Watzmann - Hocheck 2651m


Publiziert von jagawirtha , 29. April 2017 um 12:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:16 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 2000 m

Noch vor einem Jahr hätte ich nie daran gedacht, einmal mit eigenen Füssen auf den Watzman steigen zu können, zum einen hatte ich es nicht versucht, zum anderen garnicht daran gedacht es zu versuchen, denn diese Höhen waren für mich als "Flachlandtiroler" einfach unerreichbar und als Entschuldigung hatte ich ja auch schon zwei Knie-OP´s. Aber in diese Höhen kommt man schneller wie man denkt, wenn man es will; und auf den sagenumworbenen Watzmann wollte ich schon immer (im Geiste).

Letztes Jahr im Herbst hatte ich jedenfalls ein Schlüsselerlebnis auf der Zugspitze, natürlich mit der Bahn, was mich veranlasst hat noch drei echte Touren auf Chiemgauer Gipfel zu starten. Schon bei der ersten Besteigung der Kampenwand, hatte ich mir den Virus eingefangen. Ich hatte ein neues Hobby. Heuer im Frühjahr ging ich dann ganz unbedarft auf das Carl-von-Stahl Haus, vom Königsee bis zur Hütte über 1100 hm, soviel hatte ich noch nie geschafft. Es war tolles Wetter, oben lag noch viel Schnee und eigentlich wollte ich noch nicht absteigen. Die Bedienung auf der Hütte erzählte, daß ihr Freund erst gestern noch auf dem Schneibstein war. Kurz gesagt, ich bin noch auf den Schneibstein  gestiegen, mein erster 2000-er war damit geschafft. Von da an hatte ich nur noch ein Ziel, der Watzmann muss für mich auch möglich sein.

Zum ersten möglichen Termin hatte das Wetter nicht mitgespielt, denn es hatte nochmal kräftig geschneit, aber zwei Wochen später meinte der Hüttenwirt des Watzmannhauses, dass es wieder möglich wäre und die Aufstiegsspur schneefrei ist. So früh in der Saison war es auch kein Problem mit der Bettenreservierung, obwohl super Wetter in Aussicht war. Für die Unternehmung hatte ich gut  eineinhalb Tage Zeit. Nachmittags kam ich an der Wimbachbrücke an. Ich kaufte nur ein 24 h Parkticket, ein Zweitagesticket war mir zu teuer. Grundsätzlich dürfte es von den Zeit her auch machbar sein, denn eine Überschreitung war sowieso noch zu gefährlich.

Den Aufstieg zum Watzmannhaus schaffte ich unter drei Stunden, Abendessen war für 19 Uhr angesagt, danach erst gab es die Zimmerverteilung. Es werden so ca. 30 Gäste übernachtet haben, alle mit Ziel Hocheck oder Watzmann. Es war meine erste Übernachtung in einer AV-Hütte, alles etwas ungewohnt und in der Nacht fürchterlich kalt. Richtig geschlafen hatte ich gefühlt nicht, aber zum Sonnenaufgang konnte ich gleich ein Paar Fotos machen. Frühstück gab es erst um 7.00 Uhr, das war für meine Zeitplanung nicht so optimal, aber was will man machen. Die zwei Kameraden vom Abendtisch wollten ohne Frühstück los, waren aber dann doch zur gleichen Zeit beim Abmarsch wie ich und so ergab es sich, dass wir irgendwann zusammen weiter gingen. In den Nacht hatte es nochmal kräftigen Frost, trotz Sonne wehte aber ein kühler unangenehmer Wind im Aufstieg, den ich weiter nicht beschreibe, denn der ist hier schon ausreichend beschrieben und zum anderen ist er gut markiert.

Je weiter ich nach oben kam, merkte ich dass mein Akku heute nicht so funktioniert wie ich es gerne hätte, vermutlich war es aber nur die Belastung in dieser Höhe, die ich bis dahin nicht kannte. Auch einer der wesentlich jüngeren Bergkameraden hatte leichte Probleme mit der Luft. Mit einigen Fotopausen und einer kleinen Stärkung unterwegs erreichten wir gemeinsam den Gipfel des Hochecks. Es bot sich ein atemberaubender Blick ins Wimbachgries, zum Königsee, zum Hochkalter und zur Watzmann Mittelspitze. Selbst der Großvenediger war schön zu sehen. Lange Zeit hatten wir den Gipfel für uns, aber langsam kamen auch die anderen Gipfelstürmer hoch. Ich hatte für mich entschieden nicht zur Mittelspitze weiter zu gehen, die zwei Begleiter wollten aber  unbedingt noch den höchsten Punkt erreichen und so trennten sich unsere Wege.

Auf meinem Weg nach unten hatte ich noch eine Begegnung mit einem Steinbock, der mitten auf meinem Weg stand. Wieder am Watzmannhaus angelangt, hatte sich die Terrasse der Hütte gut mit Tagesgästen gefüllt. Eine schöne Portion Spaghetti brachte mich wieder auf Touren, den Rest meiner 2000 hm Abstieg konnte ich damit gut bewältigen. Den Parkplatz erreichte ich noch vor Ablauf des Parktickets. Eigentlich wollte ich damals schnell wieder hinauf auf den Watzmann und die Überschreitung durchziehen, aber irgendwie habe ich es bisher nicht geschafft, es wird aber Zeit!

Tourengänger: jagawirtha


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