Untere Wettersteinspitze (2152 m) - Schaustück von Mittenwald


Publiziert von Nic , 28. September 2017 um 10:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:27 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Partenkirchen und Mittenwald nach Leutasch-Schanz. Kostenpflichtiger Parkplatz an der Geisterklamm (5 Euro).
Kartennummer:Kompasskarte Nr. 5

Die Wettersteinspitzen bilden den östlichen Eckpunkt des Wetterstein-Hauptkamms und sind zugleich das Schaustück von Mittenwald. Man unterscheidet zwischen der Oberen Wettersteinspitze im Westen und der deutlich niedrigeren Unteren Wettersteinspitze im Osten. Während erstere über einen markierten Steig erreichbar ist und regelmäßig Besuch erhält, ist es auf der Unteren Wettersteinspitze (auch Gemskopf) bis heute einsam geblieben. Zu mühsam und anspruchsvoll gestaltet sich der im oberen Bereich komplett weglose Anstieg durch die steinschlaggefährdete Ostrinne. Ein Berg für Individualisten!

Vom Parkplatz am Beginn der Geisterklamm folge ich der Beschilderung über einen schön angelegten Steig hinauf zum aussichtsreichen Grünkopf. Der Gipfel ist unschwierig zu erreichen und vor allem jetzt im Herbst ungemein lohnend. Der Abstieg erfolgt in westlicher Richtung hinunter zum querverlaufenden Franzosensteig. Auf diesem nun links haltend weiter bis zu dessen höchsten Punkt (ca. 1450 m, Steinmann). Hier verlässt man den markierten Weg und folgt einer zunächst etwas undeutlichen Spur in den Wald. Bald schon trifft man auf zahlreiche Steinmänner und verblasste grüne Markierungspunkte, die einen von nun an zuverlässig hinauf zu einer kleinen Hütte leiten.

Hinter der Hütte geht es zunächst auf deutlicher Spur eben weiter, bevor die Route einen Knick nach rechts macht und über sandiges Gelände (Steinmänner) und Latschengassen in nördlicher Richtung hinauf zur großen Schuttreiße unterhalb der Ostrinne/Schlucht führt. Diese geht es nun selbsterklärend hinauf, wobei die größten Schwierigkeiten gleich am Anfang warten. Ein plattiger Aufschwung (ca. III-) wird entweder direkt erklettert, oder links davon über steiles Schrofengelände umgangen (II). Während der untere Bereich der Rinne noch festen Fels bietet, wird es weiter oben immer brüchiger. Die technischen Schwierigkeiten halten sich allerdings in Grenzen (I-II). Am Ende der Schlucht hält man sich links und steigt über einen steilen Schrofenhang zu einem deutlich erkennbaren Steinmann. Es folgt eine kurze Querung nach rechts, bevor man über einen zweiten Schrofenhang die Grathöhe und den Vorgipfel erreicht. Über diesen hinweg in wenigen Minuten hinauf zum höchsten Punkt mit Kreuz und GB.

Mein Eintrag im Gipfelbuch ist erst der zehnte in diesem Jahr. Meist wird der Gipfel im Zuge einer Überschreitung des Wettersteingrates besucht. Da das Wetter leider immer schlechter wird und es zu regnen beginnt, mache ich mich nach kurzer Pause auch schon wieder an den Abstieg. Das steile Schrofengelände ist gerade bei Nässe nicht ganz ohne. Die steile Umgehung der Schlüsselstelle im unteren Bereich war mir bei diesen Verhältnissen zu heikel. Nach kurzem überlegen habe ich mich dafür enschieden die plattige Stelle direkt hinunterzuspreizen (III-).

Zurück am Franzosensteig halte ich mich rechts und folge den Markierungen hinab nach Leutasch-Schanz. Zuletzt entlang der Bundesstraße wieder zurück Parkplatz an der Klamm.


Schwierigkeiten:

Grünkopf Überschreitung T2
Untere Wettersteinspitze über Ostrinne/Schlucht T5 II


Fazit:

Die Untere Wettersteinspitze bietet eine einsame Bergfahrt für Fortgeschrittene. Obwohl sich die technischen Schwierigkeiten bis auf wenige Stellen in Grenzen halten, ist diese Tour nur bereits geübten Berggehern zu empfehlen. Ein Helm ist in der steinschlaggefährdeten Rinne absolute Pflicht!

Tourengänger: Nic


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Kommentare (1)


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Wagemut hat gesagt: Gratulation..
Gesendet am 28. Februar 2018 um 19:55
zur schönen Tour! Da kommen Erinnerungen hoch. Vor mittlerweile acht Jahren war ich das erste und einzige Mal da oben im Zuge der Begehung des Wettersteingrats. Eigentlich wärs mal Zeit, die Tour zu wiederholen..

Ich wünsch Dir viele schöne Touren im Jahr 2018 und komm immer gut runter!

Viele Grüße,

der Joseph


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