Winterliches Klettersteigen unter den Drei Zinnen


Publiziert von Delta Pro , 22. Oktober 2016 um 11:40.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:13 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Monte Paterno   Paternkofel 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 630 m

Eine eindrückliche Tour mit Winter-Stimmungen am Fusse der Drei Zinnen

Die Drei Zinnen, das Wahrzeichen der Dolomiten, sind auch im Frühwinter ein Anziehungspunkt. Die schönen, eher einfachen Klettersteige am Paternkofel sind zu dieser Zeit aber menschenleer und die Szenerie mit Neuschnee ist eine ganz andere als im Sommer. Unsere Tour folgt meiner schon vor sieben Jahren gewählten Route über den Innerkofler-De Luca Steig zur Gamsscharte und über den Friedenssteig gegen das Büllelejoch. Mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und 20cm Neuschnee wird die Überschreitung zu einer erstaunlich alpinen und sehr eindrücklichen Tour. 

Start bei Sonnenschein und rund -2 Grad bei der Auronzo-Hütte - für die Zufahrt wird eine ziemlich saftige Maut kassiert. Die Wolken, welche an den Wänden der Drei Zinnen kleben, lösen sich immer mehr auf und auf dem Paternsattel wölbt sich der blaue Herbsthimmel über den Felsspitzen - grossartig. Durch die frisch verschneite Landschaft wandern wir auf dem breit ausgetretenen Wanderweg zur Drei-Zinnen Hütte und folgen dem Felskamm gegen den Paternkofel. Schon bald tritt man in die ersten Stollen aus dem 1. Weltkrieg ein (Taschenlampe nötig). Diese traversieren in eindrücklicher Routenführung die Felstürme und geben aus Felsenfenstern immer wieder den Blick auf die Berggestalten frei. Nach einem langen, steilen Tunnel beginnt der eigentliche Klettersteig, welcher in der schattigen Nordwest-Wand auf einem Felsband hinauf zur Gamsscharte führt. Gerade zu Beginn kommt uns eine Gruppe mit Bergführer entgegen, der Weg zur Scharte ist also schon gespurt. Sonst sind wir komplett alleine, was auf diesem Steig eher selten sein dürfte. Mit viel pulvrigem Neuschnee auf den Felsen und den eisigen Temperaturen ist der Aufstieg deutlich anspruchsvoller als sonst und hat einen alpinen Touch.

Auf der Gamsscharte nebelt es ein und wir unterlassen es auf den Gipfel des Paternkofels zu steigen, da uns die teils ungesicherten Passagen bei Neuschnee als zu heikel erscheinen. Dafür folgen wir dem schönen Friedenssteig, welcher auf verschneiten Bändern durch die Flanken mit einigem Auf und Ab nach Westen verläuft. Der Klettersteig ist einfach, mit Nebel, Schnee und stellenweise Spurarbeit aber eindrücklich. Im kompletten White-Out, das eher in den Hochwinter passt, steuern wir nach Ende des Steiges über eine Hochfläche gegen Westen und kürzen schliesslich das Eck zum Büllelejoch über eine Geröllhalde ab.

Tourengänger: Delta, Xinyca


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Kommentare (1)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2016 um 22:14
Tolle Tour und grandiose Bilder Delta! Zu dieser Zeit und unter den Bedingungen viel eindrucksvoller. Hätte mir auch gefallen!


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