Capanna Cadlimo und Vorgipfel Piz Borel

Nach Stau auf der A2 bei Wassen und heute noch schlechtem Wetter auf dem Gotthardpass erreiche ich Airolo bei schönstem Sonnenschein. Anruf auf der Cadlimohütte, ob es noch ein freies Plätzchen gäbe (schlussendlich waren es rund ein Dutzend Gäste) und dann gehts Richtung Piotta zur Talstation der Standseilbahn. Viertel nach Eins fahre ich nach oben. Als Aufstieg wähle ich den Weg über die Alpe di Tom und die Bassa del Lago Scuro an den unzähligen Seen vorbei (T2). Trotz Sonnenschein ist es ziemlich kalt: Nordföhn! Nach gut drei Stunden erreiche ich die Capanna Cadlimo. Als Nachtessen gibt es (nach Suppe und Salat) ein Fondue. In der Nacht schneit es sogar ein bisschen.

Am nächsten Morgen mache ich mich auf Richtung Piz Borel. Zuerst steigt man gegen den Piz Curnera auf, um dann in der Höhe zum Lagh del Mottone zu queren. Den Wegspuren folgend erreicht man eine erste Geländestufe und den Lago Piz Borel. Weiter den blauen Markierungen folgend gelange ich zum momentan wasserlosen Laghetto del Piz Borel. Im Aufstieg hat es einige Stellen mit unangenehmem Wassereis, sodass ich mir zwei- dreimal mit dem Wanderstock einen Tritt schlagen muss. Nun geht's zur Grathöhe hinauf. Dem Gratrücken folge ich bis zum Vorgipfel des Piz Borel. Der Schnee auf der anderen Seite dieses Spitzchens sowie mein persönlicher Risikokoeffizient sagen mir, dass ich hier nicht weiter gehen sollte. Ich schaue mich noch nach Umgehungsmöglichkeiten um, breche die Besteigung dann aber ab. Weiter unten mache ich Pause (T4).

Auch auf der Cadlimohütte mache ich noch eine längere Pause, und beschliesse dann, auf dem Sentiero Panoramico über den Lago di Stabbiello und die Alpe di Lago nach Piora zurück zu wandern. Dieser Weg gilt als T2. Allerdings halte ich mich bei der Alpe di Lago zu hoch, sodass ich den Passo di Lago erreiche und auf einem schmalen Weglein eine steile Grasflanke und anschliessend ein Geröllfeld traversieren muss (T4). Geleitet von rotbraunen Markierungen finde ich zum Sentiero zurück. Bei der Station Piora lasse ich die nächste Bahn aus und geniesse noch den schönen Abend. So bekomme ich sogar noch einen Adler zu Gesicht, auf den mich der Wirt des kleinen Imbiss-Häuschens aufmerksam macht.

Der Piz Borel verbleibt auf meiner Pendenzenliste. Werde ihn das nächste Mal zusammen mit einem Kollegen (und einem kurzen Seil) angehen.