Paternkofel 2744m - Observationen


Publiziert von georgb , 10. Juni 2018 um 14:12.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum: 9 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Monte Paterno   Paternkofel 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Misurina-Auronzohütte
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Was bietet man Besuchern im Pustertal als erstes an? Natürlich die Drei-Zinnen-Umrundung! So ziehen wir mit den Freunden aus Deutschland nach Misurina zur Observation der weltberühmten Steinmonumente. Vorher observieren wir die Preisliste an der Mautstelle und den Inhalt unserer Portemonnaies, ein neues Jahr, ein neuer Preis: 30 Euro kostet inzwischen die Auffahrt!
Trotzdem ist der Parkplatz schon gut besucht und wir teilen die Gruppe. Je nach Gehtüchtigkeit und Sozialverhalten sucht sich jeder seine Ausflugsvariante. Das Gros genehmigt sich noch einen Kaffee an der Auronzohütte als Aufwärmübung für die klassische Runde, nur einer spurtet sofort los Richtung Paternsattel.
Dort zweige ich ab zum Einstieg des De Luca Steigs, lege den Helm an und und lasse mich abseits der Mainstreamwanderer zur ersten Drei-Zinnen-Observation nieder.
Ich krieche durch die ersten Tunnels und begutachte die Schneelage auf dem Weiterweg zur Gamsscharte. Ein kurzes Restfeld wurde mit Fixseilen abgesichert, südseitig ist der Steig weitestgehend aper und gut begehbar. In meiner Euphorie verfehle ich kurz die Trasse und übersteige einen Sporn. Das kurze 2er Wandl hätte ich auch bequem umgehen können!? Als Nerven- und Klettertest hat es seinen Zweck erfüllt und so bin ich am Einstieg zum Paternkofel schon locker und ziehe mich flott die wenigen Meter zum Gipfelaufbau hoch.
Nur vereinzelte Aspiranten sind unterwegs, der Zustieg von der Drei-Zinnen-Hütte ist noch vereist!? Die ersten verabschieden sich schon vom Gipfel und bald sitze ich allein am "Observatorium" Paternkofel. Traumhafte Blicke öffnen sich von hier, nicht nur auf die Zinnen.
Aber auch die Wolken wollen beobachtet werden und es ziehen unerwartet viele von ihnen herum. Deshalb halte auch ich mich nicht lange auf und steige umgehend zurück. Ein kurzes ungesichertes Wändchen (II-) erfordert 5 Sekunden Kraxelei und an den Seilen entlang stehe ich schnell wieder an der Gamsscharte.
Noch hätte ich Spielraum für den abgemachten Treffpunkt an der Auronzohütte, aber die ersten Regentropfen lassen keine Abenteuerlust aufkommen und so zweige ich direkt hinab ins Passportenkar. Ein alter Militärsteig zieht bequem hinunter und ich finde einen gemauerten Unterschlupf als Regenschutz.
Am Pian di Cengia treffe ich auf die Markierung zur Lavaredohütte und folge der Straße ein gutes Stück aufwärts. Am gleichnamigen Seabl öffnen sich die Blicke wieder auf die Zinnen und der Regen lässt freundlicherweise nach.
Drüben an den Steilwänden sichte ich die Kletterer und eine Drohne surrt dazu, ich wende mich ab und schlendere ein wenig auf den Piani di Lavaredo umher. Plötzlich sticht mir ein alter befestigter Militärweg ins Auge. Ein Stück weiter treffe ich auf die ersten Baracken und an der Höhe 2385 erkenne ich künstlich angelegte Felsstufen. Meine Abenteuerlust ist wieder erwacht und ich ziehe dem unscheinbaren Buckel entgegen. An einer Hinweistafel ist von einem gesichterten Steig die Rede, per escursionisti esperti attrezzati!?
Und tatsächlich zieht die Spur in eine Steilrinne mit Drahtseilen versehen auf den Resten eines alten Kriegssteigs zum ehemaligen Beobachtungspunkt  Quota 2385, ich bin überrascht. Ohne ernsthafte technische Schwierigkeiten folge ich den Versicherungen und stehe unversehens auf dem "Osservatorio".
Während drüben die Massen um die Zinnen ziehen, ist dieser Ort komplett vergessen und ignoriert, ich bin begeistert. Weniger begeisternd sind die dunklen Regenwolken und ich hüpfe über die Westseite auf dem bequemen Militärweg Richtung Capella degli Alpini.
Zurück von meiner Exkursion treffe ich mit den Regentropfen wieder auf den Rest der Truppe und am Gasthof Landro observieren wir gemeinsam die Speisekarte und das Tortenbüffee.


Tourengänger: georgb


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Kommentare (5)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2018 um 22:39
bello,bello, bello! oggi ho visto un gruppo di tuoi ex connazionali, con 40° si bevevano un cappuccino! nooooooooooooooooooooooooooooooooo!

georgb hat gesagt:
Gesendet am 11. Juni 2018 um 10:33
Incredibili questi tedeschi, io bevo il cappuccino al massimo fino a 39 gradi ;-)

Menek hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. Juni 2018 um 15:19
:))) tu oramai sei un oriundo! :)))

georgb hat gesagt:
Gesendet am 11. Juni 2018 um 22:08
Un oriundo che beve il cappuccino al pomeriggio? Un giorno lo piacera anche a te ;-)

Menek hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2018 um 08:41
Vuoi dirmi che mi spedirai in Germania? :)))


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