Trampelpfade am Üetliberg (41): Rütschlibachpfad in der Fallätsche


Publiziert von Uto869 Pro , 29. September 2017 um 14:19.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:27 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 0:30
Aufstieg: 70 m
Abstieg: 70 m
Strecke:Zürich: Rütschlibachtobel - Fallätschetraverse
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: S 4, Bahnhof Leimbach; Bus 70, Hüsli. Auto: PP Friedhof Leimbach
Kartennummer:LK 1: 25'000, Blatt 1091 (Zürich)

Es passiert mir ist der Üetliberg-Ostflanke und in der Fallätsche nur noch ganz selten, dass ich einen neuen Trampelpfad entdecke. Jetzt ist es aber wieder einmal geschehen: vermutlich nicht deshalb, weil ich die Pfadspuren bisher übersehen habe, sondern weil sie relativ neu sind. Der Trampelpfad verbindet das hinterste Rütschlibachtobel mit dem Querpfad. Er folgt dem Bach, und zwar unmittelbar nördlich der Rippe, auf deren Kamm die Direttissima Mitte Nord verläuft. Der Pfad ermöglicht einen sehr direkten Zugang zum beliebten oberen Teil der Direttissima Mitte Nord und der kleinen Höhle mit dem Fallätsche-Büchlein. Weil der Trampelpfad dem Bach folgt, also in einem Tälchen liegt und nicht auf einem Rippenkamm, ist die Spur feucht und lehmig. Dreckige Schuhe sind garantiert. Möglicherweise haben wenige Begehungen genügt, um im Lehm die sichtbare Spur entstehen zu lassen. Ich habe den Rütschlibachpfad, wie ich ihn gerne nennen würde, jetzt schon mehrfach begangen. Gröbere Probleme stellen sich keine. Hat man den Einstieg gefunden, ist die Linienführung klar und logisch. Die Spuren sind gut sichtbar.
 
Von Leimbach folgt man entweder dem Bachpfad (immer entlang dem Rütschlibach) oder dem Kretenpfad (Einstieg oberhalb des Friedhofs Leimbach), um in das hinterste Rütschlibachtobel zu gelangen. Ganz hinten hält man sich an den Bach, geht an der Abzweigung zur Felsenkammerhütte vorbei und gelangt zur Stelle, an der man sich nach rechts (in Gehrichtung) wenden muss, um über die steile, kahle Fläche den Einstieg in die Direttissima Nord zu gewinnen (siehe meine entsprechenden Hikr-Berichte). Passionierte Fallätschegängerinnen und Fallätschegänger kennen diese Stelle gut. Sie ist von wuchernden Katzenschwänzen und einer umgestürzten Weide geprägt. Jetzt allerdings, im Spätsommer, ist sie gut begehbar und weist ausgeprägte Spuren auf. Statt dass man sich an dieser Stelle nach rechts wendet und die kahle Fläche hinaufkraxelt, wendet man ganz leicht nach links und sieht schnell den neuen Pfad vor sich. Ich habe mit einem ganz kleinen gelben Pflock den Punkt markiert, an dem man sich nicht wie gewohnt nach rechts, sondern geradeaus orientieren muss. Der Punkt liegt auf einer Höhe von 620m ü. M. Nachher ist’s einfach: Die Spuren weisen den Weg, der sich links des Baches (mal näher, mal weiter entfernt) in die Höhe schraubt. Auf 690m ü. M. ist der Querpfad (Traverse) erreicht. Wendet man sich von hier nach Süden, also Richtung Glecksteinhütte, erreicht man nach dreissig, vierzig Schritten (vorbei an der Stelle mit der rot-weissen und der schwarz-weissen Schlinge) bereits die «Plattensteine», die Stelle also, an der man zur Höhle mit dem Büchlein und zum Punkt 801 an der Gratstrasse aufsteigen kann. Wendet man sich nach Norden, also Richtung Teehütte, ist bald der Ort erreicht, an dem man via Direttissima Nord aus der Fallätsche aussteigen kann. Oder man folgt dem Traversenpfad bis zum Ausstieg unterhalb der Teehütte. - Der Rütschlibachpfad kann auch abwärts ohne grössere Probleme begangen werden. Es ist zwar alles nass, rutschig und dreckig. Aber Stellen, an denen man abstürzen könnte, gibt es keine.
 
Noch etwas anderes, das nichts mit dem Rütschlibachpfad, aber auch mit einer «Entdeckung» zu tun hat: Seit einiger Zeit ist am oberen Fallätscherand, auf 780m ü. M., etwas südlich der Abzweigung zur Teehütte, bzw. dem Fallätsche-Aussichtspunkt, ein gelbes Bergseil an einem Baum angebunden (siehe Fotos unten). Das Seil führt zuerst in der Vertikalen in die Tiefe; später ist es nach rechts (in Blickrichtung) hinübergespannt und überquert dabei einen steilen, kahlen Trichter. Das Ende des Seiles ist nicht sichtbar. Es ist aber fixiert und lässt sich nicht einziehen. Bis jetzt bin ich dem Seil noch nicht in die Tiefe gefolgt. Das wäre jedoch nicht allzu schwierig (für Bergsteiger, nicht für Spaziergänger!). Um sicher am Seil wieder aufsteigen zu können, müsste man aber vielleicht Steigklemmen (Jümar) mitnehmen. Hikr mb_mb hat gemäss einer Mitteilung an mich das Seil schon vom Querpfad aus erreicht (Einstieg über Stufen im Fels zwischen Direttissima Mitte Nord und Direttissima Nord).
 


Tourengänger: Uto869


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Kommentare (4)


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Wiler hat gesagt: Gelbes Seil
Gesendet am 30. September 2017 um 18:07
Hallo Martin, ich bin vor einer Woche dem gelben Seil entlang abgestiegen, dann der Falllinie entlang (orographisch rechts des kleinen Tobels, das sich vom Fallätschenrand runterzieht) durch Dickicht bis oberhalb des Querpfads runter. Die Steilstufe lässt sich überwinden, indem man nach links (bzw, nach Norden) quert, das Bächlein bzw. den kl. Tobel überquert. Ein paar Meter weiter nördlich kann man die Stufe unschwer überwinden und steigt runter bis zum Querpfad. Das gelbe Seil ist unten an einem Ring befestigt, der wiederum mit einem anderen Seil an einem Baum befestigt ist. Grüsse, Raphael

Uto869 Pro hat gesagt: RE:Gelbes Seil
Gesendet am 30. September 2017 um 18:20
Danke für Deine Info, Raphael! Das Seil hat mir keine Ruhe gelassen ... So bin ich heute zweimal vom Querpfad aus zu dessen unteren Ende aufgestiegen: einmal links der Runse, die oben vom Seil überspannt wird - und einmal in der Runse selbst. Den Einstieg in die Route links der Runse habe ich über ein Wändchen gewonnen, das deutliche, von Hand gemachte Stufen aufweist (unten: schwarzer Pfeil, oben: schwarz-weisse Schlinge). Zur Runse bin ich etwas weiter nördlich auch über das Wändchen hochgestiegen (vermutlich etwas südlich Deiner Abstiegsstelle). Beide Routen stufe ich als T5 (eventuell T5+) ein. Was meinst Du, nachdem Du die Stelle vom Abstieg her kennst? -- Zu beiden Routen folgen noch Hikr-Berichte. -- Weiter gute Tüürli in der Fallätsche und auch sonst! Gruss, Martin (Uto869)

Wiler hat gesagt: RE:Gelbes Seil
Gesendet am 30. September 2017 um 19:27
Die schwierigste Stelle scheinen mir (im Abstieg) der Einstieg in die Runse (entlang des gelben Seils) bzw. die ersten Meter der Querung derselben zu sein. Ohne Seil würde ich die Stelle bestimmt als T5+ bewerten. Der weitere Weg (rechts der Runse im Abstieg) scheint mir wesentlich einfacher. Der von mir gewählte Übergang zum Querpfad dürfte tatsächlich etwas nördlicher liegen als die von Dir beschriebene Variante. Dieser lässt sich einfach ohne weitere Hilfe von Schlingen o.ä, überwinden. An dieser Stelle herzlichen Dank für die ausführlichen und inspirierenden Berichte! Weiterhin gute Touren!

Uto869 Pro hat gesagt:
Gesendet am 1. Oktober 2017 um 11:51
Danke für Dein positives Feedback auf meine Berichte! Zum Abstieg am gelben Seil: Ich verstehe gut (nachdem ich die Situation vor Ort aus verschiedenen Perspektiven kenne), dass Du die obersten Meter des Weges in die Tiefe als heikel erlebt hast. Von unten kommend, habe ich die Situation als einfacher erlebt. Der Aufstieg am Seil über die Felsen geht recht gut, auch ohne Steigklemmen. Aber ein T5 ist's schon. Zudem besteht die Alternative, die Felspartie, die den Abschluss zur Gratstrasse hin bildet, unten rechts herum (im Sinne des Aufstiegs) zu umgehen, zur Nagelfluhwand zu queren und dann in einem Links-rechts-Zickzack aufzusteigen. Dieser (etwas ausgesetzte) Aufstieg bietet sich ja auch dann an, wenn man weiter nördlich in der Vertikalen vom Querpfad aus aufsteigt und eine Lösung braucht, um die "Gipfelwand" zu überwinden (meine T5-Varianten zur Direttissima Nord). Gruss! Martin (Uto869)


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