Corno Grande 2912 m - Westgipfel über Westgrat

Bei einer Besteigung des höchsten Appenninengipfels ist man nicht gerade allein. Bei schönem Wetter erst recht nicht.
Von unserem Standquartier in Caramanico brachen wir kurz nach 5 Uhr früh auf und waren um 7.30 Uhr auf dem Campo Imperatore an der Bergstation der Seilbahn. Die Bergbahn fährt erst ab 8 Uhr.
Auf dem Normalweg über Sella di Monte Aquila und Sella Brecciaio gingen wir am nicht übermäßig gut bezeichneten Einstieg in den Westgrat (nur Aufschrift auf Stein) zuerst vorbei. Macht aber nichts, in der darauf folgenden Mulde gibt es noch andere Spuren  zum eigentlichen Gratbeginn.
Der Route über den Westgrat ist an manchen Stellen ausgesetzt und weil manche Tritte auch nicht so üppig groß sind, ist die Benutzung der Hände schon auch angezeigt. Es geht aber m.E. nicht über I hinaus.
Das letzte Stück Aufstieg ist dann wieder auf dem Normalweg.
Für Hochsommer hatten wir recht gute Sicht. Bis zum tyrrhenischen Meer konnte man aber nicht sehen.
Abstieg auf dem Normalweg, der nicht zu verfehlen ist - eben da, wo die vielen Menschen sind. Was der Rother Führer mit schuttiger Rinne und Drahtseilsicherung meint, weiß ich nicht.  Von der Abzweigung vom Rif. Franchetti gibt es aufwärts über den schuttigen Hang zwar auch irgendwelche Minirinnen, aber einfach jede Menge Spuren über den schuttigen Hang. Da kann man überall gehen. Ein Drahtseil haben wir  nicht gesehen.
Auf dem Abstieg machten wir noch einen Abstecher zum Rif. Duca degli Abbruzzi. Ohne den Rest der Familie ging ich noch den Kamm weiter bis zum Passo Portella - einfach mit schönen Talblicken. Der Weg vom Passo Portella zum Campo Imperatore ist kein breiter Weg, sondern ein normaler Bergsteig.

Unterwegs gibt es kein Wasser.  Bei Andrang kann es auf dem Westgrat eng werden.
Normalweg ist T 3, Weg über den Kamm zum Passo Portella T 2.

Kids & Hike: Der Normalweg ist mit trainierten Kindern ohne Probleme machbar und durch den hohen Ausgangspunkt keine konditionsmäßige Hürde. Der Westgrat ist eine Frage von Training und Vertrauen - oder eines Sicherungsseils. Ich gebe zu, dass ich die Verantwortung belastender fand als den Aufstieg selbst.