Schöntalspitze (3008m) via Zischgenscharte - und die "schlechteste Abfahrt der Saison"


Publiziert von simba , 3. April 2016 um 20:18.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:29 März 2016
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:(Nur mit) PKW bis Lüsens. Parken 4 EUR = 1 Tag, 8 EUR = eine Woche.

Der Föhn(wind) ist normalerweise nicht der Freund des Tourengehers. Zwar sichert er oft sonniges Wetter, zugleich macht er mit seiner warmen Puste aber dem guten Schnee schnell den Gar aus. Wir profitierten an unseren "Hüttenzustiegstag" nur von ihm, denn der starke Wind war es, der die sehr steilen Südhänge zur Zischgenscharte hoch noch lange an diesem Tag pickelhart und stabil hielt und damit trotz spätem Anstieg zur Hütte und großer Wärme die Tour zur Schöntalspitze noch ermöglichte.

Nach Start in Lüsens und Langlaufeinlage in den Talschluss bietet die zerfahrene und hart gefrorene Waldschneise unterhalb der Materialseilbahn einen rauhen Start. Anschließend ist ab der Längentaler Alm wieder "Langlauf" angesagt. Zum Westfalenhaus folgten wir nicht dem mit Stangen markierten Weg - dies ist aber aktuell angesichts des fehlenden Schnees im Hüttenhang sehr empfehlenswert. Wir schafften es mit einigen gymnastischen Einlagen über Steine trotzdem durchweg auf Ski.

Direkt hinter dem Westfalenhaus ersteigt man den steileren Hang unter der "Münsterhöhe", welche man anschließend links umgeht und über zwei steilere Stufen verbunden durch eine Flachpassage zum Boden unterhalb der durchweg sichtbaren Steilrinne, die zur Zischgenscharte zieht, ansteigt. Diese ging es anschließend in zig Kehren hinauf (ca. 40°): Dank Wind alles immer noch hart gefroren und mit guter Spur versehen, was einen komfortablen Anstieg ermöglichte (aber für die Abfahrt bereits Böses ahnen ließ).

Die kleine Wechte an der Scharte ließ sich in Aufstiegsrichtung links recht einfach überwinden, dann war fertig mit Ski und zu Fuß ging es über verschneite Felsen (einige Stellen I) und Schneefelder steil und teils ausgesetzt zum nahen Gipfel der Schöntalspitze. Für einmal windstill genossen wir die tolle Aussicht auf die Gipfel u.a. im Tourengebiet des Westfalenhauses, die wir in den kommenden Tagen besuchen wollen.

Über die anschließende Abfahrt in der Steilrinne sollte man eigentlich den Mantel des Schweigens breiten - lautes Rattern als Schallkulisse jedes Schwungs durch den pickelhart verharschten und zerfahrenen Hang hallte durch die Rinne. Zwei aufsteigende Tourengeher klagten über Lärmbelästigung und zweifelten angesichts unserer Abfahrt zunächst an unseren diesbezüglichen Fähigkeiten, mussten aber später beim Bier auf die Hütte eingestehen, dass es ihnen nicht anders ergangen sei. Immerhin folgten auf die - darüber bestand Einigkeit - "schlechteste Abfahrt der Saison" noch einige ausgesuchte schöne Firnschwünge hinab zum Westfalenhaus, die auch abfahrtstechnisch etwas versöhnten.

Tourengänger: simba


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