Schartenkopf


Publiziert von Kauk0r , 1. März 2018 um 12:41.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:10 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Das Wetter sollte nur noch kurz halten, deshalb was kurzes früh am Morgen...nachdem ich noch bei klarem Himmel losgelaufen bin, erreichte mich bereits im Abstieg der Regen.
Der Schartenkopf ist ein ruhiger (vielleicht der ruhigste aller Gipfel im Kamm der Gundköpfe), durchaus selbständiger Gipfel, der sich vor allem bei einem eher kurz bemessenen Zeitfenster zu besteigen lohnt. Der Zustieg ist schon arg touristisch und sicher meist auch stark begangen. Dafür ist der wanderweglose Teil nicht zu verachten, bei feuchteren Bedingungen und mit hohem Gras ist eine gute Portion Trittsicherheit und Orientierungsvermögen nötig. Ich bin schon in angenehmeren weglosen Gelände unterwegs gewesen. Durch seine vorgelagerte Position ist der Schartenkopf eine schöne Aussichtskanzel ins Illertal.

Da es hier bei Hikr bislang nur einen Bericht zum Schartenkopf gibt, möchte ich meinen Bericht hierzu noch präzisieren und in einen Normalbericht umwandeln.

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz (904 m, 2,50€/Tag) in Faistenoy an der Fellhornbahn östlich der Stillach. Von hier geht es zunächst zu der Talstation und links an den Kassen vorbei hinauf und zwischen den Gebäuden durch zum Wegweiser, der Richtung Kanzelwandhaus/Fiderepasshütte weist. Der Wanderweg verläuft kurz entlang der Piste in den Wald und dann hinauf zur Brücke über den Warmatsgundbach. Die Brücke wird nicht gequert, sondern nach rechts weiter aufwärts in der selben Richtung weiter. An einer Kehre wird der Betriebsweg gestreift, aber man hält sich wieder sofort links in den Wald hinein. Hier warnen Schilder vor Engstellen, der Weg bleibt aber in jedem Fall komfortabel breit, ist sogar mit (verzichtbaren) Drahtseilen gesichert, höchstens bei Nässe kann es für den Ungeübten gefährlich werden. An einer Jagdhütte (1269 m) hält man sich erneut links und gelangt bald darauf an die kleine Versorgungsstraße des Kraftwerks und der Alpen. Dieser folgt man leicht ansteigend bis zu ihrem Ende im Warmatsgund (1394 m), zwischendurch passiert man die Höfelealpe (1336 m).

In der von den Gundköpfen, Hammerspitze und der Kanzelwand umrahmten Ebene entlang auf einer weniger ausgeprägten Fahrspur zum Wanderweg, der hinauf zur Kühgundalpe leitet. Bevor man allerdings dieser erreicht und auf den Wanderweg zwischen Kanzelwand und Fiderepasshütte trifft sollte man nach der Abzweigung einer Pfadspur Ausschau halten, die in diversen Karten eingezeichnet ist und ins Birkertsgündle führt.

Der Wanderweg auf dem man sich im Aufstieg befindet führt durch Latschen- und Birkengelände, dass nicht beweidet wird. Oberhalb verlässt man das verwachsene Gelände und gelangt auf recht freie Weideflächen. Nach einer weiten Kehre kommt man zu einer deutlich kleineren Kehre (in der neuen AV-Karte BY 2 und folglich auch im BayernAtlas sehr gut wiedergegeben), hier zweigt der unscheinbare Pfad ab. Ich habe die Kehre nun ebenfalls mit einem unscheinbaren Steinmännchen versehen. Dem Pfad folgt man nun recht passabel ohne großen Höhenverlust, bis er nach rechts hinaufleitet (eine alte Farbmarkierung findet sich hier sogar). Oben dann ohne Pfad nach links entlang des Zauns, da nur so eine vernünftige Querung des Bachs möglich ist. Man konnte sich in der Zwischenzeit die Flanke gegenüber anschauen, durch die der weitere Pfadverlauf führt. Es sind mehrere Spuren zu erahnen, der Pfad führt aber definitiv in ähnlicher Höhe entlang und ist somit für den orientierungsgeübten Berggeher leicht aufzufinden. Nun geht es durch Latschen und einen Bacheinschnitt weiter, auf der anderen Seite sind freigeschnittene Latschen das einzige Zeugnis menschlicher Anwesenheit. Dem Pfad lässt sich noch ein paar Meter passabel folgen, bei hohem Grasstand eher schlecht. Erreicht man wieder offeneres Gelände wird es Zeit, sich etwas aufwärts querend zu orientieren, um möglichst hoch in die Flanken des Griesgundkopfs zu gelangen.

Je höher man die nicht zu sehende Scharte zwischen Schartenkopf und Griesgundkopf anpeilt, desto besser kommt man durch die Latschen, teilweise helfen Wildwechsel, markante Anhaltspunkte zur Orientierung gibt es nicht unbedingt, hier ist Orientierungssinn gefragt. Lediglich durch das große Schotterfeld nördlich unter dem Griesgundkopf führt eine ausgeprägte Spur, die sich dann im gegenüberliegenden Grasgelände unter den Latschen fortsetzt. Man sollte sie nutzen um dann über mäßig steiles Gras anzusteigen in Richtung Südgrat der Schartenspitze. Aufgestiegen wird soweit, bis sich linker Hand (nördlich) die freie Westflanke zeigt. Nun entweder hoch zum Grat oder durch die Westflanke zu einer Grasrinne, die nahezu unter den Gipfel zieht. Der Aufstieg am Grat ist mit Latschen versperrt, aber machbar. Obenraus warten dann sogar noch halbwegs luftige Felspassagen (I), die sich aber vor allem westseitig gut umgehen lassen (hier trifft dann auch die Variante durch die Westflanke auf den Südgrat), danach in Kürze zum kleinen Gipfel.

Abgestiegen bin ich auf gleichem Weg, wobei man sich das Gelände vom Gipfel aus gut einprägen sollte, damit man nicht Gefahr läuft zu weit unter den Gundköpfen zu queren und rechtzeitig wieder abwärts geht, um den Pfad zurück zum Wanderweg zu erreichen.

Link zum Bericht mit Bildern auf Alpic.net.

Tourengänger: Kauk0r


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»