Es passiert mir ist der Üetliberg-Ostflanke und in der Fallätsche nur noch ganz selten, dass ich einen neuen Trampelpfad entdecke. Jetzt ist es aber wieder einmal geschehen: vermutlich nicht deshalb, weil ich die Pfadspuren bisher übersehen habe, sondern weil sie relativ neu sind. Der Trampelpfad verbindet das hinterste Rütschlibachtobel mit dem Querpfad. Er folgt dem Bach, und zwar unmittelbar nördlich der Rippe, auf deren Kamm die Direttissima Mitte Nord verläuft. Der Pfad ermöglicht einen sehr direkten Zugang zum beliebten oberen Teil der Direttissima Mitte Nord und der kleinen Höhle mit dem Fallätsche-Büchlein. Weil der Trampelpfad dem Bach folgt, also in einem Tälchen liegt und nicht auf einem Rippenkamm, ist die Spur feucht und lehmig. Dreckige Schuhe sind garantiert. Möglicherweise haben wenige Begehungen genügt, um im Lehm die sichtbare Spur entstehen zu lassen. Ich habe den Rütschlibachpfad, wie ich ihn gerne nennen würde, jetzt schon mehrfach begangen. Gröbere Probleme stellen sich keine. Hat man den Einstieg gefunden, ist die Linienführung klar und logisch. Die Spuren sind gut sichtbar.
Von Leimbach folgt man entweder dem Bachpfad (immer entlang dem Rütschlibach) oder dem Kretenpfad (Einstieg oberhalb des Friedhofs Leimbach), um in das hinterste Rütschlibachtobel zu gelangen. Ganz hinten hält man sich an den Bach, geht an der Abzweigung zur Felsenkammerhütte vorbei und gelangt zur Stelle, an der man sich nach rechts (in Gehrichtung) wenden muss, um über die steile, kahle Fläche den Einstieg in die Direttissima Nord zu gewinnen (siehe meine entsprechenden Hikr-Berichte). Passionierte Fallätschegängerinnen und Fallätschegänger kennen diese Stelle gut. Sie ist von wuchernden Katzenschwänzen und einer umgestürzten Weide geprägt. Jetzt allerdings, im Spätsommer, ist sie gut begehbar und weist ausgeprägte Spuren auf. Statt dass man sich an dieser Stelle nach rechts wendet und die kahle Fläche hinaufkraxelt, wendet man ganz leicht nach links und sieht schnell den neuen Pfad vor sich. Ich habe mit einem ganz kleinen gelben Pflock den Punkt markiert, an dem man sich nicht wie gewohnt nach rechts, sondern geradeaus orientieren muss. Der Punkt liegt auf einer Höhe von 620m ü. M. Nachher ist’s einfach: Die Spuren weisen den Weg, der sich links des Baches (mal näher, mal weiter entfernt) in die Höhe schraubt. Auf 690m ü. M. ist der Querpfad (Traverse) erreicht. Wendet man sich von hier nach Süden, also Richtung Glecksteinhütte, erreicht man nach dreissig, vierzig Schritten (vorbei an der Stelle mit der rot-weissen und der schwarz-weissen Schlinge) bereits die «Plattensteine», die Stelle also, an der man zur Höhle mit dem Büchlein und zum Punkt 801 an der Gratstrasse aufsteigen kann. Wendet man sich nach Norden, also Richtung Teehütte, ist bald der Ort erreicht, an dem man via Direttissima Nord aus der Fallätsche aussteigen kann. Oder man folgt dem Traversenpfad bis zum Ausstieg unterhalb der Teehütte. - Der Rütschlibachpfad kann auch abwärts ohne grössere Probleme begangen werden. Es ist zwar alles nass, rutschig und dreckig. Aber Stellen, an denen man abstürzen könnte, gibt es keine.
Noch etwas anderes, das nichts mit dem Rütschlibachpfad, aber auch mit einer «Entdeckung» zu tun hat: Seit einiger Zeit ist am oberen Fallätscherand, auf 780m ü. M., etwas südlich der Abzweigung zur Teehütte, bzw. dem Fallätsche-Aussichtspunkt, ein gelbes Bergseil an einem Baum angebunden (siehe Fotos unten). Das Seil führt zuerst in der Vertikalen in die Tiefe; später ist es nach rechts (in Blickrichtung) hinübergespannt und überquert dabei einen steilen, kahlen Trichter. Das Ende des Seiles ist nicht sichtbar. Es ist aber fixiert und lässt sich nicht einziehen. Bis jetzt bin ich dem Seil noch nicht in die Tiefe gefolgt. Das wäre jedoch nicht allzu schwierig (für Bergsteiger, nicht für Spaziergänger!). Um sicher am Seil wieder aufsteigen zu können, müsste man aber vielleicht Steigklemmen (Jümar) mitnehmen. Hikr mb_mb hat gemäss einer Mitteilung an mich das Seil schon vom Querpfad aus erreicht (Einstieg über Stufen im Fels zwischen Direttissima Mitte Nord und Direttissima Nord).
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