Gimpel Südostvorbau - Paartaler Pfeiler (4SL, 100m)


Publiziert von pete85 , 20. Juli 2017 um 07:03.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VII+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m

Dieses Mal wollten wir die Route "Siebenschläfer" klettern, angeblich fielen am Vortag nur 2l/m² Regen in Tannheim. Bereits beim Zustieg floss das Wasser noch den Weg hinunter, offenbar strömten am Vortag mal wieder ganze Sturzbäche nach unten...
Trotz allem stiegen wir zunächst zur geplanten Route zu. Beim Näherkommen zeigte sich die ganze 1. SL, eine plattige 7-, nass. So entschieden wir uns zum Paartaler Pfeiler hinüber zu wechseln, aus der Ferne sah dieser weitgehend trocken aus - von Nahem ebenso.
Blöd nur: ein Topo hatten wir keins mit vom Paartaler Pfeiler. Ich wusste noch grob, dass die erste SL eine 7- ist und die Schlüsselstelle mit 7+ etwas weiter oben in einer Verschneidung kommen müsste..., aber es war weitgehend trocken, also Kletterschuhe an und los!
 
Die erste SL startet mit einer plattigen Querung (6+, später im Kletterführer nachgelesen), diese war noch in Teilen nass. Weiter oben kommt dann ein gutgriffiger Überhang und eine steile Platte mit einem weiten Zug (7-) kurz vorm Stand. Als ich so am Stand stand und die Sonne auf meine Waden schien fiel mir urplötzlich ein - sh*t, nicht eingecremt....?!$%
Und heute sollen 34°C im Schatten sein bei ununterbrochenem Sonnenschein.
Aber Gott sei Dank waren wir schon ein paar Mal dieses Jahr in der Sonne, so dass sich daraus zum Glück keine Konsequenzen ergaben.  :)
2. SL -> Schlüsselstelle ist der Überhang im 7. Grad (links guter Griff, dann mit der rechten Hand an den Zangengriff, nachfassen, Füße höher und rechte Hand an die Kante, kurz und kraftvoll). Am Stand sah ich dann auf wenige Kilometer Entfernung eine Schauerwolke vorbeiziehen - Glück gehabt, sonst hätten wir abseilen müssen und der Klettertag wäre früh zu Ende gewesen. Angeblich sollte ja auch den ganzen Tag keine einzige Wolke am Himmel sein, da rechnet man früh um 9 Uhr nicht zwangsläufig mit Schauerwolken, auch wenn man in den Bergen unterwegs ist....
3. SL -> kurze plattige Querung (6+), oben angeblich im Riss nochmal 6+ (war bei uns nass, aber trotzdem gut kletterbar).
4. SL -> nach oben hin immer schwieriger werdende Verschneidung, Schlüsselstelle vor dem letzten Haken. Ging leider nicht onsight, hat dann im 3. Versuch geklappt. Gut spreizen, Kraftausdauer. Wäre auch problemlos A0 machbar, sehr geringe Hakenabstände.


Route:
1. SL      25m, 7-
2. SL      26m, 7
3. SL      28m, 6+
4. SL      20m, 7+

Kletterzeit 2:45 h
+ 1 h für 4x Abseilen


Oben am Wandbuch hat meine Freundin glücklicherweise hineingeschaut und gelesen, dass die letzte SL abgebaut wurde (und wie man im Internet nachlesen kann auch die Abseilpiste!) und man über die Route (4x) abseilen soll. Das haben wir dann auch gemacht, die Route verläuft durch fast durchgehend festen Fels, Bruch ist so gut wie nicht vorhanden, so dass die Steinschlaggefahr als gering einzustufen ist (dennoch aufpassen, darunter verläuft der Wanderweg und beileibe nicht jeder trägt einen Helm, sondern schaut lieber nach oben was da so vor sich geht...).
Auf der Seite vom Routeneinrichter Peter Schwarzmann (Allgäu-plaisir) wird dann auch empfohlen jeweils 2 SL auf einmal abzuseilen. Könnte man auch machen, war aber heute auch wegen des im Verlauf des Tages starken aufkommenden Windes mit erhöhtem Risiko verbunden. Im Zweifelsfall einfach 4x abseilen.

Fazit:  Selten so eine schöne, abwechslungsreiche Route in so kompaktem Fels in den Tannheimern geklettert. Sieht von unten brüchiger aus als es ist. Dennoch muss auf Steinschlag wegen des Wanderweges geachtet werden.  ;)
Absicherung mit Bohrhaken ist top, kein zusätzliches Material notwendig.
 


Tourengänger: pete85


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