Gleckspitze/Collecchio (2.957m) -Schneeschuhtour im Osten der Ortlergruppe-


Publiziert von Riosambesi , 14. Dezember 2014 um 17:01.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 Dezember 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:13,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ab Bozen oder Reschen bis Meran-Süd; dann über S. Pancraz durch das gesamte Ultental bis zum Stause Weißbrunn (mautfrei, kostenlose Parkplätze)
Kartennummer:Kompass #72 Ortler Cevedale

	Tourenberichte im Internet beschreiben die Skitour auf die Gleckspitze als 
landschaftlich schön, technisch relativ unkompliziert und mit knapp 1100m 
Höhenunterschied nicht übermäßig anstrengend.
Das klingt verlockend, und bei Ski-Autisten wie mir sollte es auch mit 
Schneeschuhen funktionieren.
Die Anfahrt über Meran und S. Pankraz durch das gesamte Ultental zieht sich 
ziemlich in die Länge, immerhin wird keine Maut fällig und parken ist gratis.
Von dem Parkplatz am Weissbrunn Stausee (1880m) aus geht es beschildert durch 
den Wald, der Schnee ist wie gewalzt und die ersten 200hm laufen sich wie von 
selbst.
Die alpine Kulisse der schneebedeckten Berge des Ultentals macht Laune, die 
Gleckspitze allerdings zeigt sich erst später.
Zwischendurch wird das Gelände flacher, zahlreiche Spuren belegen, dass die 
Skitourengeher ihre Bretter schon aus dem Keller geholt haben.
Nach etwa einer Stunde ist eine Art Geländekante erreicht und jetzt ist auch die 
Gleckspitze zu sehen, am Ende eines Hochtals erhebt sie sich mittig aus dem 
Kamm. Der Hang vom Bergfuß zum Gipfel sieht auf den ersten Blick ziemlich steil 
aus, erst wenn man sich ihm nähert wird klar, dass es ganz so anstrengend dann 
doch nicht wird.
Aber zunächst geht es durch das Hochtal mit vielen Kuppen und Mulden. Auf der im 
Aufstiegssinn linken als auch rechten Seite verlaufen Spuren in Richtung des 
Kamms am Talschluss.
Beide Varianten haben einen Haken: links verläuft die Spur wie von einem Lineal 
gezogen ohne Gegenaufstiege, aber dabei werden immer wieder etwas steilere Hänge 
gequert, für Schneeschuhe also nicht ideal.
Rechts spart man sich Hangquerungen, muss aber in dem welligen Gelände einige 
Gegenanstiege in Kauf nehmen.
Die Schneedecke ist für den frühen Winter sogar relativ fest, also marschiere 
ich über die Kuppen.
Als dann endlich der Gipfelhang erreicht ist bieten sich wiederum mehrere 
Varianten an, wobei hier alle Aufstiegsspuren gleich steil aussehen.
Die letzten 300hm wie erwartet über endlose Spitzkehren bis die Kammhöhe 
nördlich des Gipfels erreicht ist und dann zum schon eine Weile sichtbaren 
Gipfelkreuz. Ein paar Schritte weiter südlich ist der höchste Punkt.
Knapp 4h hat der Aufstieg gedauert, wohl auch wg. eines Abstechers 
zwischendurch, aber die flachen bzw. welligen Abschnitte kosten einfach Zeit. 
Die für Skitouren angegebenen 3h erscheinen mir für Schneeschuhler aber zu knapp 
bemessen.
 
Hier oben gibt es endlich etwas wärmende Sonne und in nördlicher Verlängerung 
des Kammesstehen  die vergletscherten Dreitausender des Martelltals, die Hintere 
Eggenspitze (3443m) quasi direkt vor der Nase.
König Ortler und Nachbarn sind leider verdeckt und die Gipfel des Ultenkamms in 
der anderen Richtung fallen dagegen bescheidener aus.
Die Fernsicht in die Dolomiten dagegen einschließlich Brentagruppe ist heute 
perfekt, glasklar zeichnen sich die Konturen von gut 50km entfernten felsigen 
Bergen ab.

Der Wind und die Kälte erinnern daran den Abstieg nicht zu vergessen. Den 
Gipfelhang kann man in pulvrigem Schnee mit großen Schritten schnell 
hinuntersprinten, doch die dann folgenden Kuppen mit ihren Gegenanstiegen sind 
nun etwas mühsam.
Ob es an der Tagesform oder am Gelände liegt, so langsam lässt die Begeisterung 
etwas nach. Auf in etwa gleicher Route wie beim Aufstieg ist dann irgendwann 
wieder der Weißbrunnsee und das Auto erreicht.
Fazit: auch für Schneeschuhe gut geeignetes Gelände in ruhiger alpiner Kulisse. 
Angesichts der langen Anfahrt durch das Ultental wäre es sinnvoll noch einen Tag 
länger zu bleiben. Berge gibt es allemal genug.
Schwierigkeit: die meiste Zeit leichte Schneeschuhwanderung, am Gipfelhang etwas 
steiler aber nicht ausgesetzt WT2-WT3 max.
1070 Höhenmeter plus ca. 80hm Gegenanstiege
Zu guter Letzt sollte noch der italienische Namen der Gleckspitze nämlich 
Collecchio erwähnt werden, über den Kamm verläuft die Grenze Südtirol-Trentino.


Tourengänger: Riosambesi


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