Waldstätterweg: Alpnachstad - Buochs


Publiziert von rkroebl , 13. Mai 2018 um 12:23.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:10 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1057 m
Abstieg: 1076 m
Strecke:Station Alpnachstad - Rüti - Hinterbach - Betti - Rotzschlucht - Stansstad- Harissenbucht - Fürigen - Schiltgrat - Schilt - Bürgenstock Resort - Honegg - Mattgrat - St. Jost - Ennetbürgen - Buochs (25, 5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Alpnachstad
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Buochs
Unterkunftmöglichkeiten:TCS Camping Seefeld 4 6374 Buochs Telefon: +41 (0)41 620 34 74
Kartennummer:Ausschnitte SwissMobil / GPS Garmin etrex 30

Wieder eine Vorbereitungstour für meinen Versuch am Appalachian Trail (AT), nächstes Jahr. Heute hat es praktisch auf dem ganzen Weg geschüttet wie aus Kübeln und das kam mir gelegen. Jetzt weiss ich, dass die (im Set gekaufte) Regenausrüstung geschieden wird. Die Hose bleibt, die Jacke fliegt raus. Die Wanderung empfehle ich aber unbedingt - einfach anderes Wetter wählen!

Eine Tour vom einen zum anderen Militärflugplatz, ist das eigentlich. In Alpnachstad geht es erst über die Anflugschneise und dann am See entlang, in lockerem Auf und Ab in Richtung Stansstad. Der Waldstätterweg führt hier gewollt nicht direkt ans Zwischenziel. Ein Umweg über Ennetmoos belohnt einen dann mit dem kurzen Abstieg durch die durchaus sehenswerte Rotzschlucht. Vom Schiffssteg in Stansstad dann zur Harissenbucht, wo der Weg über eine steile Treppe in den Wald abzweigt und in der Nähe der stillgelegten (die Infrastruktur steht aber noch) Standseilbahn hinauf nach Fürigen führt. Von dort kurz und einfach dem Hang entlang und dann steil hinauf durch den Wald auf den Schiltgrat, dem man dann bis zu den luxuriösen Palästen des Bürgenstock-Resorts folgt. Sehenswerte Holzbrücke ganz am Schluss. Sagenhaft, was da oben alles hingebaut wurde, seit ich letztes Mal in der Gegend war! Wenig Leute da, lediglich ein paar indische und russische Touristen sind mit der Bahn von Kehrsiten hochgekommen um Fotos in Regenpellerine zu schiessen. Ich ging weiter den Markierungen für den Waldstätterweg  ("98") nach. Dies führte mich oberhalb des Golfplatzes durch und brachte mich zum Hotel Villa Honegg. Dieses hat ja seit der Entdeckung seines 'Infinity-Pools' nicht nur auf Social Media Weltruhm erlangt.

Diskurs (kann überflogen werden:

Nicht zum ersten Mal heute kam ich da ins Stutzen. Zwar befand ich mich auf der vor Ort signalisierten Route, gleich beim Hotel steht auch ein Wegweiser, der "98" nach Westen und Osten anzeigt. Gefühlsmässig hätte ich aber weiter oben sein müssen. Der Kartenausdruck von "Wanderwege Schweiz" zeigt den Waldstätterweg weiter oben, auf der Gratkante an. Da stimmt was nicht, oder es gibt hier zwei Routen. Grundsätzlich aber zur Wanderwegsignalisation im Kanton Nidwalden: Note 3 von 6! Konkurriert da in der Liga des Berner Jura in der Kategorie "ziemlich mies". Die gelben oder wrw Markierungen sind spärlich und sehr oft dort, wo man sie für einen Entscheid bräuchte, schlicht nicht vorhanden. Beim Umweg zur Rotschlucht geht's umständlich über eingezäunte, bestossene Viehwiesen ohne Durchlasse, obwohl es Landwirtschaftssträsschen gäbe, die einfacher zu begehen wären. Kein Wunder, stinkt es den Bauern dort, Durchlasse einzubauen! Cool ist auch die Signalisation um die Schiffsstation Stansstad. Dort kommt man nämlich - folgt man der Signalisation für den Waldstätterweg - in eine rechtsdrehende Endlosschlaufe. Irgendwann wird man da verhungerte Wanderer zusammenlesen müssen. Der schlechten Beispiele wären noch Viele. Nidwalden, shape up!

Ende Diskurs.

Ich beschloss, mich nicht an die Signalisation zu halten und querte so hinüber zurück zum Mattgrat gleich unterhalb vom Känzeli (Chänzeli), der mich hinunter nach Ennetbürgen bringen sollte. Der streckenweise sehr steile Abstieg über nasse, teilweise laubbedeckte Schrofen bei strömendem Regen war nicht gerade trivial. Ich kam jedenfalls trotz Vorsicht nicht ohne einen (glimpflich verlaufenen) Sturz durch. Die 'offizielle' Etappe des Waldstätterwegs hätte ja auf dem Bürgenstock geendet. ich ging aber weiter bis zum nächsten Militärflugplatz in Buochs, in dessen An- und Abflugsschneise sich ein Campingplatz zum Übernachten anbot. In einer dreiminütigen Regenpause gelang es mir dort, mein Zeit einigermassen trocken in den Matsch zu stellen. Tortellini vom Gaskocher im Zelt und ab in den Schlafsack! 

Ein vollkommener Blödsinn, natürlich, so eine Wanderung bei den herrschenden und gut vorausgesagten Bedingungen anzugehen. Mir hat es trotzdem Spass gemacht, wohl wissend, dass 'Wetter' kaum ein Kriterium sein wird, nächstes Jahr auf dem AT. Da müssen  dann die Meilen weg, come hell oder high water.

Tourengänger: rkroebl


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Geodaten
 40069.gpx Alpnachstad - Buochs

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