Seen und Wälder bei Dietramszell

Heute standen keine Berge, sondern eine gemütliche Runde im Alpenvorland auf dem Programm. Einerseits hatte ich nicht den ganzen Tag Zeit, andererseits ist die Laubfärbung im Flachland ja auch durchaus sehenswert. Also bin ich mittags losgefahren und habe mich ein Stückchen gen Osten begeben, da mir die Gegend südlich von Dietramszell in der Karte recht interessant erschien.

Start der Wanderung ist an einem Parkplatz gegenüber des Klosters in Dietramszell ; hier beginnt am hinteren Ende ein kleiner Weg, der zu einem Teich führt. Noch vor dem Teich leiten rechts Spuren in den Wald. Diese wirken zwar so, als würden sie jeden Moment enden, führen aber doch bis zum herrlich gelegenen Waldweiher, dem ersten größeren Gewässer der heutigen Runde.
Hier stellte ich fest, dass es keine gute Idee war, die Jacke im Auto zu lassen, in dieser steckte nämlich die Karte... Aber was soll's, es gibt ja die hikr-minimap, funktioniert ja auch. So bin ich also nicht umgekehrt, sondern immer grob nach Osten auf Forstwegen weitergegangen. Nach einer schönen Wiese zweigt rechts ein kleiner Weg ab, hier gleich wieder links ein Trampelpfad und man kommt zum Hackensee. Diesen habe ich am Nordufer halb umrundet, hier ist der Weg nur noch ein ziemlich wurzliger Pfad, macht Spaß...
Weniger Spaß machte die Tatsache, dass ich jetzt im Funkloch war und somit die schöne Minimap auch nicht mehr nutzen konnte. Bis zum nächsten See war das kein Problem, danach aber schon: ich wollte immer in der Nähe des Talgrundes bleiben, da dieser in Richtung Reutberg führen würde. Nur folgen die Wege nicht immer dem Tal, also bin ich desöfteren im Zickzack gegangen. Schließlich war der Weg doch weg, also quer durch die feuchte Wiese und später quer durch den Wald - leider mit immer mehr Unterholz und Dickicht. Den genauen Weg zu beschreiben, schaff ich nicht wirklich, es lohnt sich aber auch nicht.
Dann war doch die Straße erreicht und auf dieser - vorbei an einzelnen Bauernhöfen - war ich schnell am Kloster Reutberg mit eigener Brauerei und Gaststätte. Hier habe ich die Jacke wieder vermisst, da war neben der Karte halt auch das Geld drin. Naja, 5 Euro waren in der Hosentasche, für ein Weißbier hat's also gelangt.

Vor dem Rückweg hab ich erstmal einen Screenshot von der Minimap gemacht, ich würde also nicht wieder planlos durch den Wald marschieren. Da es aber jetzt schon 5 Uhr war, ging das bislang eher gemütliche Tempo auch nach oben. Erster Orientierungspunkt ist der Kirchsee, der am Nordufer von einer Schotterstraße begleitet wird. Direkt am See natürlich nicht, so ein schöner kleiner See ohne große Ufergrundstücke im Privatbesitz (ohne erkennbare Bebauung und Pflege, einfach nur zum Haben) geht ja anscheinend nicht...
Wie dem auch sei, an einer Abzweigung ist Dietramszell tatsächlich ausgeschildert, der erste Wegweiser des Tages! Am zweiten Wegweiser in diese Richtung habe ich diesen ignoriert und bin immer dem "Hauptweg" folgend durch den Wald gegangen, bis an einer unscheinbaren Verzweigung die Kapelle Maria Elend angeschrieben war. Zu dieser war es nicht mehr weit und hinunter nach Dietramszell auch nicht - gut so, den aus Westen zogen immer dunklere Wolken auf, die noch vor der Abfahrt begannen, sich zu entleeren.

Fazit:
An sich leichte Wanderung, nur die Orientierung ist in dem unübersichtlichen Gelände nicht ganz einfach; dies wäre wohl auch mit Karte nicht viel anders gewesen. Schöne Runde mit einigen Waldseen und viel Wald; meist handelt es sich um Mischwald, reine Nadelwälder sind selten, die liebt man nur beim Schwammerlsammeln...

Reine Gehzeit: 3h50