Schönberg 2273m - Eine fast perfekte Tour

Der Schönberg wird von den Tourengehern gemieden, gegenüber stürmen Massen auf die Weißenbacher Almen und Gipfel, aber hier sind wir seltsam alleine unterwegs. Wir genießen die Ruhe und Einsamkeit, als ein weiterer Mensch unsere Bahnen kreuzt werd ich schon nervös ;-)
An der Schönbergalm öffnet sich der Blick zum Gipfel und seine Südhänge. Die vielen Lawinenverbauungen geben scheinbare Sicherheit, deuten aber gleichzeitig auf entsprechende Gefahr hin und lassen vermuten, warum der Schönberg so wenig begangen wird. Tatsächlich hat sich ein beachtlicher Gleitschneerutsch gelöst und wir begutachten das Gelände misstrauisch. Auf knapp unter 2000m enden die Spuren der Vorgänger und nach kurzem Zögern steigen wir weiter. Den unheimlichen Rutsch immer im Auge folgen wir dem Sommerweg und stapfen dem Westrücken entgegen. An den Oberhütten beruhigt sich unser Puls, an dem folgenden sanften Rücken sollten wir vor Lawinengefahr sicher sein!?
Wir steigen fröhlich weiter und befinden uns bald schon deutlich über dem Gipfelkreuz. Dafür treffen wir auf die Lawinenzäune und queren mit ein wenig Höhenverlust an ihnen entlang ostwärts, die letzte etwas ausgesetzte Passage nehmen wir zu Fuß.
Es öffnet sich ein herrlicher Weitblick, dafür ist der Schönberg bekannt. Nur die Abfahrt stellt uns noch vor ein Rätsel, direkt steil hinab verbietet sich. Also bleiben die Felle am Ski und wir folgen den Lawinenschutzzäunen zurück nach Westen bis in angenehmeres Gelände. Mit gebührendem Abstand zu den Lawinenknollen gleiten wir durch den Schnee, auf der festen Unterlage liegen 10cm Pulver, herrlich. Erst an der Schönbergalm schwingen wir ab, suchen die geheimen Schnapsvorräte und lassen es auf der Sonnenterrasse zischen.
Aufgetankt surven wir über den Forstweg heimwärts und finden sogar noch ein paar butterweiche Firnhänge für einen perfekten Tourenabschluss. Fast, denn dafür fehlt natürlich noch ein Stück Haustorte beim Cafe Treffpunkt in Mühlen ;-)