Von Thiersee auf den Pendling (1563 m)


Publiziert von DiAmanditi , 16. Mai 2016 um 11:45.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:28 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 962 m
Abstieg: 910 m
Strecke:16 km
Unterkunftmöglichkeiten:Pendlinghaus

Mächtig überragt der Pendling Kufstein und Vorderthiersee und scheint von hier aus für einen 1500er recht schwer zu besteigen. Von Hinterthiersee hingegen sieht man nurmehr einen leicht ansteigenden, bewaldeten Hang. Auch der hoch gelegene Ausgangspunkt Schneeberg macht den Pendling zu einem leichten Ausflugsberg. Doch wenn man in Vorderthiersee eine Unterkunft hat oder auch so eine schöne Tagestour auf den Pendling machen möchte, lohnt sich der Ausgangspunkt Vorderthiersee mehr, zumal man auch so ein wenig Einsamkeit am Berg hat. Als wir nun im Winterurlaub 2015/16 (naja, so einen richtigen Winterurlaub konnte man in diesem Dezember sowieso nicht machen ;)) nach Vorderthiersee fuhren, wollten wir natürlich gleich am ersten Tag auf den hiesigen Hausberg, den Pendling.

Also ging es gleich früh los durch das Ortszentrum des Thierseer Ortsteils Vorderthiersee immer dem Gefühl nach Richtung Südufer des gleichnamigen Thiersee. Hier verlässt man bald den Ort und wandert an den letzten Häusern südlich des Thiersee entlang über Wiesen zum Wald. Aufgrund des trockenen, in den Talmulden kalten Wetters in diesem Winter waren am Rand des Thiersees eigenartige Raureifgebilde entstanden, die teilweise fast wie Schnee aussahen. Aber kaum hatten wir die Wiesen am See hinter uns gelassen, verschwand auch der Raureif; wir betraten den Wald und der Anstieg begann.

Dieser führt zunächst auf leichtem Pfad bergan durch den Wald, quert nach Osten an einem kleinen Wasserfall vorbei, überquert einen kleinen Bach und trifft schließlich auf eine Forststraße, die zum Dreibrunnenjoch führt. Aber Achtung; nicht dem Weg bis zum Dreibrunnenjoch folgen, sich immer an die Ausschilderung "Pendling" halten und vor dem Dreibrunnenjoch abbiegen! Wenn man sich an das hält, kommt man dann an eine Kreuzung, an der man die Wahl hat: entweder eine etwas langweilige, aber gut gangbare Forststraße um zum nächsten Wegpunkt, Kaltwasser, zu kommen, oder einen interessanten, recht leichten Waldpfad. Wir entschieden uns für letztere Variante, aber da sich die beiden Wege öfters kreuzen, bestehen viele Variationsmöglichkeiten. Der Weg, auf dem sich immer wieder Baumlücken befinden, die tolle Blicke ins Mangfallgebirge eröffnen, hielt für uns außerdem eine Überraschung bereit: Unzählige Christrosen wuchsen neben dem Weg, die man bei eventueller Schneedecke nicht hätte sehen können. Je höher wir kamen, desto weniger wurden diese jedoch und schließlich beim Wegpunkt Kaltwasser sahen wir keine dieser schönen Blumen mehr.

Dort angekommen trafen wir auch schon auf deutlich mehr Wanderer als im vorher kaum begangenen Aufstieg: Die Wanderer, die die Kurztour von Schneeberg aus gewählt hatten. Ab hier wird auch der Weg steiler und führt nun in Kehren, kurz auch unterhalb einer Felswand weiter Richtung Gipfel. Schließlich, nach ca. 400 Höhenmetern ab Kaltwasser, ebnete sich das Gelände und wir traten in den Sonnenschein des so warmen Dezembers und konnten einen ersten Blick auf Kitzbüheler Alpen und Alpenhauptkamm werfen. Nun geht es noch etwas bei leichter Steigung bergan, dann hat man endlich den Gipfel erreicht.

Jetzt konnten wir endlich den Blick genießen, der immer wieder durch Lücken von kleinen Baumgruppen, die sich am Gipfel befinden, verläuft. Zum Beispiel sieht man in einer Baumlücke das Kaisergebirge, in einer anderen sind Hohe Tauern, Zillertaler Alpen und die davorliegenden Kitzbüheler Alpen zu sehen, während wir uns im Norden am Blick auf das Mangfallgebirge erfreuen konnten. Hier gibt es gute Plätze für eine Rast; wenn man allerdings in Ruhe Blick und Natur genießen will, ist eine Pause etwas abseits eine bessere Wahl. Eine noch bessere Rundsicht hingegen ist die am Pendlinghaus, wo wir jedoch nicht mehr sehr lange verweilten und uns dem Absteig zuwanden.

Der Absteig verläuft folgendermaßen: Entweder geht man den gleichen Weg wieder zurück oder man nimmt den Abstieg über die Forststraße. Da wir diesen Abstieg auch einmal kennenlernen wollten entschieden wir uns für den über die Forststraße. Dieser führt zunächst durch die Wälder am Gipfelkamm, dann über Almwiesen zur Kalaalm und schließlich durch den Wald, den wir schon beim Aufstieg kennengelernt hatten, wieder nach Kaltwasser. Ab hier wechstelten wir immer wieder zwischen dem Schotterweg und dem Waldweg bis zum Abzweig beim Dreibrunnenjoch. Hier entschieden wir uns noch für den Weg auf der anderen Seite des Thiersee über den Weiler Breiten zurück nach Thiersee. Nun ist man wieder in der kalten Mulde des Thiersee angekommen. Kein Vergleich zum warmen "Sommerwetter" auf dem Gipfel des Pendling...

Schwierigkeiten:
Forststraßen T1, Waldwege höchstens T2.

Fazit:
Schöne Tour bei tollem Wetter, auf der man dem Rummel auf dem Pendling relativ gut umgeht. Die interessanten Reifgebilde, die Christrosen und die atemberaubende Sicht waren die schönsten Dinge dieser Tour. 

Tourengänger: DiAmanditi


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