Hoher Kopf

Wir starten heute Morgen bei strahlendem Sonnenschein zu unserer Tour auf den Hohen Kopf. Der freundliche Hüttenwirt half uns sehr freundlich bei der Auswahl unseres Tourenziels und sicher lagen wir mit Hohen Kopf goldrichtig. Es ist unsere erste Tour in diesem Gebiet und es hat ordentlich Neuschnee, was uns sicher einiges an Kraft beim Spuren kosten wird. Zudem ist es der erste schöne Tag nach dem Niederschlag und damit die Lawinengefahr nicht zu unterschätzen. Da reichen uns die scheinbar wenigen 600 Höhenmeter mal fürs Erste und idealerweise ist es auch nirgends richtig steil.

Zunächst gehen wir auf dem Hüttenweg ein paar hundert Meter bergab, bis wir auf den Abzweig nach rechts zur Fiderissalm stoßen. Da hat schon einer vor uns seine Schneeschuhe zum Spuren angezogen. Prima denke ich. Ein Blick nach vorn eröffnet mir auch gleich zwei fleißige Schneeschuhgeher, die auch auf unserer Hütte waren. Es sind zwei schon deutlich ältere Herrschaften als wir, und sie mühen sich beide wenig erfolgreich und nur knapp 100 Meter vor uns.

Gleich sind wir in der breiten Spur zu ihnen aufgelaufen, plaudern ein wenig und übernehmen dann die anstrengende Spurarbeit, was den beiden sichtlich Erleichterung verschafft. Gleich habe ich meine Betriebstemperatur erreicht, da jeder Schritt in etwa kniehoher Ausführung nötig ist. Zunächst im Wald und auch noch eben kämpfen wir uns voran. Als wir die Weiden der Fiderissalm erreichen, wird es noch anstrengender, denn jetzt sinke ich schon weiter als bis zu den Knien ein.

Bis zur Alm ist das ein echter Kraftakt und wir machen dort erst einmal eine kleine Pause. Von Innerst kommen gerade die ersten Tourengeher herauf und sie freuen sich, dass wir sie durchgehen lassen, damit sie nicht in unseren Schneeschuhspuren gehen müssen. Wir nutzen deren Spur nun und so haben wir es jetzt einfach, weiter hinaufzusteigen.

Eine gute Aufstiegsmöglichkeit ist direkt von der Alm aufwärts und nach und nach nur immer ein paar Meter eher links haltend. So kommen wir durch das schmale Waldstück, wo zugleich auch die steilte Stelle des gesamten Aufstiegs wartet. Nach kurzer Zeit im Wald wenden wir uns nach halbrechts und kommen so geradewegs auf die Fiderisshochalm (Hochleger) zu. Gemächlich steil geht es so weiter nach oben. In wenigen sanften Kurven kommen wir dem Gipfel näher.

Schnell schon erblicken wir das Gipfelkreuz, sodass auch die Orientierung keine Probleme bereitet. Viele gute Rastplätze finden wir vor dem Gipfel in einer kleinen Senke, wir wollen aber zuerst nach oben um den Rundblick zu genießen. Nach Norden der beliebte Gilfert und das Inntal und im Südosten der Rastkogel und im Westen der Hirzer, das sind die prominentesten Anblicke. Insgesamt ein schöner leichter Schneeschuhberg mit wenigen Höhenmetern ab der Weidener Hütte.

Nach einer kleinen Pause in der Senke unterhalb des Gipfels gehen wir auf unserer Aufstiegsroute wieder zurück zur Hütte