Kitzstein (1398 m) Südhang - der Weg der Gämsen
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Der Inntaler Heuberg hat trotz geringer Höhe einiges zu bieten. Rechnet man die beiden sagenumwobenen Felsen Kundl und Backofen mit dazu, besitzt dieses kleine Massiv gleich sechs Gipfel, die unzählige Tourenmöglichkeiten offerieren. Logischerweise hat sich das bereits rumgesprochen und daher herrscht, nicht nur an schönen Wochenenden, meist ordentlich Betrieb. Wer am Heuberg einsam unterwegs sein möchte, der muss dementsprechend kreativ sein. Glücklicherweise gibt es allerdings auch in den überlaufensten Ecken noch Anstiege, die der Masse bisher unbekannt sind, oder schlichtweg zu abenteuerlich erscheinen. Einer dieser Anstiege ist der landschaftlich ungemein lohnende Südhang am Kitzstein, dem zugleich höchsten Gipfel des Massivs.
Stöbert man im Internet, lässt sich über den Südhang am Kitzstein kaum etwas finden. Sucht man allerdings etwas genauer, stösst man auf diesen überaus detaillierten Bericht der Familie Steiner, die mit ihren Kids durchaus anspruchsvolle und individuelle Bergtouren unternehmen.
Start der Tour ist der kleine Weiler Haus zwischen Nußdorf und Erl. Vom Parkplatz gegenüber einer Spedition folgt man der asphaltierten Straße zunächst hinauf in Richtung Heuberg, bevor in einer Kehre linkerhand eine Rastbank auffällt. Hinter der Bank führt eine kaum zu erkennende Pfadspur zunächst eben und anschließend steil ansteigend rechts den Hang hinauf zu einem Rücken. Hat man diesen erreicht, wird die Pfadspur deutlicher und leitet von nun an zuverlässig durch dichten Laubwald zu einem breiten Waldweg, dem man rechts haltend bis zu einer nicht in der Karte verzeichneten Jagdhütte folgt. Hinter dieser geht man zunächst noch ein Stück weiter, bis man linkerhand zum ersten Mal freie Sicht auf das Tagesziel hat.
An dieser Stelle wird der bisher komfortable Waldweg verlassen und man steigt am besten direkt weglos über einen gut gestuften Grashang hinauf zu einer schon von unten deutlich erkennbaren Almhütte. Dort angekommen genießt man bereits fantastische Ausblicke ins Kaisergebirge und die benachbarten Voralpen. Der Weiterweg ist nun klar ersichtlich. Das nächste Zwischenziel ist eine auffälllige Buche am Waldrand, die man über den nun etwas steiler werdenden, aber stets gut gestuften Wiesenhang oberhalb der Alm erreicht. Handelte es sich bis dato um eine recht unschwierige, wenn auch weglose Wanderung, wird das Gelände von nun an deutlich anspruchsvoller und auch die Orientierung schwieriger. Es gilt einen gangbaren Weg durch den folgenden Schrofengürtel zu finden. Zunächst übersteigt man an geeigneter Stelle einen Zaun und hält sich danach eher links. Schon bald trifft man im nun immer steiler werdenden Gras auf eine schwache Gamsspur, die nahezu waagerecht zu einer Art Rampe leitet, über welche man den Schrofengürtel in leichter Kraxelei überwindet. Möglicherweise lässt sich der Gürtel auch schon etwas vorher direkt erklettern, was aber mit Sicherheit deutlich schwieriger sein dürfte.
Etwas oberhalb dieser kurzen aber steilen Ramp folgt man dem nun wieder etwas flacheren Grashang weiter hinauf zu ein paar Bäumen, hinter denen man in einer Rechtsquerung über Steigspuren zur zweiten Kletterstelle gelangt. Hat man diese überwunden, erreicht man eine Art Schulter etwa 100 m unterhalb des Gipfels. Das Kreuz ist bereits zum greifen nahe und richtungsweisend. Der nun folgende Steilhang bietet einige Varianten, wobei man sich tendenziell eher links nahe des Abbruchs hält. Das Gelände ist ziemlich steil, aber glücklicherweise passabel gestuft und daher für den geübten Bergsteiger mit etwas Geländeblick gut zu meistern. Kurz unterhalb vom Kreuz wird das Gelände schrofiger und erfordert ein wenig Kletterei.
Der Abstieg erfolgt über den Normalweg zunächst nach Norden hinab in eine Senke, bevor die Spuren weiter in Richtung Heuberg Hauptgipfel leiten. Ich hingegen verlasse den Pfad an einem Steinmann und folge einem deutlich ausgeprägten Steig in einer etwas längeren Querung in Richtung Daffnerwaldalmen. Mein Plan sieht es vor eine Schleife über den
Ostgrat der Wasserwand zu machen, um der bisher schon außergewöhnlich schönen Tour die Krone aufzusetzen.
Nach diesem kleinen Abenteuer mache ich noch schnell einen Abstecher zum Heuberg, bevor ich der Beschilderung hinab zur Bichleralm folge, an der ich nochmal ausgiebig Rast mache. Für den weiteren Abstieg folgt man zunächst der Beschilderung in Richtung Nußdorf und wählt an einer Verzweigung den unmarkierten aber deutlich erkennbaren Steig nach links hinab zur Habererhütte. Von nun an ist wieder etwas Orientierungssinn notwendig, da der nun ansetztende Steig hinab zum Augangspunkt oft von Laub bedeckt und daher nicht immer sofort erkennbar ist. Man hält sich an möglichen Verzweigungen tendenziell links und gelangt über zuletzt wieder deutlichere Spuren hinab zu einem Forstweg, dem man im Anschluss zurück zum Parkplatz folgt.
Schwierigkeiten:
Kitzstein Südhang T5- und Kletterei bis I+
Abstieg über Heuberg, Bichleralm und Habererhütte T3
Fazit:
Landschaftlich außergewöhnlich schöner und spannender Anstieg. Orientierungsinn, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei dieser Tour eine Grundvoraussetztung. Mein Dank gilt an dieser Stelle der Familie Steiner, die mich durch ihren detaillierten Bericht zu dieser Tour inspiriert haben. Mein höchster Respekt gilt den beiden Kindern, die diesen nicht ganz einfachen Anstieg so souverän gemeistert haben.
Stöbert man im Internet, lässt sich über den Südhang am Kitzstein kaum etwas finden. Sucht man allerdings etwas genauer, stösst man auf diesen überaus detaillierten Bericht der Familie Steiner, die mit ihren Kids durchaus anspruchsvolle und individuelle Bergtouren unternehmen.
Start der Tour ist der kleine Weiler Haus zwischen Nußdorf und Erl. Vom Parkplatz gegenüber einer Spedition folgt man der asphaltierten Straße zunächst hinauf in Richtung Heuberg, bevor in einer Kehre linkerhand eine Rastbank auffällt. Hinter der Bank führt eine kaum zu erkennende Pfadspur zunächst eben und anschließend steil ansteigend rechts den Hang hinauf zu einem Rücken. Hat man diesen erreicht, wird die Pfadspur deutlicher und leitet von nun an zuverlässig durch dichten Laubwald zu einem breiten Waldweg, dem man rechts haltend bis zu einer nicht in der Karte verzeichneten Jagdhütte folgt. Hinter dieser geht man zunächst noch ein Stück weiter, bis man linkerhand zum ersten Mal freie Sicht auf das Tagesziel hat.
An dieser Stelle wird der bisher komfortable Waldweg verlassen und man steigt am besten direkt weglos über einen gut gestuften Grashang hinauf zu einer schon von unten deutlich erkennbaren Almhütte. Dort angekommen genießt man bereits fantastische Ausblicke ins Kaisergebirge und die benachbarten Voralpen. Der Weiterweg ist nun klar ersichtlich. Das nächste Zwischenziel ist eine auffälllige Buche am Waldrand, die man über den nun etwas steiler werdenden, aber stets gut gestuften Wiesenhang oberhalb der Alm erreicht. Handelte es sich bis dato um eine recht unschwierige, wenn auch weglose Wanderung, wird das Gelände von nun an deutlich anspruchsvoller und auch die Orientierung schwieriger. Es gilt einen gangbaren Weg durch den folgenden Schrofengürtel zu finden. Zunächst übersteigt man an geeigneter Stelle einen Zaun und hält sich danach eher links. Schon bald trifft man im nun immer steiler werdenden Gras auf eine schwache Gamsspur, die nahezu waagerecht zu einer Art Rampe leitet, über welche man den Schrofengürtel in leichter Kraxelei überwindet. Möglicherweise lässt sich der Gürtel auch schon etwas vorher direkt erklettern, was aber mit Sicherheit deutlich schwieriger sein dürfte.
Etwas oberhalb dieser kurzen aber steilen Ramp folgt man dem nun wieder etwas flacheren Grashang weiter hinauf zu ein paar Bäumen, hinter denen man in einer Rechtsquerung über Steigspuren zur zweiten Kletterstelle gelangt. Hat man diese überwunden, erreicht man eine Art Schulter etwa 100 m unterhalb des Gipfels. Das Kreuz ist bereits zum greifen nahe und richtungsweisend. Der nun folgende Steilhang bietet einige Varianten, wobei man sich tendenziell eher links nahe des Abbruchs hält. Das Gelände ist ziemlich steil, aber glücklicherweise passabel gestuft und daher für den geübten Bergsteiger mit etwas Geländeblick gut zu meistern. Kurz unterhalb vom Kreuz wird das Gelände schrofiger und erfordert ein wenig Kletterei.
Der Abstieg erfolgt über den Normalweg zunächst nach Norden hinab in eine Senke, bevor die Spuren weiter in Richtung Heuberg Hauptgipfel leiten. Ich hingegen verlasse den Pfad an einem Steinmann und folge einem deutlich ausgeprägten Steig in einer etwas längeren Querung in Richtung Daffnerwaldalmen. Mein Plan sieht es vor eine Schleife über den

Nach diesem kleinen Abenteuer mache ich noch schnell einen Abstecher zum Heuberg, bevor ich der Beschilderung hinab zur Bichleralm folge, an der ich nochmal ausgiebig Rast mache. Für den weiteren Abstieg folgt man zunächst der Beschilderung in Richtung Nußdorf und wählt an einer Verzweigung den unmarkierten aber deutlich erkennbaren Steig nach links hinab zur Habererhütte. Von nun an ist wieder etwas Orientierungssinn notwendig, da der nun ansetztende Steig hinab zum Augangspunkt oft von Laub bedeckt und daher nicht immer sofort erkennbar ist. Man hält sich an möglichen Verzweigungen tendenziell links und gelangt über zuletzt wieder deutlichere Spuren hinab zu einem Forstweg, dem man im Anschluss zurück zum Parkplatz folgt.
Schwierigkeiten:
Kitzstein Südhang T5- und Kletterei bis I+
Abstieg über Heuberg, Bichleralm und Habererhütte T3
Fazit:
Landschaftlich außergewöhnlich schöner und spannender Anstieg. Orientierungsinn, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei dieser Tour eine Grundvoraussetztung. Mein Dank gilt an dieser Stelle der Familie Steiner, die mich durch ihren detaillierten Bericht zu dieser Tour inspiriert haben. Mein höchster Respekt gilt den beiden Kindern, die diesen nicht ganz einfachen Anstieg so souverän gemeistert haben.
Tourengänger:
Nic

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Kommentare (3)