Überschreitung 1. und 2. Kirchlispitze


Publiziert von Michael26 , 10. September 2017 um 12:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:21 August 2017
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 600 m
Strecke:Lünersee-Cavelljoch-1./2. Kirchlispitze-Abstieg

Bei meinem ersten Anlauf für eine Überschreitung der Kirchlispitzen habe ich am 8. August 2015 den Gipfel der zweiten Kirchlispitze erreicht (siehe Toureneintrag „Die Kirchlispitzen - ein endloses Projekt“), jedoch den Anstieg auf die erste Spitze vom Cavelljoch aus sowie den Weiterweg auf die dritte Spitze nicht gewagt, da mir die Wegführung zu unklar und exponiert erschien.
Danach hatte mir „arallall“ geschrieben und mir einige Tipps gegeben, insb. zum Einstieg beim Cavelljoch.
Daher wollte ich es doch noch einmal wissen, als ich vor Kurzem wieder in Bludenz unterwegs war und ein interessantes Ziel für eine Eingehtour suchte.
 
Also fahre ich bei bedecktem Himmel mit der ersten Bahn zum Lünersee und mache mich wieder auf den Weg ins Cavelljoch.
arallall“ hatte geschrieben „Zum Einstieg läuft man noch ein Stück den Höhenweg in Richtung Osten, dann durch das Schotterfeld hoch in eine Rinne und in einem Kamin fast direkt auf die erste Spitze“, und tatsächlich lassen sich Schotterfeld und Rinne einfach finden. Weniger einfach ist das Hinaufsteigen, denn der Aufstieg über das sehr steile Schotterfeld ist entsetzlich mühsam und der Weiterweg durch die Felsrinne sehr brüchig. Noch dazu lässt es sich kaum vermeiden, immer wieder Steine loszutreten, die dann mit satter Beschleunigung auf den Höhenweg hinunter schießen. Glücklicherweise ist an diesem Tag niemand auf dem Höhenweg unterwegs, denn bei starkem Wanderbetrieb sollte man hier nicht hochsteigen. Ich bin auch schon kurz davor das Unternehmen abzubrechen und steige tatsächlich wieder ein Stück ab, gebe mir dann aber einen Ruck um den Aufstieg auf die erste Spitze durchzuziehen. Weiter oben dreht die Rinne etwas nach rechts und führt bis direkt unter die Gipfelwand der ersten Spitze. Von hier aus ziehen mehrere Kaminrisse auf den Gipfel hinauf und ich nehme einfach den mir am nächsten. Dieser ist ziemlich schmal, ich passe mit meinem Rucksack kaum hinein, vielleicht 7-8m hoch und lässt sich gut hinaufstemmen (SG II-III). Oben angekommen stehe ich tatsächlich auf der ersten Spitze.
Ab hier wird der Weg deutlich angenehmer, schöner und einfacher. Sowohl die erste als auch die zweite Spitze verfügen über eine Art Gipfeldach und lediglich nach Süden hin erfolgt ein senkrechter Abbruch. Daher kann man sehr entspannt der Gratkante folgen und immer nach Norden ausweichen, falls es einem auf der Kante zu exponiert wird. In der Einsattelung zwischen der ersten und zweiten Spitze sollte man jedoch unbedingt auf der Kante bleiben, denn hier kann man ein wunderschön exponiertes, aber nicht schwieriges Gratstück überklettern, der eine grandiose Aussicht in beide Richtungen bietet. Auch beim Aufstieg zur zweiten Spitze findet sich noch das eine oder andere schöne Kletterstück, alles max. im SG II.

Ab hier kenne ich den weiteren Weg von meinem ersten Versuch. Der Beschreibung von „arallall“ folgend suche ich nach einem möglichen Aufstieg auf die dritte Spitze, meine auch die von ihm beschriebene Linie zu erkennen, verzichte aber trotzdem auf den Weiterweg, der mir für einen Alleingeher einfach zu exponiert erscheint.

Grüßen möchte ich auf diesem Weg abschließend noch eine unbekannte Seilschaft, die die gleiche Route im letzten Jahr gegangen ist und sowohl auf der ersten als auch der zweiten Spitze einen schwarzen Kunststoffzylinder mit einer Gipfelnachricht hinterlassen hat. Berg heil – „arallall“ warst Du vielleicht in dieser Seilschaft dabei ?

https://youtu.be/heQ8mSIvCdo

Tourengänger: Michael26


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