hier habe ich das Glück, von einem freundlichen Italiener nach Ponte Maira mitgenommen zu werden.

Es ist ein wunderschöne Tour, wenn sie auch viel Kraft für Ältere verlangt.
Tour solo oder mit Renato Botte; www.bergerlebnis. com