Piz dal Sasc (2720m) und Roccabella (2727m)


Publiziert von Schneemann , 9. April 2018 um 08:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum: 6 April 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Das schöne Wetter und den vielen Schnee wollte ich unbedingt mit einer ausgedehnten Tour  von Bivio aus geniessen - während Ostern kamen der Schneesport klar zu kurz. Daher kombinierte ich die lange und sehr flache Tour auf den Piz dal Sasc (grosser Landschaftsgenuss) mit der skifahrerisch ergiebigeren Tour auf die Roccabella (schöne südseitige Firn/Sulzabfahrt). Der Piz dal Sasc biete eigentlich überhaupt keine Schwierigkeiten und für mich auch keine erkennbare Lawinengefahr. Landschaftlich ist die Tour aber sehr reizvoll und abwechslungsreich. Die Roccabella hat dagegen eine schöne Ski-Steigung mit einem steileren Gipfelhang, der wohl je nach Bedingungen etwas Vorsicht erfordert und eine nette Abfahrt verspricht.

Tour:
Beim dem bei Tourenfreaks recht bekannten Hotel Post in Bivio  folge ich der im unteren Teil noch geräumten Strasse (Wegweiser Richtung Septimerpass) entlang der meterhohen Schneewände am Strassenrand. Schon schnell ist die Strasse schneebedeckt und man kann daher derzeit fast vom Ort aus anfellen. Dieser gut präparierten "Piste" folgt man dann lange und flach bis sie nicht mehr präpariert wird nach Cadval (2019m). Dieser Talhatscher ist für meine Vorlieben deutlich zu flach und fast immer sehr windig - aber auch landschaftlich hübsch und als Teil des Septimers wohl historisch bedeutsam.

Bei Cadval trennen sich die Wege nach links zur Roccabella und nach rechts in Richtung Piz Lunghin/Piz dal Sasc. Ich entschied mich zuerst für den Piz dal Sasc und hängte bei der Rückkehr dann die Roccabelle noch an.

Piz dal Sasc (L):
Die Tour ist eher eine Skiwanderung, d.h. sie ist ausgesprochen flach und länglich. Für die Abfahrt ist das nicht so optimal, dafür bekommt man aber viele verschiedene landschaftliche Eindrücke. Man quert stets leicht aufsteigend unter den Felswänden des Grevasalvas und steuert auf den Motta da Sett zu, einen weissen Hügel überm Septimerpass der richtig zum Skifahrn einlädt . Diesen Hügel kann man auch sehr gut an die Tour auf den Piz dal Sasc anhängen.

Vor dem Motta da Sett biegt man dann jedoch links ab und steuert weterhin flach ansteigend auf den Pass Lunghin zu. Kurz davor kann man sich dann entscheiden ob man auf den steilen Zahn des Piz Lunghin will oder eher den Piz dal Sasc besteigt. Mit einem andern Tourengeher kam die Diskussion auf welcher Gipfel nun genau eigentlich der Piz dal Sasc ist - vlt. war ich gar nicht oben und hab "nur" einen Nebengipfel erreicht? Das GPS zeigt wohl, dass es nicht der offizielle Gipfel war. Eigentlich aber egal, denn die Gipfelkette hat fast überall dieselbe Höhe und wohl ähnliche Aussichten zu bieten. Einzig der Piz Lunghin dürfte eine bessere Sicht ins Engadin bieten...

Roccabella (WS):
Bei der Abfahrt zurük nach Bivio kann man bei Cadval nun auch die Roccabella anhängen. Dabei spart man sich doch einige Höhenmeter und vor allem die Wiederholung des Talhatschers. Die Roccabella ist ein wunderbarer Skiberg, den ich recht oft besuche. Der Berg ist wunderschön geformt und läuft bei meiner persönlichen Nomenklatur eher als "Sarahbella". Man überwindet erst die Steilstufe, in einem weiten Rechtsbogen, bis man die dreieckige Schutzhütte erreicht und sich der Blick auf die weitere Aufstiegsroute öffnet.

Nach der Schutzhütte gehts eher wieder flacher bis zum Grat voran über den dann der Gipfel im langen und steilen Schlusshang erreicht wird. Es empfiehlt sich hier wohl ebenfalls ein weiter Rechtsbogen beim Einstieg in den Gipfelhang, um dessen Steilheit etwas zu entschärfen. Die Sonne brennt hier ordentlich rein und entsprechend stark kommt man ins Schwitzen. Bei der Abfahrt kann man dann direkter und steiler abfahren, je nach Verhältnissen. Vom Gipfel hat man eine schöne Sicht nach Bivio.Die Abfahrt ist vor allem im oberen Teil meistens ein Genuss. Gegen Bivio kann man dann langsam ausfahren und muss kleinere Flachstücke wieder überwinden.

Fazit:
Zwei klassische Skitourenberge von Bivio. Die Kombination aus Piz dal Sasc und Roccabella bietet sich nicht nur für Gipfelsammler an. Die Tour ist lang aber auch sehr schön, sofern die Kondition ausreicht. Vielleicht kehrt man die Reihenfolge aber besser um, denn der Schnee bei der Abfahrt vom Piz dal Sasc war doch noch sehr hart. Dank der Südlage dürften die Hänge der Roccabella dagegen viel früher aufweichen. Schnee hat's derzeit noch reichlich - die hungrigen Murmeltiere müssen wohl noch einige Zeit weiterschlafen...

Tour im Alleingang, SLF: mässig (trockener Schnee), erheblich (Nassschnee)

Tourengänger: Schneemann


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