Cima dell'Uomo (2 390 m) und der laaange Abstieg nach Sementina (247 m)


Publiziert von dulac , 26. Juli 2016 um 00:29.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:15 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima dell'Uomo 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 2 resp. 311 ab Bhf. Bellinzona bis Monte Carasso Hst. Funivia
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto aber Sementina Hst. Via Cantonale
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Am ersten Tag meines verlängerten Wochenendes im Tessin war es nach morgendlicher Anreise und Einchecken in der Unterkunft bereits gegen 10 Uhr geworden bis ich noch eine Tour in Angriff nehmen konnte. Dabei erschien es sinnvoll, erst einmal mit der nahegelegenen Mornera-Bahn etwas Höhe zu gewinnen. Dabei hatte ich gehofft, ohne lange Wartezeit nach Oben schweben zu können. Doch das war eine Fehlannahme: eine volle Dreiviertelstunde musste ich mich erst einmal gedulden. :-(

 

Nach längerer Zeit mal wieder auf die Cima dell'Uomo, das schien mir ein gutes Ziel für diesen Tag: an der Cap. Albagno vorbei, hinauf zur Bocchetta d'Erbea, ein kurzer Abstieg auf der anderen Seite mit Wiederaufstieg zur Bocchetta della Cima dell'Uomo, eine kurze Querung und der Schlussaufstieg mit unproblematischer Kraxelstelle. Alles bekannt. Nach knapp 3 Stunden war ich droben. Allein – und auch kein impertinentes Schaf in der Nähe, das sich an meinen Proviant hätte heranmachen wollen wie *damals.

 

Das Einzige was störte war der in Böen überaus heftige und kalte Wind aus nördlicher Richtung, dem selbst die kräftige Sonne, zumindest wenn sie nicht durch eine der vorbeiziehenden Wolken zeitweise abgedeckt war, genügend Paroli bieten konnte. Selbst geschützt, ein wenig unterhalb des Gipfels in der Abdeckung durch den felsigen Gipfelaufbau, war es recht ungemütlich. Länger als die Verpflegungspause wollte ich mich hier nicht aufhalten. Doch wohin als Nächstes? Nach Mornera zurück – eher nicht. Dann entdeckte ich unter mir, was ich für die Alpe Ruscada Corte di Mezzo hielt. Dort war ich wenige Wochen zuvor auf dem Weiterweg zur Cima di Sassello vorbeigekommen. Das Wegstück von meinem augenblicklichen Aufenthalt zu dieser Alp kannte ich bisher noch nicht, abgesehen von einem kurzen Teilstück, allerdings in Gegenrichtung vom Passo Ruscada zur Bocchetta della Cima dell'Uomo.

 

Von der Alpe di Ruscada könnte ich dann leicht über die Alpe Mognone nach Sementina absteigen. Bis 18h30 oder 19h00 sollte das locker zu schaffen sein – doch so kann man sich täuschen: wenn man erstens von falschen Voraussetzungen ausgeht und zweitens aus Unachtsamkeit einen unnötigen Umweg macht, der noch einige Höhenmeter in Auf- wie Abstieg hinzufügt. Doch der Reihe nach:

 

Zunächst zur Alpe Ruscada hinab: ein kurzes Stück auf dem markierten Steig Richtung Cap. Borgna, bald aber auf direktem Weg weglos über Blockgelände (das ich so überaus mag – ernsthaft!) auf den von weitem gut erkennbaren Pfad bereits unterhalb des Passo di Ruscada.

 

Hinab zur Alpe Ruscada – Corte di Mezzo wie ich glaubte. Tatsächlich war es aber nur die (höhergelegene) Corte di Cima. „Mezzo“ war erst eine Stufe tiefer ( + ca. 25 Minuten).

 

Von Corte di Mezzo schliesslich ging es mit etwas Auf und Ab weiter Richtung Alpe Orino. Wer weiter möchte zur Alpe Mognone muss allerdings nicht ganz bis zur Capanna gleichen Namens gehen, sondern kann bereits kurz zuvor nach links abbiegen auf einen Steig, der höhehaltend durch lichten Wald direkt hinüberführt.

 

Allerdings hat es hier, kurz aufeinander folgend zwei Abzweige nach links und wenn man sich nicht auf der Karte versichert und allein dem Wegweiser vertraut (der als Ziel u.a. die Cap. Mognone aufführte – zumindest soweit ich das in Erinnerung habe), kann es passieren – shit happens – dass man einen kleinen Umweg über das schöngelegene Rif. Morisciolo mit unnötigen 250 – 300 hm im Auf- wie Abstieg hinzufügt, weil man schon den ersten und nicht erst den zweiten Abzweig genommen hat.

 

So war es nicht verwunderlich, dass es, als ich endlich die Alpe Mognone erreichte, bereits auf 18.30 Uhr zuging. Hier waren die Vorbereitungen für eine Festivität im Gange. Ein Heli brachte in mehreren Fuhren Material herbei.

 

Erfreulicherweise erlaubt der Weg hinab nach Sementina ein flottes Tempo. Und so war ich zwar nicht gegen 7 Uhr, doch zumindest wenige Minuten nach 8 Uhr zurück in Sementina. Verschwitzt und ein wenig geschafft, ein ganz klein wenig zumindest ;-) , aber doch auch sehr zufrieden mit diesem ersten Tag.

P.S.
Ich habe den Wegpunkt  Capanna Alpe Orino zur besseren Verdeutlichung der Route mit aufgenommen, es wird allerdings schon kurz zuvor nach links abgebogen
.

Die Bewertung mit T4 bezieht sich ausschliesslich auf den Schlussaufstieg zur Cima dell'Uomo, der Rest ist T2 bis T3  


Tourengänger: dulac


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