Monte Bigorio - ich fang mir den Sonnenschein ein

Alpennordseite, Westschweiz und auch das Wallis, überall nur Wolken und Regen oder Schnee. Nur die Alpensüdseite versprach Sonnenschein. Also nix wie hin. Diese Idee hatte nicht nur ich, der Zug nach Lugano war heute Morgen sehr gut gefüllt. Alle wollten den Sonnenschein.
In Airolo sah es zuerst nicht so aus, viel Schnee und der Himmel bewölkt. Je weiter der Zug nach Süden fuhr, desto blauer wurde der Himmel und die Sonne strahlte. So hatte ich mir das gewünscht für meine Tour auf den Monte Bigorio. Dafür kann man auch mal um halb vier aufstehen.

In Lugano verließ ich den Zug und fuhr mit dem Bus nach Tesserete Stazione. Von dort führt mich der Weg erst einmal nach Bigorio. Zuerst über Asphalt später über die, für das Tessin typische Wege mit vielen Steinen.
Bigorio ist ein wunderschöner Ort mit engen Gassen und attraktiven Häusern.

Weiter führt der Wanderweg oberhalb der Straße Richtung Convento Sta. Maria. Ein mit schönen Steinen belegter Weg wird durch einen modernen Kreuzweg begrenzt. Am Ende steht ein großes Holzkreuz.

Nach em Convent geht es nun steil aufwärts nach Condra entweder über mit Kastanienlaub bedeckte Pfade oder aber über Wiesen. Condra ist offensichtlich ganzjährig bewohnt und auf der Weide tummelten sich noch die Kühe. Störend war nur der kühle Wind mit einigen Böen.

Hinter Condra wird es dann einsam. Immer an der Sonne steige ich hinauf zur Alp Moschera. Diese ist schon verlassen. Das Wasser ist abgestellt und der kleine See hat einen Eiskranz. Vor mir liegt der Monte Bigorio. Eine mehrgipflige Hügelkette. Zum Gipfel führt eine recht gut sichtbare Spur. Der höchste Punkt ist recht unscheinbar, dafür gibt es eine interessante Gratwanderung. Zu dieser Zeit gut zu begehen, im Sommer wird man sich den Grat mit Schafen teilen müssen, wie die Hinterlassenschaften es deutlich zeigen. Es weht ein saukalter böiger Wind, deshalt halte ich mich nicht lange auf.

Ich folge weiter dem Grat bis ich rechterhand eine recht gute Schafspur nach unten finde. Dieser folge ich und erreiche bald den Weg, der zur Alp Moschera führt. Vor mir aber entdecke ich einen weiteren Weg, der zum südlichen Gipfel führt. Hier gibt es eine grandiose Aussicht auf Lugano und die umliegenden Berge. Geschmückt ist dieser Punkt mit einem schönen großen Steinmann.

Nach ein paar Fotos mache ich mich auf den Rückweg um mir für meine Mittagspause einen windstillen Platz zu suchen. Den finde ich in Condra. Der Weg hinunter nach Tesserete geht leicht und schnell von statten und auf den Bus brauche ich nicht zu warten, er steht abfahrbereit an der Haltestelle. Der Zug von Lugano nach Basel ist genauso voll wie am Morgen.

Tour im Alleingang.