Uracher Wasserfallsteig


Publiziert von schimi , 25. Dezember 2016 um 21:35.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:20 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Was macht der bergsüchtige Schwabe, wenn das Ziel zu weit weg, und die Freizeit zu kurz für eine Fahrt dorthin ist? Es fährt an die Schwäbische Alb und findet am Albtrauf (so nennt man den steilen Nordabbruch dieses Mittelgebirges) einen hervorragenden Ersatz um seine Gier nach Bergen ein klein wenig zu stillen.

Der Uracher Wasserfallsteig ist eine kurze Wanderung von gut 10 Kilometern und etwa 500 Höhenmetern, die in höchstem Maße abwechslungsreich ist, und deshalb auch zum schönsten Wanderweg Deutschlands für das Jahr 2016 gewählt wurde. Steile Auf- und Abstiege auf schmalen Pfaden, zwei Wasserfälle, überraschend alpine Tiefblicke von den Felsen der Albhochfläche und schattige Tallandschaften machen diesen Weg so einzigartig.

Wir starten am Parkplatz der Bahnhaltestelle Uracher Wasserfall und gehen auf breitem bezeichnetem Weg nach Südwesten in das Maisental hinein. In einer weiten Rechtskurve schwenkt der Weg nach Süden und nähert sich dem Brühlbach an, der direkt vom Uracher Wasserfall herkommt. Es ist schon Nachmittag, also gerade die Zeit, zu der sich viele Leute auf einen Nachmittagsspaziergang begeben, und so sind wir hier in reichlicher Gesellschaft.

Schon nach wenigen Minuten entlang des munter fließenden Bachs beginnt der fast ebene Weg ein klein wenig mehr anzusteigen. Schnell sieht man den von Weitem eher unscheinbaren Wasserfall. Mit jedem Schritt näher wird er dann aber doch ein recht beachtlicher Geselle, der durch seine schlanke Form aber sehr filigran und irgendwie märchenhaft daherkommt.

Direkt rechts des Wasserfalls führt der Weg in die Höhe und bietet am Ende des weniger steilen Geländes auch die Möglichkeit bis direkt an die fallenden Wasser heranzutreten. Dort wo die Fluten dann frei fallen, das Gelände also senkrecht ist, entfernt sich der Weg etwas und führt den Wanderer auf schmalem aber gut gerichtetem Weg an den oberen Ausgangspunkt des Falls.

Oben angekommen öffnet sich ein großes Ebenes Gelände; dort befindet sich die Wasserfallhütte mit Gastronomie, ein kleiner Spiel- und Grillplatz und natürlich der Ausblick über den Wasserfall nach unten. Wir nutzen die Chance auf ein Würstchen und einen Kaffee an diesem lauschigen und schattigen Plätzchen unter einem riesigen freistehenden Baum bei der Hütte. Schaut man sich um, bemerkt man schnell, dass das obere Ende des Wasserfalls noch nicht das Ende des Anstiegs auf die Alb ist, vielmehr befindet man sich hier eher in der Mitte des steilen Albaufstiegs.

Wir gehen weiter in Richtung Albhochfläche. Über den Rutschenfelsen erreichen wir auf einem schmalen aber gut zu gehenden Pfad die karge Albhochfläche; beim Aufstieg dabei den beschilderten Abstecher zur Aussicht auf keinen Fall versäumen! Mit wenigen Schritten geht es hinaus auf die Felsen, die ein wenig Trittsicherheit erfordern. Der Ausblick hinunter ist dafür unerwartet spektakulär.

Oben führt ein breiter Wanderweg nach rechts zum Camererstein. Auch hier gibt es Aus- und Tiefblicke, die aber weitaus gediegener daherkommen. Vorbei geht es an der Rohrauer Hütte und weiter zum Fohlenhof des Haupt- und Landgestüts Marbach. Durch den Fohlenhof führt ein Wanderweg, der geradewegs wieder auf den steilen Albtrauf zusteuert. Mit dem Albtrauf erreichen wir wieder den Wald und der inzwischen stockende Regen beginnt wieder.

Und; er hat offensichtlich nur ordentlich Anlauf genommen. Mit unserem Abstieg in Richtung Gütersteiner Wasserfälle legt es von Minute zu Minute zu. Als wir an den Wasserfällen ankommen regnet es bereits so stark, dass ich trotz Regenjacke den Schirm für das Fotografieren brauche.

Die Wasserfälle teilen sich in zwei Bereiche. Der obere kleinere Bereich ist am Ende künstlich gefasst, so dass das Wasser in einem Becken gesammelt wird, bevor es weiterfließt zum unteren größeren Fall. Das Weglein führt dazwischen nach unten und wird teilweise vom Wasserfall überflutet. Ob das immer so ist, oder ob es dem Regenguss gezollt ist, können wir am heutigen Tag nicht ausmachen. Auf alle Fälle können wir nur noch unter dem Schirm „hervorluaga“, um den Wasserfall zu bestaunen.

Jetzt sind dann die "Sehenswürdigkeiten" der Tour abgeerntet und unser Weiterweg gleicht fast einer Regenflucht. Zügig, und ohne weitere Pausen gehen wir weiter in Richtung Urach. Der Regen lässt nicht mehr nach und begleitet uns bis wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt sind.


Tourengänger: schimi


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