Statt Alpspitze nur das Höllentorköpfl


Publiziert von klemi74 , 4. Juli 2018 um 21:43.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 4 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 1590 m

Nach vielleicht zehn Jahren zog es mich mal wieder auf die schöne Alpspitze, das Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen. Da es am frühen Nachmittag regnen sollte, wollte ich den Aufstieg mit der Seilbahn verkürzen, immerhin ist bei der unsicheren Prognose vielleicht nicht gar so viel los. 

Entgegen meiner Planung bin ich um 08:30h nicht an der Talstation, sondern noch beim örtlichen Metzger - es ist also schon nach 10 Uhr, bis ich endlich mal an der Bergstation starte. Auf dem nur leicht steigenden Weg gehe ich hinauf zum Einstieg in die Ferrata, lege den Gurt an und klettere los. Bald beginnt ein leichtes Nieseln, an einer kleinen Scharte sieht man im Westen dunkle Wolken mit entsprechenden Regenvorhängen darunter. Ein bisschen Regen macht die Alpspitze zwar nicht unmöglich, aber den Spaß an der Freud versaut's dennoch. Ich kehre um und an der Bergstation heißt es erstmal 'Abwarten und (Hopfen-)Tee trinken.

Nach dem Hopfentee in der rammelvollen Gaststätte (nicht nur ich habe abgebrochen) scheint wieder die Sonne - was jetzt? Laut Regenradar stehen im Allgäu schon die ersten Gewitter mit passender Zugrichtung parat, so dass ich an der Alpspitze keinen erneuten Versuch unternehmen werde. Stattdessen entscheide ich mich für den Abstieg ins Höllental, den Rindersteig kenne ich immerhin noch nicht. 
Nach kurzer Zeit stehe ich in der Rinderscharte und beschließe, dass ich mich mal am Höllentorköpfl versuchen mag. Den Steigspuren folge ich zu einem ersten Kopf, dort beginnen die Sicherungen. Es handelt sich um Bergsteigerseile, Tritthilfen jedweder Art gibt es nicht. Nach einer kurzen Schlüsselstelle (siehe Bild 13) wird es zunächst etwas, dann deutlich einfacher. 

Auch hier halte ich mich nicht lange auf, da es im Westen und Norden schon wieder brodelt. Also fix zurück zur Scharte und auf dem Rinderweg hinab gen Höllentalangerhütte. Im oberen Bereich wurde der teilweise steile und schuttdurchsetzte Hang mit einfachen Holztreppen gangbar gemacht, ab der Latschengrenze handelt es sich um eine normalen, aber guten Bergsteig, der bald in den vom Hupfleitenjoch herunterkommenden Weg einmündet. Nun ist die Hütte nicht mehr weit, bis ich dort ankomme, fallen schon die ersten Tropfen.
Das Gewitter wird nicht schlimm, dennoch bleibe ich sitzen, bis der eigentlich nur mäßige Regen aufhört. Ich steige nun hinab zum oberen Ende der berühmten Höllentalklamm und zahle am Ausgang brav meinen Eintritt - einen Kaffee trinke ich hier auch.
Hinab nach Hammersbach ist es schon noch ein gutes Stück, aber auf guten Steigen und breiten Wegen. Nun sind es noch etwa 20 flache Minuten hinüber zum Ausgangspunkt. 

Fazit:
Anders als geplant, dennoch schön. Abgesehen vom Höllentorköpfl ist die Runde jedoch definitv nichts für Leute, die in den Bergen ihre Ruhe suchen!!

Gehzeiten:
Versuch Alpspitze 1h30 incl . An- und Ablegen der Ausrüstung und Grübelns ob eines Abbruches
Höllentorköpfl 30min
Höllentalangerhütte 1h20
Zum Ausgangspunkt 1h35

Schwierigkeiten:
Alpspitze via Ferrata WS, schwerer als im von mit begangenen Abschnitt wird es weiter oben nicht
Höllentorköpfl: Ich habe mich für T4+ entschieden, eine Stelle ist als II zu bewerten - eine wackelige Sicherung ist aber vorhanden
Der Rest ist nicht schwerer als T2

Tourengänger: klemi74


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