Trampelpfade am Üetliberg (27): Friesenberg - Zileten - Friesenburgweg - Gratweg (Ziletenpfad)


Publiziert von Uto869 Pro , 22. Januar 2015 um 13:11.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:19 Januar 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 260 m
Strecke:Zürich: Friesenberg - Zielweg - Rebeggstrasse - Friesenburgweg - Gratweg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: Bus 32 (Friesenbergstrasse) oder Bus 73 (Zielweg) oder S10 (Schweighof); PW: Parkplätze am Zielweg (vis-à-vis Haus Nr. 65) vorhanden
Kartennummer:LK 1:25'000, Blatt 1091 (Zürich)

 

Der Ziletenpfad ist die Direttissima vom Friesenberg auf den Grat. Er verdankt seine Bezeichnung dem Flurnamen „Zileten“. So heissen die Wiesen oberhalb des Friesenbergs (Gelände zwischen dem Zielweg und dem grossen Reservoir am Waldrand). Früher war hier Ackerland, denn das Wort „Zileten“ leitet sich von „Ackerzeile“ her. Der Zielweg hat also nichts mit einem Ziel zu tun, sondern mit einer Zeile.

 

Im unteren Teil führt der Ziletenpfad durch wenig ausgeprägtes Gelände. Erst nach dem kleinen Weg, der die Ruine Friesenburg mit der Rossweidliegg verbindet (auf der Landeskarte eingezeichnet), folgt eine ausgeprägte Rippe, die das Herz des passionierten Trampelpfadkraxlers höher schlagen lässt.

 

Ich habe den Ziletenpfad am 19. Januar 2015 begangen. Im oberen Teil lang Schnee. Darum ein allgemeines Wort zu den Trampelpfaden und Kraxelrippen im Winter: Der Schwierigkeitsgrad bei Winterbegehungen ist bei eher einfachen Routen (T3/T3+) zumeist nicht sehr viel höher als bei Sommerbegehungen. An steilen Stellen kann man sowohl im Winter als auch im Sommer ausrutschen. Weicher Schnee und „pflüdriger“ Lehm haben ähnliche Rutschfaktoren. Wer über die nötige Erfahrung verfügt und einen Stock oder einen Pickel mitnimmt, kann’s in der Regel auch im Winter wagen. Und wenn der Schnee einmal hart gefroren ist, was selten vorkommt, lassen sich Tritte schlagen. Wirklich gefährlich wird es, wenn kein Schnee liegt, der Boden aber beinhart gefroren ist. Dann findet man kaum mehr Halt und eine Begehung kann sehr schnell in einer heiklen Rutschpartie enden. Man unterschätze das nicht: Auf gefrorenem Boden nimmt man schnell viel Fahrt auf! Das Abrutschen selbst mag harmlos wirken, da es nur an wenigen Stellen zu einem eigentlichen Absturz führen kann. Aber es ist gefährlich wegen der vielen Bäume und Felsen; es kann zu schweren Verletzungen (Brüche, Verletzungen von Weichteilen, Gesicht etc.) führen. Die Routen im Bereich von T4 und T4+ begehe ich im Winter nicht.
 

Im untenstehenden Bericht sind unter „Varianten“ die Schwesternhäuser am Gratweg erwähnt. Es handelt sich um fünf Gebäude, die heute teilweise als Wohnhäuser und teilweise als Ferienhäuser genutzt werden. Sie entstanden als Chalets um 1890 und dienten den Schwestern (Diakonissen), die das ehemalige Krankenheim Neumünster am Hegibachplatz führten, als Erholungshäuser. Im Volksmund wurden sie „Lusthäuschen“ genannt (der Begriff findet sich beispielsweise auch auf der Üetliberg-Karte von Emil Näf-Hatt aus dem Jahr 1897). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser an Private verkauft und teilweise baulich verändert. Heute liegen sie ausserhalb der Bauzone. Bauliche Veränderungen unterliegen deshalb strengen Bedingungen, was auch schon zu Konflikten zwischen Behörden und Besitzern geführt hat (oberstes Haus, 2010).

 

Ich danke Hikr-Kollege ElChasqui für den Hinweis auf einen Trampelpfad, der in meiner „Sammlung“ bisher gefehlt hat!

 

Allgemeine Informationen zu den versteckten Pfaden am Üetliberg finden sich in meinem Bericht „Trampelpfade am Üetliberg (1)“ vom 17. Juli 2014.

 

 

Ziletenpfad

 

Start ist bei der Busendhaltestelle Zielweg (Nähe Punkt 541). An der alten Mühle Friesenberg (Burgmühle), dem Pferdehof und dem Kleinkaliberschiessstand vorbei geht es die Rebeggstrasse hoch. Nach rund 150m (auf halbem Weg zum Reservoir, das oben am Wandrand gut sichtbar ist) zweigt ein unscheinbarer Pfad Richtung rechts (alle Richtungsangaben in Gehrichtung) vom Strässchen ab und überquert das Friesenburgbächli. In mässig steilem Gelände geht es nun durch den Wald aufwärts, bis man den breiten Friesenburgweg erreicht. Man überquert diesen und steigt ziemlich pfadlos in gleicher Richtung weiter bergan, bis man auf den Pfad stösst, der die Ruine Friesenburg mit der Rossweidliegg verbindet. Dieser Pfad ist auf der Landeskarte eingezeichnet. Man überquert ihn und stösst bei einer markanten Baumgruppe (mächtige Fichte, mehrere Eiben) auf die gesuchte Rippe. Auf ihrem Kamm geht es jetzt immer etwas steiler obsi. Die Orientierung bietet keine Schwierigkeiten mehr. Auf einer Höhe von ca. 680m ü. M. kommt ein befestigter Pfad von links auf den Kamm (siehe unten: Varianten). Wir bleiben dem Trampelpfad auf dem Kamm, der jetzt vereinzelte befestigte Tritte aufweist, treu, überqueren auf einer Höhe von ca. 700m ü. M. den Trampelpfad Ost (siehe mein entsprechender Hikr-Bericht) und stossen dann ca. 150m oberhalb der Clubhütte zur Gelben Wand auf einer Höhe von 800m ü. M. auf den Gratweg (Achtung: Die Hütte ist auf der Landeskarte falsch eingezeichnet, sie befindet sich in Wirklichkeit ca. 50m weiter südöstlich, direkt über dem auf der Karte richtig eingezeichneten alten Rutschgebiet). - Der Ziletenpfad ist bei guten Verhältnissen auch im Abstieg begehbar. Der Einstieg findet man einigermassen gut, wenn man auf dem Gratweg von der Clubhütte zur Gelben Wand ca. 150m aufsteigt oder vom nördlichsten der Schwesternhäuser ca. 120m absteigt (siehe dazu auch die unten stehenden Bilder).

 

Varianten

 

Man erreicht den Ziletenpfad auch, indem man vom Pfad, der die Ruine Friesenburg mit der Rossweidliegg verbindet, via das Ziletenweidli (auf der Karte eingezeichnete, aber nicht mit dem Namen versehene kleine Wiese nördlich der grösseren Rossweidliwiese) aufsteigt und von dort zum Kamm der Rippe quert (siehe die gepunktete Linie auf der untenstehenden Karte). - Wenn man oben auf dem Grat die Ziletenpfad-Krax el ei stilgerecht abschliessen und nicht gleich in die Spaziergängerw e lt eintauchen will, geht man auf dem Gratweg an den Schwesternhäusern vorbei, steigt die ersten Treppen hoch und zweigt dann nach links auf einen Trampelpfad ab (genau dort, wo der Treppenweg einen scharfen Knick nach rechts aufweist; siehe die Karte, die hier sehr präzis ist). Man folgt dem horizontal verlaufenden Pfad und stösst alsbald auf die Schwarze Hütte (sie gehört der Stadt Zürich und dient der Forstwirtschaft) sowie einen schönen - und schön versteckten - Picknickplatz. Dann horizontal weiter dem Hang entlang bis man auf einen deutlich erkennbaren steilen Aufstieg (das oberste Teilstück des Rossweid lipf ad s Nord und des Rossweidlipfads Süd, siehe meine entsprechenden Berichte) stösst, auf dem man die letzten 25 Höhenmeter zum Swisscom-TV-Turm überwindet. Auch diese Variante ist auf dem unten stehenden Plan gepunktet eingezeichnet.

 


Tourengänger: Uto869


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