Viggarspitz und Neunerspitz... und ein Abend auf dem Patscherkofel


Publiziert von maxl , 17. August 2016 um 20:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum: 8 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkmöglichkeiten an der Straße von Sistrans nach Patsch. Direkt unterhalb der Seilbahn an den Skianlagen geht's los
Unterkunftmöglichkeiten:Das Schutzhaus am Patscherkofel (direkt an der Bergstation der Seilbahn)

Will man nicht berggewohnten Menschen unsere schönen Alpen näherbringen, hat man es nicht leicht. Nicht jeder hat Bewegung so gerne, wie das durchschnittliche hikr-Mitglied, stellt man immer wieder fest.... Zuweilen ist man deshalb leider genötigt, auf eine Seilbahn zuzugreifen, die bekanntermaßen bei schönem Wetter Hundertschaften in die Bergwelt ausspuckt. Und doch kann man auch an solchen Bergen ein paar ruhige Stunden verbringen - denn des Nächtens haben sich die Touristen-Kolonnen dann auch wieder in die Täler zurückgezogen, und man kann in aller Ruhe die Schönheit der Berge genießen. Ein Abend auf dem Patscherkofel teilt man sich gewöhnlich dann auch nur mit ein paar Einheimischen MTBlern oder Gleitschirmfliegern, die dort ihre Kondition zum Feierabend noch einmal strapazieren...

Während also meine Begleitung per völlig überfüllter Gondel den Berg emporschwebt, stelle ich meinerseits die Kondition auf die Probe, und schnaufe die recht gleichmäßig ansteigenden Fahrwege hinauf zur Bergstation am Patscherkofel. Losgehen kann man dafür noch deutlich oberhalb der Talstation, genauer gesagt an den Skianlagen etwas südlich von Sistrans. Eine schnurgerade Straße führt ein kleines Stück an der Piste entlang bergwärts, bis man auf eine Teerstraße nach Heiligwasser trifft. Kurz vor der Kirche geht's dann wiederum auf einen Schotterweg, der mitten durch den Wald in vielen Kehren bergan zieht. Ich folge den Wegweisern zur Lanser Alm, die ich am Schluss über einen breiten Steig erreiche. Von hier führt eine Art Wanderautobahn durch immer noch dichten Wald zur Bergstation und dem Schutzhaus unterm Patscherkofel. In 2h ist der Anstieg gut zu schaffen, T1.

Die meisten Touristen schlendern nun den sogenannten Adlerweg nach Boscheben. An schönen Tagen reiht man sich hier in eine lange Schlange von Menschen ein, die überwiegend damit beschäftigt sind, ihrer Umwelt das richtige Verhalten beizubringen. Schrecklich. Sobald man bei der Jausnstation Boscheben angelangt ist, wird's freilich ruhiger. Wir queren nun in gleicher Richtung weiter und gelangen in eine Art Kessel, durch den man nun erstmals nennenswert ansteigend unter den Gipfelaufbau der Viggarspitze gelangt. Etwas unterhalb von jener zweigt der Gipfelanstieg ab - geradeaus ginge es weiter zum Glungezer, wo die nächste Bergstation lauert.... Wir stapfen aber auf den Spitz, dort oben ist's erstaunlich schön, muss man sagen, sicherlich ein guter Tipp für die Randzeiten. Anderthalb Stunden in allerdings sehr gemütlichem Tempo haben wir von der Bergstation gebraucht, die Schwierigkeit übersteigt nirgends T2...

Nun wird's - man glaubt es kaum - kurze Zeit weglos. Von der Viggarspitze lacht schon der nächste Gipfel hinüber, die Neunerspitz nämlich, welche einen fast noch besseren Blick in's Inntal verspricht. Auf recht deutlichen Trittspuren kann man den kurzen Ostgrat der Viggarspitze steil hinuntersteigen (T3). In leichtem Auf und Ab erreicht man den Weg zum Glungezer wieder, den man allerdings gleich danach erneut verlässt. Die Mulde zwischen Viggar und Neuner wird günstig durchschritten, dann steht man unterhalb des Gipfelkörpers der Neuner, der erneut recht steil durch Latschengassen gewonnen wird (gut T2). Eine halbe Stunde ab der Viggar braucht's, um den zweiten Gipfel des Tages einzusacken.

Inzwischen ist auch auf den Höhenautobahnen hier die Ruhe eingekehrt, so dass der Rückweg zum Patscherkofel-Schutzhaus einigermaßen gesittet und relaxed vonstatten geht. Von der Neunerspitze steigt man zunächst durch breite Latschengassen ein gutes Stück nach Norden ab, bis man auf den Zirbenweg trifft, der einen ganz leicht ansteigend zurück nach Boscheben führt. Von hier aus ist's dann nur noch die altbekannte ebene Schlenderei zum Haus.

Nach einem recht leckeren Essen auf der Hütte beschließe ich, noch nicht ausgelastet zu sein, und spurte mal schnell zum Sonnenuntergang auf den Patscherkofel. Den direkt zum Gipfel führenden Fahrweg kann man auf diversen Pfadspuren abkürzen, forschen Schrittes braucht's dann etwa eine halbe Stunde hinauf. Der Gipfelbereich ist leider in der Tat nix für gehobene ästhetische Ansprüche, die Stimmung dafür gigantisch, das schlechte Wetter vom nächsten Tag kündigt sich im Westen schon an, und doch ist's noch sternenklar über mir, eine Wahnsinns-Atmosphäre. Ziemlich glücklich geht's deshalb auch wieder zum Schutzhaus hinab. Am Ende kann man sogar noch ein paar Sternschnuppen bestaunen, was will man mehr! Auch solche Berge kann man also durchaus mal dazwischen schieben, zeigt sich!

Tourengänger: maxl


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Makubu hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2016 um 22:07
Hab die Viggarspitze auch in bester Erinnerung und auch den Weiterweg zum Glungezer. Waren damals, vor etwa fünf Jahren, gar nicht so viele Leute unterwegs. Wohl auch, weil die Glungezerhütte gerade im Umbau war.
LG, Markus

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2016 um 16:23
ja, wenn die Seilbahnen mal Pause machen, sollte man im Allgemeinen solche Gegenden aussuchen!:)
Aber sie hat schon ihren Reiz, die Gegend!!


Kommentar hinzufügen»