Piz Palü


Publiziert von ᴅinu , 13. Juli 2017 um 20:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum: 8 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Palü-Gruppe   Bernina-Gruppe 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1308 m
Abstieg: 1311 m
Strecke:14,1 km

Nach unserem gestrigen Akklimatisierungstag im Diavolezza, geht es heute - nach nur wenigen Stunden Schlaf und einem bombastischen Morgenessen - auf den Piz Palü.

Dank dem, dass ich das letzte Mal den Zustieg zum Gletscher rekognosziert hatte, war es ein einfaches unterfangen, bei Dunkelheit über das Geröllfeld, den einfachsten und direkten Weg zu finden. Die Gruppe vor uns marschierte munter mit den Stirnlampen Richtung Piz Trovat hinauf.

Am Piz Trovat sind wir zur linken - auf dem Normalweg zum Palü - vorbei traversiert und etwa auf gleichbleibender Höhe auf dem Geröllfeld Richtung Piz d'Arlas gewandert. Am tiefsten Punkt dieses Schutthaufens, haben wir unsere Gletschermontur angezogen und marschierten in eine 2-er und einer 3-er Seilschaft, bei kommender Morgendämmerung Richtung P.3011.

Ab dem P.3011 startete nach einem kurzen Aufstieg der Gang durch ein grosses Spaltenlabyrinth. Mir und meinen 4 Gästen gefiel dieser Teil des Gletschers dermassen, dass wir beim Auf- sowie Abstieg einzelne Male einfach stehen blieben und die Natur auf uns wirken liessen. Im unteren Teil des Gletschers mussten wir zwei grosse Gletscherbrücken mit Spalten von grosser Tiefe überqueren, ein abenteuerliches Vorhaben, wenn man beim drübersteigen auch gleich in die Tiefe der Spalte hinunter schaut :-D Dank unserer Technik die wir angewandt haben, hätte aber auch ein möglicher Spaltensturz kein Problem dargestellt.

Der Obere Teil des Gletschers wurde dann einfacher. Über mehrere Aufschwünge und drei Bergschründe erreicht man schlussendlich den Sattel bei P.3729. Auf dem Sattel haben wir dann auch unsere erste grosse Pause gemacht, bevor es über den Grat zum Ostgipfel des Piz Palü ging. Der Steile Aufstieg zum schmalen Grat meisterten wir im gespurten Weg, welcher mit 45° im Zick Zack angelegt war. Die Gipfel, sowie der Grat wurden zur Zeit in einer grauen Wolke verschleiert. Die Besteigung des Ostgipfels meisterten wir mit nur wenig Sicht. Auch die Querung zum Hauptgipfel verlief in dichtem Nebel der anwesenden Wolke. Dank dem GPS Signal wussten wir: Ja, wir sind auf dem Hauptgipfel :-) Meine Partnerin schickte uns Bilder vom "Basiscamp", von Diavolezza. Dank dem MMS und ihren Angaben wussten wir, dass die Wolke schon bald wieder abziehen müsste - was dann auch kurze Zeit später passierte. Das Warten auf eine gute Aussicht überbrückten wir mit unserer Mittagspause.

Plötzlich öffnete sich ein "Auge in der Wolke", der Morteratschgletscher zeigte sich uns in der Tiefe in voller Pracht. Die Sonne eroberte sich mehr und mehr Fläche am Berg zurück und verdrängte die Wolke Schritt für Schritt. Inzwischen sind auch wir wieder, Schritt für Schritt unterwegs, auf dem stark abfälligen Grat. Mit der Sicht bis nach ganz unten ist der Grat für uns alle ein spürchen abenteuerlicher :-) Doch meine Begleiter-/innen machen das bestens. Zurück auf dem Ostgipfel des Piz Palü haben wir beste Rundumsicht. Wir geniessen nun öfters die gewaltig schöne Berglandschaft und schlendern gemütlich der Diavolezza entgegen. Für uns sechs war es ein erlebnisreiches, tolles Wochenende. Wir durften wiederum eine Hochtour zusammen machen, mit tollsten Wetterverhältnissen. Danke Mädels und Tony für diese weitere,  unvergessliche Hochtour! Bis zum nächsten Mal :-)
 

Tourengänger: ᴅinu


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 14. Juli 2017 um 09:43
Gratulation!

weckt Erinnerungen ;-)

lg Felix

ᴅinu hat gesagt: RE: Danke :-)
Gesendet am 14. Juli 2017 um 21:48
Danke Felix, ja, ein gaaaanz toller Berger :-)
Grüessli Dinu


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