Auf Umwegen auf den Hochetzkogel (1739 m)


Publiziert von DiAmanditi , 4. August 2016 um 22:18.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum: 2 Januar 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Was ist ein unbekannter, einsamer Kitzbüheler Hausberg? Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn? - ganz bestimmt nicht. Wenn man jedoch dem Kamm des Kitzbüheler Horns etwas Richtung Süden folgt, kommt man in unbekanntere Gebiete. Wer hat schon mal etwas von Hochetzkogel, Stuckkogel, Brunnerkogel und Gaisberg gehört? Diese vier Gipfel sind eher wenigen bekannt, erst ein paar Kilometer südlicher gibt es mit Gebra und Bischof populärere Wanderziele. Auch unterhalb der eher kleinen Gipfel ist nicht viel los: auf den weit geschwungenen Forststraßen trifft man kaum jemanden. Am einsamsten ist es jedoch im Winter, schließlich ist da ja nur auf den Skipisten und im Tal jemand unterwegs. Genau der richtige Zeitpunkt also für uns, einen der Gipfel zu besteigen. Nur das Verpassen der Ausfahrt zum zuerst geplanten Ausgangspunkt und die schon genannten Forststraßen führten dazu, dass die Wanderung länger und etwas langweiliger als gedacht werden würde.

Eigentlich hatten wir nämlich geplant, an der Talstation des Sessellifts zur Bichlalm, dessen Bergstation an der soeben genannten Alm knapp unterhalb des Hochetzkogels liegt, zu parken. Jedoch verpassten wir den Abzweig bei Badhaus zur Talstation und fuhren so erst bei Aurach den Berg hinauf. So landeten wir plötzlich am Hang bei einer Siedlung namens Haselwand, bei der wir das Auto auf einer Stellfläche parkten. Etwas unschlüssig, was jetzt zu tun sei, wanderten wir einfach aufs Geratewohl die Straße am Hang querend bergauf (nicht zur Beschilderung Wildpark). Nach einiger Zeit erreichten wir so den Wald, in dem wir auf eine Wegkreuzung stießen: Hier gelangte man auf einem bergab führenden Weg zur Talstation des Sessellifts zur Bichlalm. Die andere Möglichkeit war eine Forststraße, die weiter bergauf verlief. Wir entschieden uns für letztere, was wir später aber noch bereuten... 

Denn diese Straße wand sich in riesigen, weiten Kehren durch den Fichtenwald alles andere als kurzweilig den Hang hinauf. Wenigstens konnten wir einmal einen kurzen Blick durch eine kleine Baumlücke Richtung Hochetzkogel werfen. Das Seltsamste jedoch war: hin und wieder fand man zwar eine Markierung, aber es gab keine Schilder und außerdem war an vielen Kreuzungen nicht erkennbar, welche Forststraße die richtige war. Das schien jedoch kein Problem zu sein, denn teilweise mündeten zwei verschiedene Wege etwas weiter oben wieder ineinander. Nach jeder Kehre dachten wir, jetzt endlich die entscheidende Querung zur Bichlalm erreicht zu haben, was sich immer als Irrtum herausstellte. Schließlich verließ der Weg den Wald und kam am kleinen, unbewirtschafteten Almhäuschen der Brunnerhochalm an, die auf der gleichnamigen Almwiese liegt. Dort trafen wir ein paar mehr Wanderer, die uns nach unserer Frage, wie weit es noch zur Bichlalm sei, mit "noch eine halbe Stunde" antworteten. Ob das stimmte?

So ungefähr jedenfalls, denn nun begann die entscheidende Querung zur Bichlalm, die unterhalb von Brunnerkogel und Stuckkogel an der Waldgrenze verlief. Hier lag noch etwas Schnee, der gestern gefallen war (da es in diesem Winter bisher kaum Schnee gab, empfanden wir das schon als ertwas Besonderes). Nun geht man auf einer Forststraße, später dann auf einem Pfad an der Beerenbrandalm vorbei Richtung Bichlalm. Das Ziel vor Augen schien die halbe Stunde zur Bichlalm auch nicht so lange zu dauern und wir erreichten diese sowie die kleine St.Nikolaus-Kapelle schon bald. Wir warfen nur einen kurzen Blick in die 4-Sterne Almhütte und zogen es vor, schnell auf den Hochetzkogel zu steigen. Dazu wandert man auf markiertem Weg in den Sattel zwischen Hochetzkogel und Stuckkogel und ersteigt dann ganz einfach in leicht geneigtem Gelände auf einem heute schneebedeckten Pfad den Gipfel des Hochetzkogels.

So langwierig der Aufstieg auch war, die Aussicht am Gipfel entlohnte für alles: Die gewaltigen Gebirgszüge von Wildem Kaiser und Loferer Steinbergen sind ebenso zu sehen wie die schön geschwungenen Ketten der Kitzbüheler Alpen, hinter denen auch einige Gipfel des Alpenhauptkamms im Süden sowie Karwendel und Rofan im Westen zu sehen sind. Außerdem kann man im Norden die Chiemgauer Alpen erkennen. Schon nach kurzer Zeit jedoch stiegen wir wieder ab, denn es war schon ziemlich spät und der Pakplatz war noch weit entfernt. Bei der Bichlalm hat man für diesen zwei Möglichkeiten: Entweder geht man zu Fuß die Forststraße hinunter oder man nimmt den Sessellift hinunter zum Parkplatz Bichlalm. Um schneller voranzukommen, entschieden wir uns für den Sessellift, da dieser jedoch ziemlich langsam ist, hätten wir auch die Forststraße entlangwandern können. Für den weiteren Weg von dort zurück nach Haselwand kann ich keine detaillierte Beschreibung liefern, wir gingen einfach irgendwie über Schotter- und Asphaltwege, Trampelpfade, markierte Wege und teilweise ohne Weg über Wiesen in die Richtung, in der wir unseren Parkplatz vermuteten. Dort kamen wir dann auch mit Orientierungssinn und etwas Glück noch vor dem Dunkelwerden an.

Schwierigkeiten:
Durchwegs T1, am Gipfel vielleicht T1+ 

Fazit:
Eine etwas chaotische Tour, deren Nachahmung ich nicht unbedingt empfehle. Allerdings kann man mit einigen Informationen aus diesem Bericht inklusive den vier am Anfang genannten Gipfeln eine schöne Wanderung zusammenbasteln.

Tourengänger: DiAmanditi


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