Drei Zinnen / Tre Cime


Publiziert von SCM , 6. August 2017 um 22:47.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:31 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1225 m
Abstieg: 1225 m
Strecke:21.7 KM

Die Drei Zinnen sind das Wahrzeichen der Dolomiten. Wegen ihrer aussergewöhnlichen Schönheit gehören die Drei Zinnen seit 2009 zum Unesco Welterbe. Das zieht natürlich auch viele Touristen an. Vor allem die einfache Erreichbarkeit über die Mautstrasse (25 Euro) von Misurina zum Rifugio Auronzo sorgt dafür, dass es bei den Drei Zinnen an schönen Tag mit der Bergeinsamkeit vorbei ist.

Deshalb und wegen der angekündigten Hitze entscheiden wir uns für einen frühen Start. Wir wollen die Drei Zinnen umrunden und weil das ein wenig kurz für eine Ganztages-Wanderung ist, gleich auch noch den Paternkofel. Die beiden Touren sind als Routen 32 und 33 im Rother Wanderführer Dolomiten 5 beschrieben.

Rifugio Auronzo --> Drei-Zinnen-Hütte (T2, 2h35)
Um 06h40 starten wir beim grossen Parkplatz des Rifugio Auronzo. Noch sind praktisch keine andere Leute unterwegs. Nur 2-3 andere Wanderer sehen wir, die sich aber in eine andere Richtung entfernen. Am Rande des Parkplatzes folgen wir dem beschilderten Wanderweg Nr. 105 Richtung Nordosten. Kaum Höhe gewinnend bewegen wir uns unterhalb der Drei Zinnen zur Forcella Col de Mèdo. Von dort hat man erstmals einen schönen Blick auf die Nordwände der Drei Zinnen.

Einen Schutthang querend geht es leicht bergab zur Jausenstation Langalm. Im Sommer ist die Alm bewirtet, übernachten kann man dort aber nicht. Weil sie so schön gelegen ist (einer der schönsten Hütten die ich bis jetzt gesehen habe), legen wir auf der Terrasse eine kurze Pause ein.

Anschliessend gehen wir durch das Karrenplateau der Langen Alp. Dabei verändert sich der Blick auf die Drei Zinnen stetig und wird von Minute zu Minute besser. Schliesslich geht es sehr steil hinunter zu den Rienzboden. Auf der anderen Seite führt der Weg in einigen Kehren wieder bergauf Richtung Paternsattel. Hier sind wir so auf die Aussicht auf die Drei Zinnen fixiert, dass wir den markierten Wanderweg ein wenig aus den Augen verlieren und auf Pfadspuren Richtung Paternsattel und die Drei Zinnen wandern.

Das macht allerdings nichts, schliesslich kommen wir so den Drei Zinnen noch näher und können bessere Fotos schiessen. Nach der Fotopause queren wir wieder zurück zum Wanderweg Nr. 101 und folgen diesem zu der Drei Zinnen Hütte. Sind wir bis jetzt erst 2 Joggerinnen begegnet sind mittlerweile ziemlich viel Leute unterwegs.

Drei-Zinnen-Hütte --> Büllelejochhütte (T2, 1h20)
Bei der Drei-Zinnen-Hütte angekommen legen wir eine Pause ein und wandern dann auf dem Weg Nr. 101 relativ steil bergab, fast bis zu den Bödenseen. Anschliessend durchqueren wir wieder mal ein grosses Blockfeld unterhalb des Paternkofels. Nach kurzer Zeit weicht das Blockfeld steilen Schutthängen, die ebenfalls durchquert werden müssen. Hinter den Schutthängen wandern wir durch ein felsiges Hochtal steil hinauf zum Büllelejoch. Dort öffnet sich plötzlich die Sicht auf viele neue Berge. Besonders ins Auge sticht der imposante Zwölferkogel. Vom Büllelejoch sind es nur noch wenige Meter dem Grat entlang zur Büllelejochhütte.

Büllelejochhütte --> Oberbachernspitze --> Büllelejochhütte (T3, 0h35)
Nach einer Stärkung bei der Büllelejochhütte entscheiden wir uns, dass zu der perfekten Bergtour heute nur noch ein Gipfel fehlt. Glücklicherweise liegt gleich hinter der Büllelejochhütte die Oberbachernspitze, die auf einem markierten Wanderweg erreicht werden kann.

Der Wanderweg führt zuerst leicht ansteigend Richtung Norden direkt auf die Mittlere Oberbachernspitze. Anschliessend wird in den Hang unterhalb der Östlichen Oberbachernspitze gequert. Dabei führt der Weg durch ein kurzes und enges Felsentunnel (ca. 10 Meter). Weil das Tunnel durch einen Knick ziemlich dunkel ist und ich keine Lampe dabei habe, umgehe ich das Tunnel. Als letztes führt dann der Weg direkt den Gipfelhang steil bergauf zum Gipfelkreuz. Beim Gipfelkreuz sieht man überraschenderweise die Drei Zinnen wieder, dieses Mal von der Ostseite.

Nach der Fotopause gehen wir auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Büllelejochhütte.

Büllelejochhütte --> Paternsattel (T3, 2h00)
Vom der Büllelejochhütte hätten wir eigentlich zurück zum Büllelejoch gehen sollen und dann den Weg Nr. 104 hinunter nach Südwesten. Wir folgen aber weiterhin dem Weg Nr 101 Richtung Zsigmondy-Comici-Hütte bis zum Oberbachernjoch. Dort bemerken wir den Irrtum. Um nicht mehr alles zurück gehen zu müssen steigen wir steil und weglos ab Richtung Osten. Auf ungefähr 2455 MüM treffen wir so wieder auf den Wanderweg. Diesen geht es nun hinunter zum Laghi di Cengia. Unterwegs kommen wir an einem Denkmal vorbei das an die Gefallenen vom ersten Weltkrieg erinnert.

Nach dem Laghi di Cengia geht es wieder steiler bergab zu den Piani di Cengia. Anschliessend wird der Weg wieder flach und wir durchqueren ein Hochtal unterhalb des Passportenkofels. Im Schatten legen wir nochmals eine kurze Pause ein, bevor es dann in der drückenden Nachmittagshitze auf einem guten Weg aber sehr steil hoch zum Laghi di Lavaredo geht.

Dort treffen wir endgültig auf die vielen Touristen, die auf der Strasse vom Rifugio Auronzo zum Rifugio Lavaredo und dann zum Paternsattel gehen. Wir schliessen uns ihnen an und wandern auch die letzten Höhenmeter hoch zum Paternsattel. Auf dem Grat gehen wir dann weglos direkt an den Fuss der Kleinen Zinne.

Paternsattel --> Rifugio Auronzo (T1, 1h55)
Vom Patternsattel wandern wir hinunter zum Rifugio Lavaredo. Von dort können wir zwei Kletterer beobachten die sich im Aufstieg zur Kleinen Zinne befinden.

Der letzte Teil der Wanderung führt uns auf der Strasse zum Paul-Grohmann-Gedenkstein --- dem Erstbesteiger der Grossen Zinne --- und dann zurück zum Rifugio Auronzo.

Am Nachmittag auf dem Weg zurück nach Misurina sehen wir, wie sich die Autos von der Mautstelle bis zum Lago d'Antorno stauen. In Misurina ist die Drei-Zinnen-Strasse von der Polizei (zumindest temporär) wegen Überlastung gesperrt. Es lohnt sich also die Drei Zinnen am frühen Morgen oder späten Abend zu besuchen und so den meisten Leuten aus dem Weg zu gehen.

Tourengänger: SCM, melo


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Kommentare (6)


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Dodovogel hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2017 um 10:10
Schöne Wanderung! Die Drei Zinnen geben dem ganzen irgendwie ein Patagonia-Feeling. Ich kenne die Gegend nur aus den Skiferien.

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2017 um 14:00
Interessant dass du das sagst. Mich haben die Drei Zinnen auch sofort an die Torres del Paine erinnert.

Gelöschter Kommentar

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. August 2017 um 18:49
Danke! Ich wollte auch schon lange dorthin und diesen Sommer hats endlich geklappt! Dir auch einen schönen Sommer!

Btw. Schade das deine Touren nicht mehr auf Hikr.org erscheinen. Kann man bei deiner Homepage auch per Email informiert werden wenn es neue Berichte gibt?

Gelöschter Kommentar

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. August 2017 um 19:05
Danke, gerade erledigt.


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