Skaftafell

Die erste Tour während unseres Island-Urlaubs soll auf die Kristínartindar (1.126 m) führen.

Deshalb begeben wir uns am Sonntag-Morgen von Kirkjubæjarklaustur/„Hörgsland“ nach Skaftafell. Am Besucherzentrum des Nationalparks (Skaftafellsstofa, ca. 90 m) entdecken wir dann auch gleich eine große Tafel mit vielen eingezeichneten Wander-Routen - so weit, so gut...

Leider befindet sich auf den beiden möglichen Wegen zu den Kristínartindar aber aktuell eine dickes, rotes Kreuz. Die Zugänge werden doch nicht etwa gesperrt sein?

Wir dackeln auf jeden Fall erst einmal los - bei bestem Wetter. Da in den oberen Lagen noch viel Schnee zu erkennen ist, haben wir übrigens sogar Pickel und Steigeisen am bzw. im Rucksack…

Nachdem der Campingplatz hinter uns liegt, haben wir die Wahl: Zahlreiche Wege erschließen den Bergrücken Skaftafellsheiði - siehe auch hier. Wir entscheiden uns für den östlichsten. Dieser biegt bald rechts ab und führt dann leicht ansteigend - und nicht ganz überraschend - durch den Osthang, Austurbrekkur. Anfangs begleitet uns dabei noch „Wald“ aus niedrigen Bäumen und Sträuchern, später geht’s über offenes Gelände.

An der Wegverzweigung Sjónarnípa (ca. 340 m) müssen wir dann feststellen, dass die Route in Richtung Kristínartindar tatsächlich gesperrt ist. Als offizielle Begründung wird der „Schutz der Vegetation“ (auf einem deutlich ausgeprägten, bestens markierten Weg?) angegeben. Viel sinnvoller scheint die These, dass zur Zeit der Schneeschmelze doch stellenweise viel Nässe und Matsch zu erwarten ist…

Wir trösten uns mit der genialen Aussicht an den nahegelegenen Fels-Abbrüchen - u. a. auf Skaftafellsjökull und Skeiðarársandur oder zum gegenüberliegenden Hrútsfjall-Massiv sowie zum Hvannadalshnúkur.

Nach einer längeren Pause wandern wir weiter - hinunter zum Wasserfall Svartifoss (ca. 220 m). Dieser wird von (den namensgebenden) schwarzen Basaltsäulen eingerahmt und ist zu Recht ein absoluter Touristenmagnet.

Anschließend stapfen wir hinauf zum Abzweig Sjónarsker (ca. 300 m) - auch hier ist die weiterführende Route zu den Kristínartindar geschlossen. Also schlendern wir noch ein kurzes Wegstück westwärts, um einen besseren Blick auf den Skeiðarárjökull zu haben.

Dann begeben wir uns auf den Rückweg. Mit kurzen Zwischenstopps - u. a. am etwas versteckten Hundafoss - geht’s wieder hinunter zum Besucherzentrum Skaftafell.

Von dort unternehmen wir noch einen weiteren, kurzen Spaziergang: Ohne nennenswerte An- und Abstiege gehen wir zur Gletscherzunge Skaftafellsjökull, die in einer kleinen Lagune endet und die wir wenige Stunden vorher ja bereits „von oben“ betrachtet haben. Der kleine Abstecher lohnt sich also durchaus, auch wenn uns einige kiesige/sandige Wegabschnitte sowie kalte Windböen nicht restlos begeistern.

Wieder zurück am Besucherzentrum haben wir - auch ohne Kristínartindar - eine sehr abwechslungsreiche Wanderung hinunter uns. Trotz unseres Kurzprogramms sind immerhin 15 km Wegstrecke zusammengekommen. Und die verpassten Höhenmeter holen wir später allemal am Hvannadalshnúkur oder Snæfellsjökull nach.

Und weil das aktuelle Video von Feder ja offenbar auch in dieser „Gegend“ gedreht wurde (der Fan erkennt einige markante Berge, sogar der Hvannadalshnúkur ist kurz im Bild), spielen wir die romantischsten Szenen des musikalisch-filmischen Kunstwerkes an den Originalschauplätzen selbst noch mehrmals nach…


pika8x14 sind diesmal: A. + A. + A.