Wenig verlockende Wetterprognosen für die Nordalpen hatten mich dazu veranlasst kurzfristig in den Vinschgau nach Südtirol zu fahren, eine Gegend in der man auch schon im zeitigen Frühjahr Bergtouren im aperen Gelände mit 1000 Höhenmeter und mehr durchführen kann.
Nach der Similaunhütte am Vortag, die ich zu meinem Leidwesen im Einflußbereich des Schlechtwetters bei Neuschnee und Nebel vom Schnalstal aus erreichte, nahm ich mir am nächsten Tag die Vermoispitze im mittleren Vinschgau zum Ziel, einem Gipfel mit südseitigem Aufstieg, der 2300 m hoch über dem Talgrund trohnt. Die ersten 1100 Höhenmeter überwand ich von Latsch aus mit der Seilbahn. Sie führt nach St. Martin im Kofel auf 1740 m, das regelrecht an dem steilen Südhang klebt.
Von dort führt der Weg Nr. 8 über Almwiesen und ein kurzes Waldstück aufwärts, bis es dann richtig steil wird. Obwohl der Gipfel vor den Augen ständig präsent ist, täuscht die Distanz und bis man dann über Schafweiden und zum Schluß über steile Schutthalden den Gipfel erreicht, dauert es doch länger als erwartet. Statt prächtiger Fernsicht zog Nebel auf und mit dem Blick zur Weißkugel, Finalspitze oder in das Ortlergebiet wurde es daher nichts. Tief unten war Tarsch (854 m) zu sehen und die riesigen Obstplantagen, die den ganzen Talgrund dieser einzigartigen Kulturlandschaft bedecken.
Mein Entschluß, den Weg Nr. 8 nicht auf der Aufstiegsroute, sondern in südöstlicher Richtung runterzugehen, stellte sich wegen der unklaren Wegführung als nicht ganz ohne heraus. War der Abstieg im freien Gelände noch kein Problem, verlor sich der Pfad 2x auf Waldlichtungen in hohem Gras. Dazu kamen auf einmal gelbschwarze Markierungen an Bäumen, aufgrund derer ich mich vermeintlich auf dem richtigen Weg wähnte bis das Gelände immer steiler und unwegsamer wurde. Es blieb mir daher nichts anderes übrig, als 2x wieder bis dahin zurückzugehen, wo ich den Weg aus den Augen verlor. Die Umsicht zahlte sich aus und ich fand dann jeweils auf die richtige Abstiegsroute zurück. Nach der Durchquerung eines Tobels und einem Schlußaufstieg von 300 Höhenmeter kam ich dann schließlich wieder in St. Martin im Kofel an.
Bei der Tour am 3. Tag auf die Hintere Schöntaufspitze hatte ich dann optimales Wetter
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