Gamsfeld (2027m) - Vom Schmalztrager (1889m) bis zum Kleinen Brettkogel (1585m)


Publiziert von Chiemgauer , 6. Dezember 2014 um 17:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Tour Datum:29 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1670 m
Abstieg: 1670 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Hallstätter See oder Golling nach Rußbach am Pass Gschütt. Dort zur Kirche (bei dieser Parken) und nach Norden bis zu großen Wanderparkplatz (2€)
Kartennummer:Kompass Nr. 20

 

Jetzt könnte es aber wirklich der letzte Frühlingstag im Spätherbst gewesen sein und der gehört natürlich entsprechend genutzt. Als Ziel habe ich mir den höchsten Gipfel der Salzkammergut-Berge ausgesucht, der vermutlich auch der beste Aussichtsgipfel dieser ist. Da fast ganzjährig von Wanderern oder Skitourengeher gut besucht bis überlaufen, bietet sich ein Termin zwischen den Jahreszeiten mehr wie an.

 

Vom Parkplatz entweder der Straße am Rinnbach entlang, oder so wie ich bei der ersten Möglichkeit ein rechts-links-Schikane einlegen und Straße (später Karrenweg) etwas oberhalb des Rinnbach folgen, bis zur Almfläche unterhalb der Angerkaralm. Ab hier kurzweilig hoch zur Angerkaralm und weiter auf dem Normalweg in Richtung Gamsfeld, bis die Sicht auf dem Schmalztrager fast verschwindet. Dort wild (laut Karte Steig, der mit viel Fantasie zu erkennen ist) nach links und in der dem Schmalztrager gegenüber liegende Flanke nach oben, bis zum Sattal östlich des Schmalztragers. Von dort erst unterhalb der Latschen querend, bevor es kurz steil nach oben und eine Latschengasse (luxuriös ausgeschnitten) querend zum Südgrat des Schmalztragers geht. Über diesen schnell auf nahen Schmalztrager.

Runter geht es dann nicht wie geplant wieder zum Normalweg, denn ab den Sattel östlich des Schmalztragers ist der weiter Grat sehr gut ausgeschnitten und somit problemlos zu begehen. Allerdings nach Norden etwas ausgesetzt, so dass ein Grundmaß an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit (T3) nicht schadet. Der Weg verläuft fast die ganze Zeit direkt am Grat, bis unterhalb des Gamsfeld der Normalweg wieder erreicht wird. Über diesen einfach zum nahen Gamsfeld. Zu meiner Überraschung habe ich diesen sogar einige Zeit alleine, bevor ich zwei sympathische Einheimische treffe, die auch überrascht waren wegen des Besucherandrangs. Normalerweise tummeln sich da oben Hundertschaften, aber heute war es über eine Stunde sehr ruhig (fünf weitere Besucher), bevor der Andrang größer wurde. Zum Glück war es da aber auch wieder Zeit für mich aufzubrechen.

Eigentlich hätte es nun in der Flanke gemütlich übers Haberfeld gehen sollen, aber vom Gipfel sah es so aus, dass der ca. 30m höher gelegene Grat ausgeschnitten ist, was ich mir auch gleich ansah. Siehe da auch dieser wurde von irgendeinem Idealisten ausgeschnitten und so geht es für mich, wenige Meter über den Normalweg, am Grat weiter. Dieser ist aber stellenweise nicht ohne (bis T4+/T4-) und sicher zeitintensiver wie der Normalweg. Nach dem am Grat die Schwierigkeiten zu ende scheinen und ein Latschenrücken, durch gute Gasse, erstiegen wird endet nach etwa 10m Abstieg von diesem die Latschengasse auf einmal. Auch mit länger Suchen habe ich da nichts mehr gefunden, wo zuvor luxuriös ausgeschnitten war. Also wird mit leichten Latscheneinsatz (L2) ins Haberfeld abgestiegen und es geht auf dem Normalweg weiter, wo bald der Abzweiger zum Wilden Jäger erreicht ist. Unmarkiert und eher schlecht zu sehender Steig geht es durch Latschen nach oben, eh erst auf den letzten Meter (T3) die Hände benötigt werden. Hier schlägt dann die Sonne voll zu und dank Windstille hat es gefühlte 20°C, so dass sich noch ein leicht bekleideter Aufenthalt einrichten lässt ;-)

Leider muss ich dann doch irgendwann absteigen und so geht es über den Großen Brettkogel (Stellen versichert) nach unten. Der Kleine Brettkogel, der eigentlich umgangen wird, bekommt auch noch einen Besuch abgestattet, wobei viel Wurfholz die Sache schon mühsam macht. Danach runter zur Neualm, nach dieser noch zwei Abschneider, bevor ein langer Straßenhatscher nach Rußbach beginnt. Kurz vor dem Ort lädt eine Wiese noch ein zum Abkürzen zum Auto.

 

Wunderschöne Wanderung (lässt man den Grat über Haberfeld aus, dann nur bis T3) auf einen genialen Aussichtsgipfel. Früher Aufbruch oder ungewöhnliche Jahreszeit von Vorteil um einigermaßen seine Ruhe zu haben.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 23191.gpx Aufstieg Schmalztrager
 23192.gpx Grat zum Gamsfeld
 23193.gpx Grat zum Wilden Jäger
 23194.gpx Abstieg über Brettkogel

Galerie


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