UNESCO-Welterbe in Nordspanien (3) - Von A/La Coruña nach Santiago de Compostela


Publiziert von PStraub , 8. September 2016 um 21:15.

Region: Welt » Spanien » Galicien
Tour Datum: 4 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 3 Tage

A Coruña

A Coruña liegt auf einer Halbinsel im äussersten Nordwesten von Spanien. Es ist eine lebhafte, wenn auch etwas chaotische Stadt, da sie kein eigentliches Zentrum hat. Aussen auf der Halbinsel sind die ältesten Quartiere (Pesquaderia und Ciudad vieja), beides ausgedehnte Flanier- und Fussgängerzonen. Gegen Westen liegt der Strand mit dem Paseo Maritimo, gegen Osten der Handels- und Kreuzfahrthafen. Der Bahnhof und die neueren Stadteile sind zT. weit im Süden.

Wie in Biarritz lädt das Meer nicht zum Schwimmen ein, Flanieren und Sonnenbaden sind jedoch äusserst angesagt. Ähnlich wie in Lima oder San Francisco trifft hier oft warme Land- auf kalte Seeluft, trotz schönem Wetter liegt dann hartnäckiger Nebel über der Stadt.

Herkulesturm
Der Herkulesturm wurde im ersten Jahrhundert von den Römern gebaut. Der Turm steht auf einem rund 60 m hohen Hügel. Er hatte zu römischer Zeit eine Höhe von 34 m und soll der weltweit älteste noch in Betrieb stehende Leuchtturm sein. Seit Ende 2009 ist der Herkulesturm UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Eintritt beträgt 1.5 € (Rentner). Die Treppen sind etwas eng, aber der Bau an sich ist unglaublich; Qualität und Präzision der Steinmetzarbeiten sind fast nicht zu fassen.

Santiago de Compostela

Santiago de Compostela liegt etwa 70 km südlich von A Coruña und ist von dort per Bahn leicht erreichbar. Ich ging mit etwas gemischten Gefühlen dorthin. Wie erlebt man eine Stadt, die für so viele ein Sehnsuchtsort ist?

Ausserhalb des historischen Zentrums ist es eine normale, moderne Stadt. Doch um die Kathedrale herum ist alles etwas anders. Wo sonst trägt die Hälfte der Besucher Wanderschuhe und hinkt mehr oder weniger auffällig? Von all den Muscheln und Rucksäcken ganz zu schweigen.

Aussen wurde die Kathedrale im Laufe der Zeit in allerlei Stilrichtungen um- und ausgebaut, innen jedoch ist es ein recht original erhalterer romanischer Bau - abgesehen vom goldstrotzenden, von barockem Wust mit Säulen und Engeln umrahmten "Grab" des Jakobus in der Chor-Verlängerung des Langschiffes.

Natürlich nimmt kaum einer ernsthaft an, der Apostel hätte an diesem Ende der damaligen Welt gewirkt oder sei hier begraben. Aber politische Zufälle - Jerusalem war praktisch nicht mehr erreichbar - und eine geschickte Propaganda machten Santiago zum, neben Rom, wichtigsten Ziel für Pilger.
Und die Anziehungskraft scheint anzuhalten.

Als wir die Kirche das erste Mal besuchten, waren zwar viele Besucher da, aber das ist in einem Welterbe nichts aussergewöhnliches. Doch beim zweiten Besuch, es war 12 Uhr an einem Montag, hatte gerade eine Messe begonnen. Und die Kirche war voll. Nicht nur die Bänke - wo es irgendwo Platz hatte, stand oder sass jemand.
Zu erleben, dass zu einem x-beliebigen Zeitpunkt gegen 1000 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen, das ist schon bewegend.  

1985 wurde die Altstadt von Santiago de Compostela von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Vorherige Etappe: UNESCO-Welterbe in Nordspanien (2) - Von Burgos nach A/La Coruña


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Tourengänger: PStraub


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